Sunday, 16 December 2012

036 | DOMINIKANERMOEWE, MUSCHELKNACKER

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VOGELBEOBACHTUNGEN 

Ein unglaublicher Muschelknacker 

Text und Fotos von Stefan Rust 2012 

(In terms of the Geneva Convention the copyright of these texts belong to Stefan Rust) 

Werkzeuggebrauch bei Tieren ist ein interessantes Thema. Inzwischen ist der Gebrauch von Werkzeug nicht nur von Primaten bekannt, sondern auch bei Vögeln beobachtet man dies immer häufiger. 

Dies ist täglich an Namibias Küste zu beobachten. Besonders bei Swakopmund ist selbst ohne Fernglas zu erkennen wie sich die großen Dominikanermöwen (Kelp Gull/Larus dominicanus) am Strand mit Muscheln zu schaffen machen. Mit der ergatterten Muschel im Schnabel fliegen sie über geeigneten Felsen etwa 15 Meter in die Höhe und lassen ihre Beute genau auf die Felsen (oder ähnlichen harten Untergrund, z.B. Strasse) fallen. Dann sausen sie im Sturzflug runter und sehen nach, ob die Muschelschale vom Aufprall aufgesprungen ist. Häufig klappt es nicht sofort, dann folgen weitere Versuche. Es kann manchmal bis zu einer halben Stunde dauern, bis der beharrliche Vogel sein Ziel erreicht. Ist die Muschel aufgeplatzt, so setzt die Möwe sich und schlürft die nahrhaften Weichteile heraus.
Diese Muschelknackmanöver fordern den Tieren einige Geschicklichkeit ab, denn sie müssen bei dem Zielen auch die Windrichtung und –stärke einkalkulieren. 

Schon so mancher Spaziergänger wurde durch die Muschelknacker in ein ehrfürchtiges Staunen versetzt.

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