Sunday, 16 December 2012

030 | VOGEL & MENSCH

30
Vogel & Mensch 

STEFAN RUST 

INHALT 
Einleitung    Seite 3
Aasgeier 4
Adler 6
Albatros 8 
Amsel
Auerhuhn 11
Beutelmeise
Blutschnabelweber 9
Brieftaube
Buchfink 12
Bülbül 13
Darwinfink 14
Distelfink 15
Dronte
Drossel 16
Eisvogel 17
Emu 18
Ente 19
Erlenzeisig
Eule & Kauz 20
Falke, Habicht & Bussard 22
Feldlerche
Gans 25
Gartenrotschwanz 28
Gimpel 29
Goldammer
Graulärmvogel 32 
Heiliger Ibis 33
Honiganzeiger 34
Honigfresser 35
Huhn 36
Jagdfasan 38
Kanarienvogel 39
Kapstelze 41
Kaptölpel 42
Kormoran 43
Krähe 45
Kranich 46
Kuckuck 48
Laubsänger 49
Lerche 50
Marabu 51
Meise 52
Moa 53
Möwe 54
Nachtigall 57
Nandu 58
Nashornvogel 59
Nebelkrähe
Ortolan
Papagei 61
Perlhuhn 65
Phoenix 67
Purpurhuhn 68
Quetzal 69
Rabe 70
Regenpfeifer 73
Riesenalk 74
Ringeltaube
Schnepfe 75
Schwalbe 76
Schwan 78
Seeschwalbe 79
Siedelweber 80
Specht 81
Sperling 83
Star 85
Strauss 86
Sturmvogel 88
Taube 89
Trauerdrongo 92
Truthuhn
Vogelbeobachtung 93
Vogelzug und Vogelberingung 94
Wachtel 96
Weißstorch 97
Wiedehopf 98
Ziegenmelker 99
Register 100 

EINLEITUNG 
Um 1900 war der größte Teil der Vögel der Welt bekannt, aber es bestand ein heilloser Wirrwarr. Otto Kleinschmidt machte mit der von ihm entwickelten Formenkreislehre den Anfang, etwas System einzubringen. Laut dieser Formenkreislehre muss sich jede Tierart in verschiedenen Gebieten mit verschiedenen Umweltbedingungen auseinandersetzen. Daher kann sie nicht überall gleich aussehen, und bildet Unterarten oder Rassen, die durch Übergänge miteinander verbunden sind. Arten hingegen sind deutlich getrennt.
Grosse Avifaunen beschäftigten sich eingehend mit diesem Konzept und erwiesen es als fruchtbar. Somit wurde am Beispiel der Vögel dargelegt, was eine Art (Spezies) eigentlich ist. Das trug mit dazu bei, dass Vögel sicher die bekannteste Tiergruppe sind. Selbst wenn bei der Bearbeitung anderer Tiere Probleme auftauchten, wurde gern bei den Vögeln nachgesehen.
Entsprechend groß ist die wissenschaftliche Literatur, die über Vögel existiert. Jeden Tag erscheinen mehrere neue Bücher über Vögel.
Und so mag man denn fragen: Warum noch eines?
Die Forschung ging aus von der Freude am Vogel, nämlich der Beobachtung und der weltweiten Begegnungen zwischen Menschen und Vögel. Das Verhältnis zwischen Menschen und Vögel war immer ganz besonders eng. Kein anderes Tier hat zum Beispiel so in der Nähe der Behausungen des Menschen frei leben dürfen wie die Vögel. Vögel haben uns Menschen in unserer Geschichte fasziniert, so lange wir zurückdenken können. Frühmenschen gravierten sie in Felsen und malten sie an Felswände, einige Völker schufen Intarsienbilder von bestimmten Vögeln für die Gräber ihrer Führer und in einigen Teilen der Welt ahmten Naturvölker ihre Balztänze nach.
Trotz des instinktiven Drangs des Menschen nach Nähe zur Natur zu streben, sind viele Vogelarten durch den Menschen ausgestorben, bedroht oder gefährdet. Die ständige Präsenz von Vögeln im Leben des Menschen hat mich inspiriert dieses Buch mit dem Titel „Vogel & Mensch“ zu schreiben. Hierin beschreibe und veranschaulich ich zahlreiche Wege, auf denen sich Vögel und Menschen in der Vergangenheit und heute weltweit begegneten und immer noch begegnen. Die Zusammenstellung dieses Buches ergibt einen weltweiten Lobgesang auf die Vielzahl der Rollen, die Vögel in der Gesellschaft des Menschen spielen.
Möge dieses Werk sich insofern von denen der wissenschaftlichen Überflutungen unterscheiden, indem es die aus dem Verhältnis zwischen Menschen und Vögel sprießende Freude behandelt. 


Aasgeier 

In der Zeit als Ägypten noch in Ober- und Unterägypten unterteilt war, glaubte man in Oberägypten an die Göttin Nekhbet. Sie war die göttliche Patronin Oberägyptens und wurde als ein Ikonen-Geier dargestellt.
Seitdem Ober- und Unterägypten zusammenschmolz und Ägypten von nur einem Pharao regiert wurde, wurde der Ikonen-Geier zusammen mit dem unterägyptischen Gegenstück Edjo Teil der Krone des Pharaos. 

Fossile Überbleibsel des Kalifornischen Kondors wurden in vielen archäologischen Fundorten in Kalifornien und Oregon entdeckt. Der spektakulärste Fund ist in Five Mile Rapids, Oregon, von Wissenschaftlern als Kondorcafeteria bezeichnet, bei dem 63 10 000 Jahre alte Kondorskelette gefunden wurden. Vermutlich wurden die Geier von laichenden Lachsen als Nahrungsquelle an den Ort gelockt.
Andere Ausgrabungen in West Berkeley, Kalifornien, brachten ein fast komplettes 3000 Jahre altes Kondorskelett zum Vorschein. Dieser Kondor war auf die gleiche Art und Weise bestattet wie die Menschen, deren Skelette ebenfalls an dem Ort gefunden wurden. Es hat den Anschein als diente diese Bestattung einer Opferung.
Opferungsrituale von Greifvögeln waren weit verbreitet und es wurden sogar Greifvogelküken groß gezogen um sie dann bei Beerdigungen opfern zu können. Adler wurden dem Planet Venus geopfert und wenn Venus verdeckt war, dann wurden Kondor dem Mars geopfert.
In einigen einheimischen Gemeinden wurde der Kondor als eine starke Quelle übernatürlicher Kraft betrachtet. Schamanen zum Beispiel bezogen ihre benötigte Kraft vom Kondor während ihrer Traumphasen. Auch die Körperteile des Kondor wurden von Schamanen genutzt: aus Flügelknochen wurden für zeremonielle Tänze benötigte Pfeifen hergestellt und für Aufnahmezeremonien wurden zukünftigen Schamanen Kondorfedern die Kehle runter geschoben um Blut zu ziehen. Aus der Kondorhaut wurden Kostüme für den zeremoniellen Kondortanz hergestellt.
Auch basiert die Donnervogel Mythologie mit aller Wahrscheinlichkeit auf dem Kalifornischen Kondor. In den Legenden der Tlingit wird Donner und Blitz vom Flügelschlag und Augenfunkeln des Kondors erzeugt.
Der Kalifornische Kondor galt auch als gefürchteter Entführer. In einer Legende der Tsimshian entführte der Kondor junge Frauen und flog mit ihnen davon. Seine Rivalen soll er vernichtet haben indem er starke Winde verursachte.
Für die nordamerikanischen Indianer gilt der Kondor zusammen mit dem Raben und Adler als ein kraftvoller Totemgott. 

Eine Ausgrabung in der historischen Stadt La Milpa, in Belize, bei der ein königlicher Mayasarg entdeckt wurde, ergab, dass der Ursprung des Namen des Königgeier schon aus der Zeit 450 A.D. stammt. Im Sarg waren die Überreste des Herrschers Bird Jaguar. Der Körper des Koenigs war mit Ohrschmuck und einer Kette aus mit in Jade geschnitzten Totemköpfen. Der Sarg beinhaltete auch einen großen Anhänger aus Jade geschnitzt, der einen Geierkopf darstellt, genauer gesagt der eines Koeniggeiers. Vermutlich stammt der Jade aus Guatemala. 

Laut einer Legende der Maya stammen Menschen vom Jaguar ab und der Geier war der Botschafter zwischen Gott und Mensch.

Im größten Vogelpark der Welt, Vogelpark Walsrode, in Deutschland, findet derzeit ein Pilotprojekt statt, bei dem Truthahngeier mit einem GPS-Sender versehen auf den spezifischen Geruch menschlicher Überreste trainiert werden, mit dem Ziel, Fahnder schnell und präzise zu den Leichen vermisster Menschen zu führen.
Die in Amerika, von Südkanada bis Feuerland, heimischen Truthahngeier haben den stärksten Geruchssinn aller Geier und sind deswegen für diesen Zweck am geeignetsten. Sie sind sogar im Stande, in Löcher versteckte Mäusekadaver aus 1ooo Metern Entfernung sicher zu erschnüffeln. Für Mensch und Hund ist unzugängliches Gelände ein großes Problem, jedoch nicht für den fliegenden Fahnder. Dies gilt als ein weiterer Pluspunkt, den Geier für diese Arbeit zu gewinnen. 


