Sunday 16 December 2012

033 | GLANZSTARE UND WARZENSCHWEINE

33
LODGEBETRIEB UND VOGELSCHUTZ 

Warzenschweine und Glanzstare 

Text und Fotos von Stefan Rust 

(In terms of the Geneva Convention the copyright of these texts belong to Stefan Rust) 

Stefan Rust unterbricht seine Rede, bremst den Reisebus, fährt ein Stück zurück, deutet rechterhand in die Natur und sagt zu den Gästen: „Schaut euch diese tolle Symbiose an. Während das Warzenschwein dort den Boden auf Nahrungssuche gehörig umwühlt, werden die aufgescheuchten und freigelegten Insekten von den beiden sich am Boden befindenden Riesenglanzstaren (Burchell’s Starling/Lamprotornis australis) aufgepickt und der Rotschulterglanzstar (Cape Glossy Starling/Lamprotornis nitens) reitet auf dem Rücken des Schweins und pickt ihm die Parasiten vom Leib. Das Warzenschwein erhält seine Pflege und der Rotschulterglanzstar seine Nahrung. Zusätzlich warnt der Star das Schwein durch einen Warnschrei und durch das plötzliche Abfliegen vor drohender Gefahr.“ 

In der Nähe des Hosea Kutako Flughafens in Namibia setzt die Onjala Lodge mit seinem Hegegebiet auf Artenschutz durch nachhaltige Bewirtschaftung und Wildtiernutzung. Beste Voraussetzung – Fleisch frisch aus der Natur für den Gast. Das sind Qualitätsmerkmale, die dem Gast auffallen und die er positiv bewertet. Wie so viele andere nationale Betriebe auch, hat die Onjala Lodge die Bedeutung des Artenschutzes durch nachhaltige Nutzung erkannt. Einige Betriebe in Namibia gehen sogar noch einen Schritt weiter, sie siedeln zusätzlich verschiedene Wildarten in ihren privaten Schutzgebieten an und unterstützen hiermit die Bewahrung der biologischen Vielfalt. Das ist dringend erforderlich für die nötige Vorbereitung des Bodens damit sich eine gesunde und kräftige Vegetation aus dem gesunden Boden entwickeln kann die wiederum mittels nachhaltiger Beweidungsmethoden den Tieren zunutze kommt. Diese zurückgewonnene Artenvielfalt reflektiert sich auch positiv in einer gesunden Vogelpopulation und ist auch zum Vorteil für die Lodgebetreiber. Um Zecken zum Beispiel, die bei den Tieren großen Schaden und derbe Verluste verursachen können, braucht der Lodgebetreiber sich nicht zu kümmern. Die Kontrolle der Zecken und anderer Schädlinge, meistens durch Verwendung chemischer Gifte, braucht sich der Lodgebetreiber nicht kümmern. Dies kann er getrost der Natur überlassen wie es soeben die nützlichen Riesenglanzstare und der Rotschulterglanzstar der Reisegruppe um Stefan Rust hautnah bewiesen haben. Die Natur kann es ohnehin viel besser als der Mensch, er muss lediglich dafür sorgen dass die Natur intakt ist und bleibt, sprich er muss sie nachhaltig bewirtschaften. 

Ohne das Warzenschwein beim Fressen und die Stare bei ihrer „Arbeit“ zu stören, um ein interessantes Erlebnis reicher und tollen Fotos in den Kameras, gerät der Reisebus wieder ins Rollen und die Reise geht weiter. Jeder Gast ist auf weitere interessante Beobachtungen gespannt.

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