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VOGELBEOBACHTUNG IN NAMIBIA
WICHTIGES AKTIVITAETENANGEBOT FUER DEN ABENTEUERTOURISMUS
Stefan Rust
birdscontour@iway.na
Namibia ist tüchtig damit beschäftigt sich als Gastgeberland für den von ATTA (Adventure Travel Trade Association) organisierten Abenteuer-Gipfel 2013 zu bewerben. Ab Juli dieses Jahres werden die Finalisten unter den Austragungsländern ermittelt und im Oktober wird während des in der Schweiz stattfindenden Abenteuer-Gipfels 2012 das Gastgeberland für 2013 bekannt gegeben. Für Namibia wäre der Abenteuer-Gipfel eine ideale Gelegenheit zu zeigen, dass es im Bereich Erlebnisurlaub einiges zu bieten hat. Weltweit entwickelt sich der Trend dahin, dass der Gast nach einem erlebnisreichen Urlaub verlangt. Die Ausrichtung Namibias sich als Erlebnisurlaubsziel anzubieten ist jedoch eine heikle Sache, denn es muss betont darauf geachtet werden dass Namibia nicht seinen guten Ruf als eines der weltweit führenden Länder in Sachen Naturschutz, zerstört.
Bei der Auswahl der anzubietenden Aktivitäten, die den Urlaub zu einem Erlebnis werden lassen, gilt es strengstens darauf zu achten dass sie diesen hart erarbeitenden Ruf Stabilität verleihen. Hierbei bleibt zu betonen dass das wertvollste Juwel Namibias in Sachen Tourismus die Natur (Fauna, Flora und Landschaft mit seinen Menschen) ist. Mit kontraproduktiven Erlebnisaktivitäten kann es zu ähnlichen Folgen wie zurzeit in Australien führen. Dort führte unter anderem der Abenteuertourismus zu einer Ermahnung seitens der UNESCO, wobei Australien mehr zum Schutz des Great Barrier Riffs unternehmen müsse.
Der nachhaltig organisierte Avitourismus (Vogelbeobachtung) ist eine wichtige und ertragreiche Erlebnisaktivität und kann von jedem Unternehmen in der Tourismusbranche mit professioneller Hilfe entwickelt werden, denn Vögel sind in Namibia überall zu sehen und die Artenvielfalt und Populationsdichte kann mit einer vogelfreundlichen Bewirtschaftung gefördert werden. Hinzu kommt dass man nicht viel benötigt um Vögel zu beobachten. Ein Fernglas sollte man haben, geduld mitbringen, Bleistift und Notizheft haben die meisten schon, und was noch zur Grundausrüstung gehören sollte, ist ein Vogelbestimmungsbuch.
Bei Ferngläsern erstreckt sich die Preisspanne von N$100.-. bis hin zu Spezialoptiken, die über N$50 000.-. kosten. Bei der Entscheidung der Fernoptik gilt der Satz: “You get what you pay for”. Bei der Entscheidung sollte auch bedacht werden, dass ein hochwertiges Fernglas jahrzehntelang treue Dienste leisten kann. Bei der Vogelbeobachtung gilt auch der Grundsatz: Ein Fernglas dabei zu haben, ist immer besser als keines.
Sind Sie der Faszination der Vogelbeobachtung erst einmal erlegen, haben Sie natürlich die Möglichkeit mit speziell konstruierten Fernrohren, so genannter Spektive, mehr zu sehen.
Bei der Literatur indes ist die Preisspanne der in Frage kommenden Vogelbestimmungsbücher sehr viel enger und das Angebot ist auch überschaubarer. Ein gutes Bestimmungsbuch sollte vier Mindestanforderungen entsprechen: 1. Das Buch sollte alle Arten einer definierten Region vorstellen. 2. Möglichst viele Federkleider einer Vogelart sollte dargestellt werden. 3. Das Buch sollte Auskunft geben, wo die Vögel zu den verschiedenen Jahreszeiten zu erwarten sind. 4. Ausgesprochene Seltenheiten sollten aufgezeichnet sein.
Bei der Vogelbeobachtung sollte auch auf die Kleidung geachtet werden. Erdfarbene bequeme Kleidung ist empfehlenswert und Kleidung, die sich bewegt, wie ein flatternder Schal, ist zu vermeiden.
Genauso wichtig ist es, Kleidung mit auffälligen Geräuschen zu vermeiden.
Ein Notizbuch sollte unbedingt zur Grundausstattung eines Vogelbeobachters gehören. Dort werden die beobachteten Arten und die Anzahlen der festgestellten Individuen notiert, wie auch Beobachtungen zum Verhalten der Vögel. Die beste Methode, Vögel beschreiben zu lernen, ist das Skizzieren von Vögeln. Das macht nicht nur Spaß, sondern schult das Auge. Man lernt sehen.
Als Anbieter der Aktivität des Vogelbeobachtens ist es wichtig mit den Verhaltensregeln für die Vogelbeobachtung vertraut zu sein und seine Gäste darauf aufmerksam zu machen.
Ist man zu Fuß unterwegs, muss man so wenig Lärm wie möglich machen. Man muss also genau schauen, wohin man den Fuß setzt.
Man sollte oft stehen bleiben, um den Rufen und Gesaengen der Vögel zu lauschen und auch um zu schauen. Außerdem lohnt es sich, ein weit gestrecktes Gebiet systematisch mit dem Fernglas abzusuchen.
Ist man in einer Gruppe unterwegs, sollten alle zusammenbleiben, langsam gehen und dabei nicht reden oder nur mit leiser Stimme.
Auf freien Flächen sollte man in die Hocke gehen. Mit Erhebungen sollte man verschmelzen, immer den Schatten suchen und sich während der Pausen so wenig wie möglich bewegen.
Auf den Wind muss man achten. Weil er selbst das leiseste Geräusch überträgt, sollte man immer gegen ihn gehen.
Vom Auto aus kann man hervorragend beobachten, vorausgesetzt, dass man langsam und gleichmäßig fährt.
Auch das Fahrrad und das Pferd sind bemerkenswert gute Fortbewegungsmittel zur Vogelbeobachtung. Sie haben den Vorteil, dass man die Vogelschreie hören kann und ein viel breiteres Sichtfeld hat.
Bei Nestern gilt: Abstand halten!
Im Allgemeinen haben die Ungestörtheit und der Schutz der Vögel in Namibia vor jeder anderen Überlegung Vorrang. Dies gilt auch für andere wild lebende Tiere.
Abschließend kann gesagt werden dass die Auswahl der Aktivitätenangebote für den Abenteuertourismus von solch einer Natur sein sollte bei denen die Schätze Namibias Natur von Naturinteressierten langfristig genossen und wert geschätzt werden können.
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