Adler 

In der Mythologie des Menschen bekleiden Vögel einen besonderen Platz und sind häufig durch übernatürliche, böse Mächte gegenwärtig. Obwohl wir Menschen heutzutage im Stande sind andere Lebewesen zu beherrschen und nach unserem Gutdünken zu behandeln, mag es unwahrscheinlich erscheinen dass bei uns Menschen die eine oder andere unbewusste Reaktion möglicherweise aus einer Urangst vor großen Riesenadlern herführt. Dies wird etwas anschaulicher wenn wir uns die in 1925 veröffentlichte Geschichte des 2,4 Millionen Jahre alten in Südafrika gefundenen Taung-Kind Fossiles anschauen.
Professor Lee Berger wurde im Jahr 1993, während einer Ausgrabung in der Nähe des als Wiege der Menschheit bezeichneten Ortes Gladdysvale, Johannesburg, Augenzeuge eines Angriffes von einem Felsenadlerpärchen auf eine Kolonie Blauäffchen. Einer der Adler lenkte die Aufmerksamkeit der Affen auf sich mittels eines Scheinangriffes und verschwand, als eines der des „missglückten“ Angriffs überglückliche Blauäffchen seine Deckung verließ um dem davonfliegenden Angreifer hinterher zu schauen. Der zweite Adler folgte seinem Partner niedrig fliegend in gebührendem Abstand und ergriff das unvorsichtige Blauäffchen mit einem tödlichen Krallengriff am Kopf und flog mit der auf Schlag toten Beute davon. Diese Beobachtung war Auslöser einer für die Wissenschaft wichtigen Erkenntnis. Dieses Erlebnis erinnerte den Professor an das bis zu diesem Zeitpunkt unerklärten Loches an der versteinerten Schädelrückseite des Taung-Kindes. Professor Berger entdeckte das Nest des Felsenadlerpaares an einem Felsen und unter dem Nest einen Schädel eines jungen Affen mit mehr oder weniger denselben Schäden wie die des Taung-Kind Schädels.
Weitere Untersuchungen bestätigten die Vermutung Professor Lee Bergers, dass das Taung-Kind, zu einer Zeit in der unsere frühesten Ahnen Opfer ihrer Umgebung eher als Meister über ihr Umfeld waren, von einem antiken afrikanischen Adler gefangen und getötet wurde. 


Im afrikanischen Busch begegnen dem aufmerksamen Zulu Hirten eine Vielfalt an Vögeln. Unter anderem der elegant befiederte Schopfadler, der häufig an einer exponierten Stelle sitzt und die Umgebung genau beobachtet. In der Zulu Legende ist der Schopfadler im Dienste nachlässiger Hirten deren Vieh sich in alle Himmelsrichtungen zerstreut hat. Fragend nähern sich die Hirten dem Adler, „ziph ’izinkomo zakithi?“ (Wo ist unser Vieh), woraufhin der Adler mit einer Kopfbewegung in die Richtung des verschwundenen Viehs deutend antwortet. 


Der Gaukler ist ein im südlichen Afrika verbreiteter Adler. Bei den Shona, einem in Simbabwe lebenden Stamm, ist der Gaukler ein bedeutender Vogel. Ihm wird mit Ehrfurcht gegenübergetreten weil geglaubt wird, er sei ein von Gott gesandter Botschafter. Manchmal schicke Gott ihn, nachzusehen welche Menschen ungehorsam sind und nicht den heiligen Ruhetag „chisi“ einhalten. Zu Beginn der 1900 Jahre wurde in Simbabwe kein anderer Vogel so ehrfürchtig behandelt wie der Gaukler. Geschah es dass ein Gaukler in der Nähe eines Menschen seinen Ruf ertönen ließ, so bedeutete dies Gefahr. Das Erscheinen des heiligen Vogels bedeutete auch eine Vorwarnung vor Überfälle des gefürchteten Matabele Stammes, vor Löwenangriffe, Leoparden oder Schlangenangriffe.
Dem Gaukler wurde auch die Funktion des königlichen Botschafters zuteil. In einer Legende der Zvimba wurde eines Tages ein Antragsteller der Zvimba Stammesführerschaft des nordwestlichen Mashonaland in die Hauptstadt geschickt, das Anliegen vorzutragen und nachdem er binnen kürzester Zeit wieder bei seiner Sippe war, erzählte man dass der königliche Botschafter, der Gaukler, den Gesandten im Fluge zurück brachte.
Die Betrachtung des Gauklers als heiligen Vogel, stellte ihn unter Schutz. 


Abgesehen von der Falknerei wurden Adler wenig vom Menschen genutzt. Im Gegenteil, sie wurden eher vom Menschen bejagt weil sie nicht selten den domestizierten Tieren Schaden zufügten. Und dennoch spielte der Adler eine wichtige Rolle in der Menschheitsgeschichte, nämlich als Symbol der Stärke, Kraft und Adligkeit. Schon die Römer nutzten ihn als Wahrzeichen und heute noch die Amerikaner. Er ist einer der wenigen Vögel die dem Menschen weniger wegen eines wirtschaftlichen Vorteils sondern wegen des symbolischen Werts wichtig waren. Und dennoch wurde der Weißkopf Seeadler (Haliaeetus leucocephalus) in Amerika durch Jagd als Sport, durch das plündern seiner Nester seitens Eiersammlern und durch den unkontrollierten Gebrauch von Pestiziden fast ausgerottet.
Einer legende zufolge führte ein Adler das Aztekenvolk auf eine Insel als er sich dort auf einem Kaktus niederließ war es für die Azteken ein Zeichen sich dort niederzulassen. Dieser Ort ist das heutige Mexiko City, damals von einem großen See umringt der die Azteken vor Feinden schützte. Noch heutzutage ist der Adler das Symbol der Verteidigung des Mexikanischen Staates.
Als nach einer sechsjährigen Kongressdiskussion der Weißkopf Seeadler 1782 als der amerikanische Nationalvogel gewählt wurde, gab es eine Stimme dagegen. In einem Brief an seine Tochter beschrieb Benjamin Franklin (1706-1790) diesen Entscheid mit den Worten der Adler sei ein schlechter moralischer Charakter mit der Begründung der Adler stiehlt Futter von seinen Artgenossen. Er sähe lieber den Truthahn als Nationalvogel weil dieser ein Vogel mit Mut sei. 


Albatros 

Bis zu 3000 und mehr Albatrosse halten sich um einen Fischkutter auf weil sie dort recht einfach an Nahrung gelangen. So nutzt heute der Albatros den Menschen, sozusagen als Ausgleich zu früher, als die Fischer am Kap den Albatros zur Fleischversorgung fingen und deren Brust- und Beinmuskeln in Curry einlegten und dadurch während eines längeren Aufenthaltes auf See Frischfleisch zur Verfügung hatten. 

Das Logo der Internationalen Bruderschaft der Kaphoornier ist der Kopf eines Albatros mit einem viereckigen Metallköder im Schnabel.
Ein Kaphoornier ist ein Seemann, der auf einem Fracht-Segelschiff, das nicht mit einem Motor oder Hilfsmotor ausgerüstet ist, das berüchtigte Kap Hoorn umrundete. Die Schiffe selbst wurden auch so bezeichnet. Gegründet wurde die später weltweite Vereinigung 1937 in Saint-Malo. In 2003 gab es weltweit nicht mehr als 400 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 87 Jahren, aufgrund dessen die Internationale Bruderschaft am 15. Mai 2003 in Saint-Malo aufgehoben wurde. Die Bildwahl des Logos geht auf den auf mancher Windjammer üblichen Zeitvertreib zurück, Albatrosse an einen viereckigen Metallköder am Ende einer mit dem Schiff verbundenen Leine zu locken von dem er sich nicht selbst befreien kann und dann wie ein Papierdrachen hinter dem Schiff geführt wird. Nach und nach wurde die Leine eingeholt und der Albatros wurde wieder frei gelassen. Aus Achtung vor diesen Vögeln wurde ihnen kein Leid zugefügt und auch nicht getötet. 


Amsel 

Zum Fang von Singvögeln wurden Lockvögel „ausgebildet“. Damit die im Käfig gehaltenen Lockvögel, Buchfinken, Amseln und andere Drosselarten, Ruhe hielten, verbrannten Jäger ihnen mit einem glühenden Kupferdraht die Hornhaut der Augen und/oder sie hängten die Käfige außerhalb der Fangzeit, also im Sommer, in dunkle Räume oder Schränke um Dunkelheit und Winter vorzutäuschen. Im Herbst, zur Vogelfangzeit, brachten die Jäger ihre gequälten Lockvögel nach draußen. In der Annahme, der Frühling sei da, begannen sie laut zu singen und lockten viele Artgenossen an. Barbarisch töteten die Jäger die gefangenen Vögel durch das Eindrücken der Hirnschale am Hinterkopf. 


Auerhuhn 

Das Auerhuhn ist ein extrem empfindsamer Bioindikator, denn dort wo es zu finden ist, ist das Habitat biologisch in Ordnung. Europaweit ist dieser Vogel eine besonders geschützte Art weil er vom Aussterben bedroht ist. Auch in Deutschland gilt das Auerhuhn als seltener bis spärlicher Brutvogel. Nur als Wappentier wird der stolze Auerhahn häufig vorgefunden. So wurde zum Beispiel bereits 1872 die Brauerei „Zum Auerhahn“ in Hasserode gegründet. Seit 1950 wird offiziell das „Auerhahn-Bräu Schlitz“ gebraut.
Dieses Ur-Huhn, Europas größter Hühnervogel, ist als Markenvogel auch auf dem Auerhahn Besteck aus dem Schwarzwälder Ort Altensteig zu finden. Diese Bestecke sorgen für edle, zeitgemäße Tischkultur.
Aber auch außerhalb Deutschland sorgt das schweizerische Unternehmen Auer dafür, dass das Auerhuhn in die weite Welt gelangt, nämlich in Form von internationalen Spezial-Maschinen für die Metallverarbeitung mit dem Auerhahn als Wappentier wegen des metallischen Glanzes des Gefieders.

Es bleibt zu hoffen dass das Auerhuhn mit seinem Hahn eines Tages in freier Natur genau so häufig zu sehen ist wie momentan als Markenzeichen auf Produkten abgebildet. 


Beutelmeise 

In Polen wurden die starken Nester dieser Vögel als Kinderschuhe benutzt und in Tansania wurden sie sogar als Geldbörse genutzt. 


Blutschnabelweber 

Blutschnabelweber treten in Südafrika in riesigen Schwärmen von einer Million oder mehr Vögeln auf. Ein Schwarm von fünf Millionen Blutschnabelwebern ist ein spektakulärer Anblick, aber für Getreidefarmer ist es ein Albtraum. In solch großen Schwärmen richten sie ernsthafte Schäden an Getreidefeldern an und werden deswegen auch als Heuschreckenvogel oder gefiederte Heuschrecke bezeichnet.
Ironischerweise haben sich die Blutschnabelweber innerhalb des letzten halben Jahrhunderts astronomisch vermehrt. Beginn der 1950er Jahre wurden umfangreiche Untersuchungen an den Blutschnabelwebern und deren Kontrolle ausgeführt. Es wurde experimentiert mit einer Mischung aus Sprengstoff und Benzin und obwohl diese Methode sehr effektiv war, entschied man sich für die chemische Bekämpfung aus der Luft, weil es angeblich einfach, erfolgreich und am kostengünstigsten sei. Der erwünschte Erfolg mittels des Besprühens der Vogelschwärme aus der Luft um die Population binnen weniger Jahre unter Kontrolle zu bringen trat nicht ein. Bei der Anwendung dieser chemischen Keule wurde nicht berücksichtigt, welch großer Schaden den von weit her wandernden, sich in unzähliger Anzahl an den riesigen Schwärmen labenden, Greifvögeln zugefügt wird. Diese natürliche „Bekämpfung“ seitens der Greifvögel kostete den Menschen keinen Cent. Mit der chemischen Bekämpfung wurden zwar einige Blutschnabelweber getötet aber andererseits wurde ihm gleichzeitig das Leben erleichtert indem ein für ihn ernst zu nehmender Feind, die Greifvögel, ebenso vergiftet wurden. Durch das Fehlen der Greifvögel vermehrten die Blutschnabelweber sich nun explosionsartig. Ohne die erfolgreiche Unterstützung der Greifvögel konnte der Mensch mit der chemischen Bekämpfung alleine keinen Erfolg in der Reduzierung der Population erreichen.
Die erhöhte Getreideproduktion trug auch noch dazu bei, dass der Blutschnabelweber eine Pest wurde. Die Eigenschaften, immer in einem Schwarm zu leben und Unmengen Futter zu vertilgen, führt dazu, dass nebst Greifvögeln, Verhungern ihr größter Feind ist.
Früher, ohne jeglichen Einfluss des Menschen, regelte die Natur den Bestand der Art sehr geschickt. Sobald die ersten Frühlingsregen fielen und die Grassaat keimte, verschwand das Futter der Vögel über Nacht, weil sie reine Saatfresser sind, und dies verursachte dass Millionen dieser Vögel starben. Seit der Anpflanzung von Winterweizen und Wintergetreide, wirken die Farmer der natürlichen Reduzierung der Population entgegen, weil sie die Blutschnabelweber nun mit Futter beliefern und anstatt zu sterben, können sich diese Vögel dank der Getreidefarmer nun unkontrolliert vermehren.
Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts gab es kaum Blutschnabelweber in Südafrika und vor allem war er dort kein Brutvogel. Zu der Zeit als die Untersuchungen der möglichen Bekämpfungsmöglichkeiten stattfanden, brüteten sie nicht südlich des Vaal Flusses. Trotzdem fing man an aus der Luft Gift gegen sie zu sprühen. Systematisch wurde Südafrikas reiche Greifvogelpopulation mit jeder Giftspritzaktion erheblich verringert, bis es in den Verbreitungsgebieten des Blutschnabelwebers kaum Greifvögel mehr gab. Das Resultat war, dass sich die Vögel 40 Jahre später dermaßen viel vermehrt haben, dass in Südafrika jährlich über 400 Kolonien mit Gift bekämpft werden mussten. Greifvögel und sämtliche andere Tierarten, sogar Vieh wurde mit vergiftet, nur das eigentliche Ziel, die Population der Blutschnabelweber, wurde verfehlt weil sie nicht verringert werden konnte. 
Demzufolge wendet Südafrika heutzutage die Giftsprüh- und die schon zu Beginn der Plage in Augenschein genommene Explosionsmethode zur Reduzierung der vom Menschen verursachten Blutschnabelplage an. Bei der brutalen Explosionsmethode werden nachts bei dem Schlafplatz eines zu vernichten gewünschten Blutschnabelweberschwarm ungefähr achtzig mit Benzin gefüllte 20 Liter Behälter, bei einer Schwarmgröße von etwa vier Millionen Vögel, in die Luft gesprengt. Durch die Explosion wird die Luft mit einem feinen Benzinnebel geschwängert, den der durch den Knall aufgeflogene Schwarm einatmet. Eine 60 000stel Sekunde später produzieren strategisch günstig positionierte Zünder Funken, welche die mit Benzin geschwängerte Luft anzünden, sogar die eingeatmete Luft in den Lungen der kleinen Vögel entzündet. Es ist ein sofortiger Tod und innerhalb eines Sekundenbruchteils ist ein Schwarm von 4 Millionen Blutschnabelwebern ausgerottet. 


Brieftaube 

Der Kapitän des Passagierdampfers „Dunedin Star“ hält seinen Kurs von Liverpool in Richtung Kapstadt etwa 16 km vor der Küste Südwestafrikas (heutige Namibia), als ein heftiger Ruck das Schiff erschüttert. Der Kiel mit dem Gang unter dem Maschinenraum wird weggerissen. Vermutlich ist die Dunedin Star auf den Clan Alpine Shoal aufgelaufen, einen Felsen, der auf den Seekarten zwar eingezeichnet ist, dessen genaue Position jedoch als zweifelhaft angegeben wird. Eine andere Meinung besagt, die Dunedin Star wurde von einem feindlichen Torpedo getroffen. Die Dunedin Star hat mehr als 100 Menschen an Bord, davon 21 Passagiere sowie wertvolles Kriegsgerät. Da das Schiff nach Schätzungen des Kapitäns innerhalb von drei bis vier Stunden vollaufen wird, beschließt er, auf die Küste zuzusteuern. Durch geschicktes Manövrieren gelingt es ihm, beim Auflaufen ein Auseinanderbrechen der Dunedin Star zu vermeiden. Die Funker bringen die Notausrüstung in Gang und fragen nach, ob Hilfe unterwegs sei.
Wegen der Bedrohung eines Auseinanderbrechens des Schiffs werden die ersten Schiffbrüchigen mit Hilfe eines Motorbootes an Land gebracht. Nachdem 63 Menschen, darunter Frauen und Säuglinge, an Land sind, wird das Motorboot manövrierunfähig. Der Kapitän und 43 weitere Passagiere und Besatzungsmitglieder befinden sich noch auf dem Schiff.
Nach einigen gescheiterten und nur teilweise erfolgreichen Rettungsversuchen, wegen starker Brandung und schlechten Landemöglichkeiten per Flugzeug, sticht deshalb am 4. Dezember der Minensucher Natalia in See, um den Gestrandeten der Dunedin Star zur Hilfe zu kommen. Da sie wie ein voriges Schiff, die Nerine, über keine weit reichende Funkausrüstung verfügt, hat sie Brieftauben an Bord. Wer darüber ungläubig den Kopf schüttelt, wird bald eines Besseren belehrt: Nach dem Eintreffen der Natalia bei der Dunedin Star am 6. Dezember werden die Tauben immer paarweise mit den gleichen Nachrichten eingesetzt. Bis nach Walvis Bay müssen sie 600 km über ihnen unbekanntes Gebiet mit nur ein oder zwei Wasserlöchern fliegen. Etwa die Hälfte der Tauben trifft nach zehnstündigem Flug in Walvis Bay ein. Die von ihnen gelieferten Informationen sind für die weitere Planung und dem letztendlichen Erfolg der Rettungsaktion von unschätzbarem Wert gewesen. 

Since 1990 security staff of the Diamond Sperrgebiet in Namibia detected a number of cases, where people made use of normal homing pigeons to smuggle diamonds from the mining area. This is not a new method; hence, the ban on keeping of pigeons at some of the other diamond mines as well. In nearly all these cases, greed played a major role. Parcels of diamonds attached to the pigeon’s weight them down and make them tired before they reach their destinations. Once detected the security staff only had to revive the pigeon and then allow it to fly straight to his owners waiting hands. In some cases months of covert operations were required to eventually catch some of the culprits.
Two methods are used to attach diamonds to the pigeons and one is a cleverly designed harness, which fits on the back of the pigeon. Straps attached it to the body of the pigeon without negatively affecting his flight. The second method is a quick fix of attaching a small parcel to the leg of the pigeon with normal insulation or masking tape. All the owners then had to do was to wait for the pigeon to come home after being released in the mining area. These thieves normally worked in pairs with one loading the parcel and releasing the pigeon in the mining area while the owner of the pigeon awaits the arrival at the loft.
Between 1990 and 2007 a total of 478 objects with a total mass of 385 carats have been recovered from ‘pigeon’ cases. The keeping of pigeons in Oranjemund was banned and will be banned until such time that diamond mining cease in the area. Information received from informers also played a major role in some of the cases in which case handsome rewards were paid out to the individuals reporting. 


Buchfink 

Buchfinken sind bekannt für ihre kräftigen metallisch klingenden Melodien.
In Deutschland entwickelte sich die Finkenwissenschaft, damals eine volkstümliche und fröhliche Wissenschaft. Seit vielen Generationen wurden Buchfinken in Käfigen gehalten, die leider nicht immer der nötigen Hygiene entsprachen. Dies war zu einer Zeit in der die Hygiene der Menschen auch nicht lobenswert war.
Es wurden abartige Methoden benutzt, die Käfigvögel besser singen, auch schlagen genannt, zu lassen. Sie wurden durch Stechen, Brennen oder Schneiden erblindet, damit sie einsam in ständiger Nacht lebten und durch nichts abgelenkt wurden und somit um so mehr und leidenschaftlicher schlügen. Ein weiterer Gebrauch war es, die Vögel den Sommer über im Dunkel gefangen zu halten, um sie im Spätsommer, zeitig zu den Gesangswettkämpfen, ans Licht zu bringen, damit sie glücklich ihr Lied zu schmettern begannen, weil sie glaubten, das neue Licht sei der Frühling. Viele Stunden der Wanderung nahmen Bauern und Handwerker auf sich, um mit ihren Finkenkäfigen zu den Sängerwettbewerben zu gelangen, bei denen die Sieger für ihre Besitzer ehrenvolle Preise ersangen.

Das Eigentümliche am Finkenschlag ist, dass die Finken individuelle und dialektbestimmte Variationen nach der Gegend, aus der sie stammen, besitzen. Diese höchst verschiedenen Strophen, der eigentliche Gegenstand der Finkenwissenschaft, wurden alle aufgezeichnet, sinnvoll benannt und verschieden bewertet. Als keine besonderen Strophen galten das „Klappscheid“ oder die „Putzschere“. Ehre ergab der „Scharfe Weingesang“ und der „Gute Weingesang“. Ausgezeichnet und gute Preisbringer waren Strophen wie das „Tolle Gutjahr“, der „Reiter“ oder der „Krause Doppelte“. Einige Taler wert war ein Sänger der den „Schmalkaldener Doppelschlag“ hören ließ. Weitere bekannte Strophen waren noch „Würzgebier“, „Weizenbier“, „Hochzeitsbier“, „Reitherzu“, „Goldschmidbus“, „Sitzufthül“, „Sparbazier“, „Malvasier“, „Kienöl“ und der „Doppelschlag“.
Wollte ein Finkenwissenschaftler einen ausgesuchten Schläger besitzen, so scheute er weder eine tagelange Reise, noch trug er Bedenken, ein paar stattliche Taler zu zahlen. Es wird sogar erzählt, dass ein armer Bauer einen Buchfinken mit seiner Kuh bezahlt hat. Jährlich wurden zehntausende Buchfinken gefangen und weil nicht alle als gute Sänger eigneten, wurden die Untauglichen gerupft und als stille Leichlein, zu Dutzenden an Stäbchen aufgereiht, zu Markte getragen, um im Magen von Leuten zu verschwinden, die von der „edlen“ Finkenwissenschaft keine Ahnung hatten. 


Bülbül 

Die Schmutz verursachenden und verschwenderischen Frucht fressenden Maskenbülbül hätten im südlichen Afrika allen Grund von Garteninhabern gehasst zu werden. Hat ein Pärchen dieser Vogelart einen bestimmten Garten als ihr Territorium beansprucht, werden sie vom Garteninhaber nicht verscheucht oder gar bejagt, weil sie dienen als geschätzte Wächter. Wenn Maskenbülbül eine Schlange, Katzen oder ähnliche Räuber in ihrem Territorium sichten, geben sie einen ununterbrochenen Warnruf von sich, welcher umso lauter wird je kritischer die Gefahr wird. Es ist auf jeden Fall ratsam, ihre Warnungen zu beachten und nachzusehen ob sich möglicherweise eine Schlange im Garten befindet. Garteninhaber können sich kaum einen aufmerksameren Freund und Wächter im Garten wünschen. 

Im südlichen Afrika ist der Ruf des Graubülbüls ein bekanntes Geräusch des Abends und er ist einer der letzten Vögel der sich zur Nachtruhe niederlässt. Die Zulu assoziieren den Graubülbül über sein Lied mit ihren Rindern. Das Abendlied des Vogels wird als Ermahnung an die Hirten, mit ihren Rindern nach Hause zu eilen, gedeutet: Jungs, Jungs! Wann kehren die Rinder zurück? Werdet ihr alle zusammentreiben? Seht ihr nicht dass das Land gestorben ist? Ihr habt eure Wurfstöcke dabei. Seht ihr nicht dass die Sonne untergegangen ist und wir die letzten sind die sich zur Nachtruhe begeben? 


Darwinfink 

Arkhat Abzhanov begibt sich wie in jedem Winter zur Embryonen-Ernte. Einige Tage lang registriert er Nester auf den Galapagos-Inseln und sammelt Eier der Darwinfinken. Diese Eier brütet er sieben Tage lang in der Brutmaschine an, entnimmt dann das erbsengroße Embryo und friert es ein Hunderte Vogelembryonen hat er schon in einem Gefrierschrank an der Harvard Universität eingelagert mit dem Ziel, das molekulare Geheimnis der Evolution zu entschlüsseln.

Damals dämmerte es dem Weltreisenden Charles Darwin, dass Galapagos ein natürliches Labor zur Schaffung neuer Lebensformen ist.
Das wohl berühmteste Musterbeispiel Darwinscher Evolution begann vor etwa drei Millionen Jahren als die Urahnen der heutigen Darwinfinken durch starke Winde über das Meer auf die Vulkaninseln vertrieben wurden. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Gestalt der Darwinfinken von Vogelgeneration zu Vogelgeneration im Überlebenskampf in der unwirtlichen Inselwelt. Am Ende war ein artenreiches Geschlecht mit einer verblüffenden Vielfalt von Lebensstilen, angepasst an die Vielzahl unterschiedlicher Nischen des Archipels, entstanden Jeder Darwinfink nutzt den Schnabel auf seine eigene Weise, scharf, gebogen, wuchtig, spitz oder gedrungen, um die Kakteenfrüchte und –samen zu fressen, sich von Blättern zu ernähren, Stachel als Werkzeug zu nutzen um Larven aus der Rinde zu stochern oder um, wie der Vampirfink, Tölpel in die Flügel zu hacken, bis er deren Blut trinken kann, oder er pickt den Echsen die Parasiten ab.

Unter anderem versucht der Harvard-Forscher, anhand dieser faszinierenden Vielfalt der Schnäbel der Darwinfinken, eine Antwort auf seine Frage zu finden; Wie wird die Gestaltwerdung gesteuert? 


Distelfink 

Fuhr man zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem Zug an den Feldern vorbei, so konnte man aus dem Fenster eines Eisenbahnwagens blicken und sich fragen was jener Mann dort drüben macht, der bei Tagesanbruch an einem Novembermorgen, wenn der Raureif den Grund mit einem Silberhauch überzogen hat, vor Freude die Hände zusammenschlägt. Dieser Mann, der dort in einem verlassenen Feld steht, ist ein Vogelfänger. Er muss früh aufgestanden sein und noch bei Dunkelheit mit Netzen und Käfigen auf dem Rücken aufs Feld gewandert sein. Bei Sonnenaufgang erwartet ihn der Flug des Distelfinken. Wenn der vorbeieilende Zug einen Distelfinkenschwarm aufgescheucht hat und sie aufgeregt zwitschernd davonfliegen, beginnt der im Käfig zwischen die gespannten Netze platzierte Lockvogel auch an zu rufen. Durch den Ruf angelockt, will sich der Schwarm bei dem Lockvogel niederlassen und gerät dabei in die feinen Netze. Hier endete ihre Freiheit. Der Vogelfänger sammelte die Vögelchen ein, wie reife Früchte vom Baum, sperrte sie in kleine Käfige und verkaufte sie; denn ihre Schönheit und der Zauber ihrer Stimme verursachten das Schicksal ihres Kerkerlebens. 

Die bunte Färbung des Stieglitzes wurde in einer Sage folgendermaßen erklärt: „Als Gott allen Vögeln ihre Farben, blieb der Stieglitz bescheiden in der hintersten Ecke sitzen. Schließlich kam er als Letzter zu Gott, der keine Farbe mehr hatte. Da suchte Gott aus jedem Topf noch einen kleinen Tupfer. So kam es dass er so bunt gefärbt ist. 

Im Mittelalter verwendete man den Stieglitz als Talisman zum Schutz vor der Pest.
Conrad Gessner (1516-1565) nutzte den Stieglitz bei Erkrankungen. Gebratene Stieglitze eigneten sich als Heilmittel gegen Bauchgrimmen und Darmgicht. Der Aberglaube bestand dass Stieglitze Krankheiten anziehen und deswegen hängte man Stieglitze in die Zimmer von Schwindsüchtigen. 

Der Stieglitz ist nicht nur ein Symbol für Ausdauer, Fruchtbarkeit und Beharrlichkeit, sondern wegen seiner Vorliebe zu Disteln (Dornen), auch ein christliches Symbol für die Passion und den Opfertod Jesu Christi. Er ist als Begleitvogel auf vielen Madonnenbildern zu sehen, in denen er für das Vorwissen über die bevorstehende Kreuzigung steht. 


Dronte 

An kaum einem anderen Tier wird die Zerstörungskraft des Menschen deutlicher als anhand der Dronte. Innerhalb nur 100 Jahren seit der Entdeckung dieses Vogels von den Europäern fand die Ausrottung dieser Vogelart statt.
Als flugunfähige Taubenart erreichten die Vorfahren der Dronte Mauritius und entwickelten sich dort als flugunfähiger Boden lebende Vögel weil sie auf der Insel keine Feinde hatten und deshalb nicht fliegen brauchten. Obwohl Mauritius den indischen, arabischen und ost-afrikanischen Seglern schon seit dem zehnten Jahrhundert bekannt war, begann die Ausrottung der Dronte erst mit der Niederlassung der Holländer auf Mauritius im siebzehnten Jahrhundert.
Die Ausrottung war nicht zufolge des Verzehrs, denn das Fleisch galt als unschmackhaft und zäh, sondern wegen der eingeführten Tiere wie Schweine, Hunden, Katzen, Ratten und Affen. Zusätzlich trugen Waldrodungen für landwirtschaftliche Zwecke zum Aussterben der Dronte bei.
Nur achtzig Jahre nachdem sich die Holländer auf Mauritius niedergelassen hatten galt die Dronte als ausgestorben. 


Drossel 

Die Männchen mancher Drosselarten haben ein Gesangsrepertoire von 50 bis 200 Lieder. Nicht nur andere Vögel und Tiere werden nachgeahmt, sondern auch mechanische Geräusche, zum Beispiel die Sirene vom ausgelösten Autoalarm.
Der Name der Spottdrossel zeugt von diesem Talent, denn er stammt von der Nachahmungskunst des Vogels. Die Nachahmungskunst führte leider dazu, dass Drosseln im 18. Und 19. Jahrhundert massenhaft gefangen und als Käfigvögel verkauft wurden.

Der Vogelfang war früher in Deutschland ein Erwerbszweig und Liebhaberei. Der nachmalige Koenig des Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, Herr Heinrich, war ein leidenschaftlicher Vogelfänger. Bei seiner Fangart handelte es sich um mehrere, an strategisch günstiger Stelle, angebrachter Netze, dem so genannten Vogelherd, die von einer Hütte aus beobachtet wurden. Durch Futter und Lockvögel wurden die Vögel angelockt. Wenn genug Vögel eingekehrt waren, schlugen die Netze über ihnen zusammen oder die Vogelfänger scheuchten sie auf und die in Panik geratenen Vögel verhedderten sich in den feinmaschigen Netzen.
Drosseln wurden auch mit Dohnen gefangen. Dies waren zu Bügel verfertigte Weidenruten die an Baumstämme oder am Boden angebracht wurden. Mitten in die Bügel befestigte man Schlingen aus Pferdehaar. Durch Beeren geködert, setzten sich die Drosseln in die Bögen und gerieten in die Schlingen. Desto mehr die gefangenen Drosseln zappelten, desto fester schnürte sich die Schlinge zu. Und die Drosseln hingen am Galgen. Ganze Pfade, so genannte Dohnenstiege, waren mit diesen Fallen bestückt und wurden regelmäßig vom Jäger abgelaufen um seine Beute einzusammeln. 
Der 1801 bis 1809 amtierende Präsident der USA, Thomas Jefferson, hielt eine Spottdrossel namens Dick. Das traditionelle amerikanische Wiegenlied „Hush Little Baby“ (Ruhig kleines Baby) bezeugt, welch beliebtes Haustier die Spottdrossel war: „Hush little baby, don’t say (Ruhig kleines Baby, sag a word kein Wort Mama’s gonna buy you a Mama kauft dir eine mockingbird Spottdrossel And if that mockingbird Und singt die Spottdrossel Don’t sing, nicht, Mama’s gonna buy you Dann kauft Mama dir A diamond ring.“ einen Diamantring) 


Eisvogel 

In England wurde der Bestand dieses Vogels durch die Jagd drastisch verringert. Die prachtvollen Federn, deshalb wurde der Eisvogel auch als Fliegendes Juwel bezeichnet, wurden zur Dekoration von Damenhüten verwendet. 

Früher häuteten einige Menschen den getöteten Eisvogel mitsamt den Federn und spannten die Haut als Dekoration an die Wand mit dem Glauben, sie bleibe ewig gut erhalten und mausere sich jedes Jahr, wie beim lebenden Eisvogel.

Weiterhin hieß es dass Eisvogelfedern und –bälge gegen Blitzschlag schützten.

Das am Hals getragene getrocknete Herz sollte vor Gift und schwerer Not schützen.

Mumifizierte Vögel wehrten Motten ab und als Kompass und Wetterfahne diente der an einem Faden aufgehängte mumifizierte Eisvogel. 

Laut einer französischen Sage erhielt der Eisvogel seine Farbe als er von Noah als Botschafter der Taube nachgesandt wurde zu erkunden, ob sich die Wasser der Sintflut zurückgezogen hätten und er, wegen des Ausweichen vor einem Sturm, so hoch flog dass seine oberen Federn die Farbe des Himmels annahmen und die unteren Federn von der Sonne rot gebrannt wurden. 


Emu 

Der Emu ist nach dem Strauss der zweitgrößte Vogel der Erde. Der Emu ist die einzige große, flugunfähige Vogelart, deren Verbreitung in Australien weitgehend erhalten blieb. Er ernährt sich von Hartgräsern, bevorzugt jedoch saftige Grünpflanzen und frisst auch Früchte, Blüten, Samen und Insekten. Dem Rhythmus jahreszeitlicher Niederschläge folgend, streift er weit umher, und kann in einem Jahr bis zu 1000 Kilometer zurücklegen. Möglicherweise hat sein Bestand durch den Zuwachs an Getreidefeldern und künstlichen Wasserstellen sogar zugenommen, da er diese als Nahrungsquelle zu nutzen lernte. Die Anzahl Vögel bei einer Emuwanderung kann über 70 000 betragen, in den Augen der Farmer eine vernichtende Horde.
Das führte dazu, dass die Armee im Jahre 1932 den Emu-Krieg gegen die Emu kämpfte. Die australische Regierung versuchte die Emu-Populationen durch den Einsatz von mit Maschinengewehren bewaffnetem Militär zu reduzieren. Dies schlug jedoch fehl weil die Vögel sofort mit einer Fluchtgeschwindigkeit von bis zu 50 km/h auseinander stoben und nur wenige eine volle Salve abbekamen. Nach nur einer Woche wurde der Emu-Krieg abgebrochen. Obwohl einige Emus abgeschossen wurden, konnte sich die Art behaupten.
Alsbald wurde, um die Getreideländereien im Südwesten Australiens vor den aus dem Innland vordringenden Emuinvasionen zu schützen, ein 1000 Kilometer langer Zaun errichtet. 

Neben dem Känguru ist der Emu das Wappentier Australiens. Beide Tiere symbolisieren den Fortschritt des Landes weil beide Tiere sich nicht rückwärts bewegen können, nur vorwärts.
Begehrt ist der Emu-Burger weil das Emu Fleisch sehr fettarm ist.
Die Aborigines gewinnen seit Jahrhunderten aus den Fettreserven der Emu Öl und benutzen es als Wundheilmittel und zur Entzündungshemmung bei rheumatischer Arthritis. 


Ente 

Die Stockente ist als Ausgangsform (Stammform) der heutigen Hausentenrassen bekannt und es wird vermutet, dass die Domestikation an mehreren, verschiedenen Orten stattfand, z.B. in Asien (Mesopotamien), China und Mitteleuropa.
In China war vermutlich lange vor der Zeitenwende Entenhaltung zur Gewinnung von Fleisch und Eiern üblich gewesen.
In Altindien deuten Schriftzeichen auf Entenhaltung im 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung hin. Laut künstlerischen Darstellungen in Mesopotamien könnte auch dort die Domestikation der Enten begonnen haben.
In Ägypten wurden Enten nicht gezüchtet sondern nur als Jungtiere gefangen und gezähmt und dann als Opfer für den Totenkult verwendet.
Als Vorbild für die Herstellung von Gefäßen und Spangen wurden in Griechenland, Etrurien und Rom im 1. Jahrtausend unserer Zeit auch nur gezähmte und nicht domestizierte Wildenten benutzt.
In Rom wurden gefangene oder von Hühnern erbrütete Wildenten in Nessotrophien, das sind umzäunte und mit Netzen überspannte Gehege, für den Fleischgebrauch gehalten.
Es ist unklar, ob die Germanen vor der Zeitenwende bereits Gebrauch von Hausenten machten. Eine in Bayern gefundene Darstellung eines Wagens mit Enten beladen stammt aus der Bronzezeit und es gibt Berichte von einer „germanischen Ente“ aus spätrömischer Zeit.
Bereits lange vor der Entdeckung Amerikas hat die zu den Glanzenten gehörende Moschusente (Cairina moschata Phillips), auch als Warzenente bezeichnet, bei den indianischen Völkern in Süd- und Mittelamerika als Stammform für die speziell in Mexiko und Peru zuerst gehaltenen Hausenten gedient. Domestizierte Moschusenten sind in Europa um 1550 in Frankreich bekannt, aber auch in Afrika und Ostasien sind sie weit verbreitet. 

Die für den Menschen nützliche Vögel, sowie Tiere im Allgemeinen, werden vom Menschen aktiv gefördert. Solche Vögel und andere Tiere werden geschützt und ihr Brutplatz wird gepflegt, um zum Beispiel Guano, Eier oder so wie bei der Eiderente die Eiderdaunen sammeln zu können.
Die Nestdaunen der Eiderente werden seit langem als Füllung für Kissen und Oberbetten und auch als Kleidungsfütterung benutzt. Auf Island leben 500 000 Eiderenten-Paare. Dort und auch teilweise in Norwegen werden einige Brutkolonien der Eiderente eingezäunt und fast wie Nutztiere gehalten. Diese Entenart polstert, isoliert und schützt ihr Nest mit besonders feinen Daunen, welche die Weibchen sich aus der Brust rupfen und die man beim ersten und zweiten Gelege mitsamt Eiern einsammelt. Das dritte Gelege wird nicht angerührt damit Nachzucht produziert wird. Trotz dieser Nutzung kehren die Mitglieder dieser Population jedes Jahr aufs Neue in diese „Freiluftgehege“ zurück, wissend dass sie und ihre Zöglinge dort vor Raubwild geschützt sind. Im Durchschnitt liefert jedes Nest 17 bis 18 Gramm dieser wertvollen Daunen. 


Erlenzeisig 

Im Erzgebirge wurde in der von Armut und Hunger geprägten Zeit über acht Jahrhunderte hinweg der Vogelfang betrieben. Obwohl der Vogelfang dort erstrangig zum Verzehr diente, so geschah er auch aus Liebhaberei zum Fangen von singenden Stubenvögeln.
Als das „erzgebirgische Stubenvogelquartett“ bekannt waren Stieglitz, Kreuzschnabel, Hänfling und Zeisig. 


Eule & Kauz 

Die Eule spielte eine wichtige Rolle in der Kulturgeschichte der Menschen. 
In Griechenland hatte der Kauz eine positive Bedeutung.
Die alten Griechen adelten ihn in grauer Vorzeit zum Wappenvogel der Glücksgöttin Pallas Athene. Der Vogel ziert die altgriechische Drachme und ist heute griechisches Symbol des Euros. Hier hat die Redewendung „Eulen nach Athen tragen“ ihren Ursprung. Bei der häufigen kleinen Münze mit dem Kauzabdruck galt der Glaube, mit einer solchen Münze den Reichtum der Stadt vermehren zu können, als überflüssig. Käuze waren der Göttin von Athene oder Minerva heilig.
Fast überall liebte man den Kauz, ob in Griechenland, wo er geehrt und beliebt war, oder in orientalischen Ländern, wo die Menschen ihm gegenüber freundlich gesinnt waren.
Auch in Italien fand man bei fast jedem auf der Strasse arbeitenden Handwerker zwei oder drei Käuze. Vielerorts galt er als Glücksvogel, nur in Deutschland fürchteten sich die Menschen vor den Käuzen. In Deutschland wurde der Steinkauz als Totenvogel verfolgt und man nagelte ihn an die Scheunentore im Glauben dadurch Blitz und Feuer abwehren zu können. Es galt der Aberglaube, dass die Käuze die Kranken zum Kirchhof rufen. In Sagen und Märchen spüren wir noch heute die Schauer, welche der nächtliche Ruf der Eule im Menschen weckte.
So glaubte man, dass der Uhu im Heer der Jäger mitstürme.
Im Volksglauben galt das Eulenherz als ein Talisman und als Zaubermittel galt das Pulver verbrannter Eulenfedern und Kröten.
Der Gebrauch von Räuchersubstanzen, unter anderem Eulenfedern, für religiöse, magische und medizinische Zwecke findet sich weltweit. Räuchern ist ein transkulturelles Phänomen.
Man glaubte auch, dass die Eule der Vogel der Hexen sei und des Teufels Großmutter. Somit war es nicht verwunderlich, als dann für den frommen Gelehrten des Mittelalters die Eule das Symbol aller Übeltat wurde.
Da die Eule ein nachtaktiver Vogel ist, sah man die Eule als Übeltäter durch den Satz, „Wer übel wirkt, der hasst das Licht“, bestätigt. 

Früher, zu einer Zeit als die Greifvögel noch als Raubvögel bezeichnet wurden weil sie Niederwild „raubten“, waren deutsche Jäger der Meinung, ihrem Revier viele Vorteile zu verschaffen, indem sie Rabenkrähen, Elstern, Eichelhäher und Greifvögel töteten. Hierdurch gedachte man die Entwicklung des Niederwildbesatzes in den Gehegen zu fördern. Durch vielerorts ausgesetzte hohe Schussgelder wurden unterschiedliche Jagdmethoden auf die Feinde des Niederwildes gefördert. Die Hüttenjagd, Abschuss am Horst und am Luder, das Aushorsten und andere Jagdmethoden führten zur drastischen Dezimierung der Krähen, Elstern, Eichelhäher und Greifvögel. Einige einflussreiche Leute forderten sogar, unter anderem alle Krähen durch die Jagd völlig auszurotten.
Die Hüttenjagd ist eine alte Jagdmethode und wurde früher überwiegend mit einem lebenden Uhu als Hüttenvogel (Lockvogel) zum Bejagen von Krähen und Greifvögeln durchgeführt. Hierbei spielt das Hassen der natürlichen Beutevögel des Lockvogels die grundlegende Rolle. Bei der Hüttenjagd bejagten Jäger aus der Krähenhütte, oder auch Rabenhütte genannt, Rabenkrähen, Elstern, Eichelhäher und Greifvögel. Die im Allgemeinen ortsfeste Krähenhütte diente dem Jäger als Deckungshilfe. Etwa 10-15 Meter rechts von der Schiessluke der Krähenhütte, befand sich die Jule, eine Vorrichtung zum Befestigen des Hüttenvogels. Dieser wurde auch als „Auf“ bezeichnet. Überwiegend wurde hierfür der lebende Uhu verwendet. Später als der Uhu außerordentlich selten geworden war und als Auf ausschied, wurden andere Eulenarten verwendet, am häufigsten der Waldkauz und die Waldohreule. Auch die Sumpfohreule wurde als Hüttenvogel benutzt. Neben den Nachtgreifvögeln wurden auch lebende und präparierte Taggreifvögel zum Anlocken von den zu vernichtenden Vögeln benutzt. Links vor der Schiessluke, 15-20 Meter entfernt, und 10 Meter seitlich der Jule abgesetzt, stand der Fallbaum, auf dem sich die angelockten Vögel niederlassen konnten. Das Anlocken von Vögeln verschiedenster Arten durch Nachtgreifvögel, Taggreifvögel und deren Attrappen ist ein interessantes Phänomen, welches auf natürliche Weise auch stattfindet sobald ein Greifvogel gesichtet wird und von verschiedenen Vogelarten als mögliche Gefahr betrachtet wird. Im Allgemeinen fliehen Vögel vor Luft- und Bodenfeinden aber insbesondere gesellschaftlich lebende Vogelarten haben eine instinktive, gemeinsame Abwehrreaktion gegenüber Feinden entwickelt indem sie ihnen durch massenhaftes, lärmendes Verfolgen die Jagd erschweren und verleiden. Zum Teil wird der Raubfeind sogar angegriffen. Dieses Verhalten, bei dem sich häufig mehrere Vogelarten zu einem gemeinsamen Verteidigungsschwarm zusammenschließen, wird als Hassen bezeichnet. Dieses Hassen dient auch der Funktion, umliegende Vogelpopulationen auf die Anwesenheit eines Feindes und dessen Standortes aufmerksam zu machen. Obwohl durch die Hüttenjagd einige Vogelarten beängstigend stark reduziert wurden, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass über die Hüttenjagd der Erkenntnisfortschritt in der Ornithologie gefördert wurde. Auch begann man mit dem seltener werden des Uhu, zum Gewinnen von Jungvögeln für die Hüttenjagd viele Uhu Paare zu erhalten und so hat die Hüttenjagd indirekt dem Rückgang der Uhu Population Einhalt geboten. Zu diesem Zeitpunkt und in diesem Aspekt betrachtet, hat die Hüttenjagd zum aktiven Vogel- und Umweltschutz beigetragen. 


Falke, Habicht & Bussard 

Der berühmte Indianerfürst Montezuma hatte einige hundert Wärter und Pfleger nötig, um alle die Falken zu versorgen, die er für die Beizjagd und zur Repräsentation brauchte.
Marco Polo, der venezianische Asienreisende des Mittelalters, hatte die Falknerei von den mongolischen Herrschern kennen gelernt und Alexander der Grosse machte auf seinen Kriegszügen in Indien mit diesem Herrensport Bekanntschaft.
Die alten Ägypter stellten sich ihren Gott Horus in der Gestalt eines mächtigen Falken vor. Nicht einmal nach ihrem Tod wollten sich die ägyptischen Pharaonen von ihren Lieblingsfalken trennen und deshalb wurden sie einbalsamiert und mit dem verstorbenen Pharao in die Grabkammer gelegt. 

Zwei große Persönlichkeiten des Mittelalters haben über Falken und Beize geschrieben, nämlich Albert von Bollstedt, auch als der gelehrte Albertus Magnus bekannt, und Friedrich der Zweite von Hohenstaufen, der Kaiser. Dies bekräftigt die damalige Wichtigkeit der Vögel und die Jagd mit ihnen. Vieles von dem was der Gelehrte schreibt, bezieht sich auf das Buch des Kaisers – de arte venandi cum avibus -, dass auf Beobachtungen und praktischen Kenntnissen beruht. Friedrich war ein Enkel Barbarossas, eine der merkwürdigsten und größten Gestalten des Mittelalters, und war wie sein Vater und Großvater ein leidenschaftlicher Liebhaber der Kunst der Jagd mit Falken die wie es in seinem Buch steht „ganz aus der Liebe entspringt und edler, würdiger und vorzüglicher ist als andere Jagdmethoden“. Der deutsche Titel des in lateinischer Sprache geschriebenen Werks lautet: Das Buch des hehren und erhabenen Römischen Kaisers Friedrich des Zweiten, Koenigs von Jerusalem und Sizilien, über die Kunst mit Falken zu beizen. Dieses Buch zeigte einen bis zu der Zeit nicht bekannten und geschätzten Realismus. Der Kaiser ließ sich sogar aus England, Indien und Island Falken schicken, um sie in seiner Nähe studieren und mit einheimischen vergleichen zu können.
Auch erörtert er den Zweck und die Anwendung der verschiedenen für die Abrichtung der Falken für die Jagd benötigten Geräte. Es wird auch über die beste Form der Haube und ihre Anwendung berichtet. Die Falkenhaube hindert den Falken am Sehen und lässt ihn deswegen ruhiger und weniger scheu sein. Bis der Kaiser die Falkenhaube im Orient kennen lernte, wandte er eine andere Art der Sehbehinderung an. Zuerst wurden die Falken am Sehen behindert indem Flügel und Rücken mit beiden Händen umfasst wurden, von einer zweiten Person die Krallen gehalten wurden und dann von einer dritten Person mit einer Nadel von innen nach außen durch das Augenlid gestochen wurden und ein Faden durch das Loch gefädelt wurde. Dieselbe Prozedur wurde bei dem anderen Augenlid wiederholt und beide Enden des Fadens wurden über dem Kopf des Falken stramm verknotet, wodurch beide unteren Lider nach oben verschlossen wurden so dass der Falke nicht mehr sehen konnte. Hatte sich der Falke diesem brutalen Schicksal gefügt und erst wenn der Falke zuerst innerhalb eines Hauses und dann auch im Freien zu Fuß und Pferd halb losgebräut locke gemacht (abgerichtet) war, dann erst konnte er vollends losgebräuet werden. Hierbei wurde ihm bei Kerzenschein bei Nacht in einem Raum der Faden entfernt. Sofort musste die Kerze entfernt werden um ihm bei seinem plötzlich wieder gewonnenen Augenlicht nicht zu blenden. Den Falken auf der Hand haltend wurde ihm dann die am Tage vorenthaltende Atzung gegeben und sobald er willig fraß, wurde die Kerze wieder zum Vorschein gebracht und über Nacht brennen gelassen damit der Falke sich bis zum Morgengrauen mit den Gegenständen im Raum vertraut machen konnte.
Dieses Abrichten forderte sorgfältige Arbeit und deswegen stand ein guter Falkonier hoch im Wert. Laut dem Kaiser durfte ein guter Falkonier nicht zu groß und nicht zu klein sein, nicht zu mager, aber auch nicht dick und faul. Er musste scharfe Sinne und eine kräftige Stimme haben. Rüstig und behend, beherzt und in mittleren Jahren musste er sein. Schläfrigkeit, Jähzorn, Nachlässigkeit und Übereifer waren verwerflich und ein Trunkenbold galt als Falkonier untauglich. 

Der Ursprung der Bezeichnung Hobby für den Begriff Freizeitbeschäftigung stammt aus der Falknerei. Der Baumfalke heißt im englischen Hobby. Ihn zu zähmen galt als sehr schwierig und zeitaufwendig und über die Zeit bürgerte sich für eine Beschäftigung die sehr viel Zeit in Anspruch nahm der Begriff Hobby ein. 

In den Parkhäusern am Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel nisten sich gern Straßentauben ein und beschmutzen die Autos. Eine Falknerin hilft mit ihrem Habichtsweibchen und Wüstenbussard durch regelmäßiges Erscheinen, damit sich dort nicht zu viele Tauben einnisten. Bereits die bloße Anwesenheit dieser zwei Greifvögel verursacht die Wirkung, dass die Tauben nervös werden und das Weite suchen. An und ab erlegen die beiden Parkhauswächter auch die eine oder andere Beute. Diese Art der natürlichen Abschreckung ist sehr effektiv. Tauben gewöhnen sich schnell an Geräusche oder diverse andere Vogelscheuchen, aber der Respekt vor ihren natürlichen Feinden hält sie fern von den Parkhäusern. Zufrieden sind nicht nur die Autobesitzer sondern auch die beiden Greifvögel, sie bekommen von der Falknerin als Belohnung für ihre geleistete Arbeit etwas Gutes zu fressen. 

Im Jahr 2010 passierte etwas Außergewöhnliches. Die Anwohner von Jesteburg im Landkreis Harburg, Hamburg, mussten per Pressemitteilungen vor einer unerwarteten Gefahr von oben gewarnt werden. Insbesondere Jogger und Radfahrer wurden angesprochen. Sogar entsprechende Warnschilder mussten aufgestellt werden weil ein aggressiver Mäusebussard verteidigte sein Revier in Jesteburg besonders energisch. Die Behörden legten Radfahrern nahe, an den Reviergrenzen des Greifvogels abzusteigen und ihr Fahrrad zu schieben und Jogger sollten langsam durch die Gefahrenzone gehen, denn Spaziergänger ließ der Wüterich in Ruhe. Bereits während der Brutzeit im April und Mai war der Bussard durch mehrere Anschläge auffällig geworden. Diese Situation ist ein absoluter Ausnahmezustand, weil Attacken außerhalb der Brutzeit außerordentlich selten sind, meist bleibt es bei Scheinangriffen. 

Der Karearea ist nicht nur Neuseelands einziger endemischer Falke sondern auch Neuseelands einziger übrig gebliebener endemischer Greifvogel. Obendrein ist dieser Falke noch bedrohter als der Kiwi. Lobenswert ist daher das Projekt von Brent Morris, der sich in Zusammenarbeit mit DOC (Neuseeländische Naturschutzbehörde) für den Schutz des Neuseeländischen Falken engagiert. Das Projekt strebt danach, die Zahl der Falken zu erhöhen, indem nach brütenden Falkeneltern in seinem Weingut gefahndet wird und dann bei Funden das Brutgeschehnis streng zu überwachen oder im Notfall die Aufzucht per Hand zu übernehmen.
Auch Brent Morris profitiert mit dem Schutz des Greifvogels insofern, als dass die Falken während der Erntezeit Obst fressende Vögel von seinen Trauben verjagen, sei es nur durch die Angst der „Schädlingsvögel“ vor der Anwesenheit ihres Feindes oder sogar durch direkten Beutefang. 


Feldlerche 

Die Feldlerche, auch als Charaktervogel der Agrarlandschaft bezeichnet, ist durch Überdüngung, Gifteinsatz, Monokulturen und wenig vorhandenen Ackerrandstreifen in den letzten Jahrzehnten deutlich seltener geworden was diese Art zu eine der am besten untersuchten Feldvogelarten Europas machte. Nicht nur Gazellen demonstrieren einem nahenden Feind, Loewe, Gepard, Hyänenrudel, mittels hoher Luftsprünge eine gute Konstitution und dass es sich nicht lohnt sie anzugreifen, sondern auch Feldlerchen demonstrieren Fitness wenn sich ein Baumfalke oder Sperber nähert indem sie “Luftflüge” unternehmen und laut singen.
Als einziger Singvogel singt die Feldlerche fast ausschließlich im Flug. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert galt im Nürnberger Raum der Fang am Vogelherd als „Jagd des kleinen Mannes“.
Nicht nur Drosseln und Finken wurden sehr geschätzt sondern auch die „Leipziger Lerchen“ galten als besondere Delikatesse. Sie wurden gern samt Innereien gebraten oder zu Pasteten verarbeitet. Die mit Decknetzen gefangenen Lerchen wurden gerupft, in Papier gewickelt und dann in kleinen Kisten oft sehr weit verschickt, auch bis ins nördliche Deutschland. Ihr vorzüglich schmackhaftes und zartes Wildbrät veranlasste eine teure Pacht des Lerchenfangs auf Feldern. Oft wurde der Lerchenfang auf einem Felde teurer verpachtet als die Hasen- und Rebhuhnjagd auf demselben Feld. 


Gans 

Gänse werden zur Erzeugung von Fleisch, Fettlebern und Federn gehalten. Die Federn, insbesondere Daunen und Halbdaunen, werden als Füllstoff für Decken und Kissen verwendet. 
Die lange Tradition des Verzehrs von Gänseleber, der so genannten Straßburger Pastete, beschränkt sich auf Frankreich. Schon die alten Römer schätzten fette Gänseleber. Die originale Gänseleberpastete ist eine Erfindung des Maitre Close, Mundkoch des Marschall von Coutades, der 1762 als Militärgouverneur der Provinz Elsass nach Strassburg kam und sich dort als Pastetenbäcker etablierte, selbst als der Marschall während der Revolution nach Paris zurückberufen wurde. Dieses Produkt war so beliebt, dass es im Jahre 1878 allein in Strassburg 23 Pastetenbäcker gab, deren jährlicher Umsatz auf etwa eine Million Euro geschätzt wurde. Die Gänseleberpastete wird in Porzellangefäßen (Terrinen) oder in einer aus Brotteig gebackenen Form (die nicht mitgegessen wird) zum Kauf angeboten. Die heutige Produktion dieser Delikatesse geschieht über ein Mastverfahren das man Stopfen oder Nudeln nennt und wird in einigen europäischen Ländern als Tierquälerei betrachtet und ist in diesen Ländern verboten. 
Ansonsten hat die Gans in Europa fast nur noch Bedeutung als Festtagsbraten zu Weihnachten und am 11. November als Martinsgans zum St. Martintag. Der Brauch der Martinsgans hat seinen Ursprung nicht im großzügigen und barmherzigen Verhalten des Heiligen Martin, sondern im Kreislauf des Bauern- und Kirchenjahres, denn am 11. November beginnt die 40-taegige vorweihnachtliche Fastenzeit und damit ein Zeitraum, in dem fettes Essen gemieden wird. 
Zudem war der 11. November, der St. Martintag, früher der Zahltermin, an dem die Bauern ihre Pacht zahlen mussten, was nicht selten in Form einer Gans bestand, weil im Mittelalter Naturprodukte das Geld weitgehend ersetzte. Die Gänse mit denen gezahlt wurde, nannte man auch Zinsgänse. An diesem Tag wurden jährlich auch einige Mägde und Knechte entlassen weil durch die einkehrende kalte Jahreszeit und der kürzer werdenden Tage die Arbeit weniger wurde. Zum Abschied bekamen sie von ihren Bauern und Gutsherren eine Gans geschenkt. 
Ausgerechnet eine Gans diente als Abschiedsgeschenk, weil man diesen wachsamen Vögeln eine Heilkraft zuschrieb. Man glaubte das Fett der Gans helfe gegen Gichtleiden und ihr Blut senke Fieber. Gegen Krampfanfälle wurde vorgebeugt indem eine Feder des linken Flügels verbrannt wurde und die Überbleibsel und Asche mit Wein vermischt getrunken wurde.
Aus dem Zerbrechen durch gemeinsames Ziehen an den jeweiligen Enden des Gänse-Brustknochen wurde und wird teilweise heute noch die Zukunft gelesen. Wer das größere gebrochene Stück in den Händen behält, darf sich nach damaliger Auffassung auf die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches freuen. 

Die Graugans (Anser anser L.), auch bekannt als Wild-, Stamm-, März- oder Heckgans, ist der Ursprung der europäischen Hausgänse. Römische Schriften aus 23 bis 79 vor unserer Zeitrechnung berichten schon von größeren Gänseherden, die aus Nordgermanien über die Alpen nach Rom getrieben wurden.
Die asiatische Hausgans stammt von der Höcker- oder Schwanengans (Anser ferus domestica) ab. Beide Hausgänsearten haben sich bereits mit anderen Rassen vermischt.
Eine dritte Hausgänseart war die in Ägypten vorkommende Nilgans. Sie galt bei den alten Ägyptern als heiliges Tier. Die Nilgänse wurden in Gefangenschaft gehalten und wurden in den Grabkammern der Pharaonen abgebildet. Auf einigen Wandmalereien von Grabkammern aus dem dritten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung sind zahme Gänse, Gänsehandel und Zubereitung als Braten dargestellt.

Aus der Odyssee von Homer (etwa 950 v.u.Z.) stammen die ältesten schriftlichen Überlieferungen. Dort wird erwähnt, dass Penelope, die Gemahlin des Odysseus, in ihrem Haus zwanzig Gänse hielt. Im alten Rom genossen Gänse ein großes Ansehen, nicht nur weil sie der Göttin Juno geweiht waren, sondern auch weil die auf dem Kapitol auf Staatskosten gefütterten Gänse 390 v.u.Z. durch großes Geschrei und Flügelschlagen die Wachen rechtzeitig von den angreifenden gallischen Feinden gewarnt hatten, so dass der Angriff noch erfolgreich zurückgeschlagen werden konnte.
In Gallien und Germanien gab es schon Gänsezuchtstätten zur Gewinnung der beliebten und qualitativen Federn. 
Als Förderer der Geflügelzucht galt Karl der Grosse (742 bis 814). Unter anderem bestimmte er, dass seine Beamten je nach Größe ihrer Güter, 100 Hühner und 30 Gänse oder 50 Hühner und 12 Gänse halten mussten.
Gänse gehörten in der Hohenstaufenzeit (1138 bis 1254) sogar mit zur Abgabe an die Kloester. Im 19. Jahrhundert nahm der Gänsehandel stark zu und das vorrevolutionäre Russland hatte mit 17 Millionen Zuchtgänsen und 100 Millionen Gössel, wovon 10% nach Deutschland exportiert wurden, den größten Gänsebestand der Welt. Auf einer Gänsebörse in Warschau wurden jährlich Mitte September bis Anfang November über 3 Millionen Gänse gehandelt. Teilweise wurden die Gänse aus sehr weit entlegenen Gebieten dorthin getrieben. Damit die Gänsefüße diese langen Fußmärsche heil überstanden, wurden ihre Füße „beschlagen“, indem sie mehrmals wechselweise über flüssigen Teer und feinen Sand getrieben wurden. Die Verladung der nach Deutschland exportierten Gänse in Güterwagen erfolgte an der russischen Grenze von wo sie ins Inland transportiert wurden. Der Handel mit diesen so genannten Magergänsen war besonders in Sachsen stark verbreitet. Kleinhändler übernahmen auf den Entladebahnhöfen Herden mit bis zu 200 Gänsen von den Güterwagen aus Russland und trieben sie in der Zeit August bis Oktober über die Dörfer. Diese Treibergänse wurden von Bauern, Handwerkern und Tagelöhnern gekauft und dann in provisorischen Unterkünften mit Kartoffeln, Gemüseabfällen und etwas Hafer ausgemästet. 

Im kalifornischen Mill Valley lebt die gebürtige Dresdnerin Sigrid, auch Goosemom (Gänsemutter) genannt. Die 69-jaehrige Auswanderin Sigrid Boehm kümmert sich seit fast 20 Jahren in Mill Valley, nahe San Francisco, aus Liebe zu den Federtieren, um kranke und schwache Gänse. Hier handelt es sich um Gänse, die von ihren Vorbesitzern ausgesetzt, von Waschbären oder Kojoten angefallen oder anderweitig verletzt wurden. Zwischen 30 und 40 Tiere nimmt sie jedes Jahr in Pflege und somit hat sie sich als „Goosemom“ oder Gänsemutter an der US-Westküste einen Namen gemacht. Die Buchhalterin verbringt jeden Morgen drei Stunden mit Füttern und Reinigen und geht noch zwei Mal pro Woche zur Aufbesserung ihrer Rente arbeiten. 

Nonnengänse verursachten in der Gemeinde Westerhever auf der Halbinsel Eiderstedt eine Auseinandersetzung zwischen Landwirten und Vogelschützern. Eiderstedt gilt als wichtige Drehscheibe des Vogelflugs und deswegen forderte die EU-Vogelschutzrichtlinie vom Land Schleswig-Holstein in Deutschland, Schutzräume für seltene Vogelarten auszuweisen. Im August 2008 war es dann soweit, dass das Kieler Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt 6704 Hektar Land als Schutzgebiet auswiesen. 1200 Hektar Land entfallen allein auf die Gemeinde Westerhever. Hierbei sollen vor allem Trauerseeschwalbe, Kiebitz, Uferschnepfe und Goldregenpfeifer geschützt werden. Doch statt dieser Vögel hat die Population der Nonnengänse spektakulär zugenommen. Dass mittlerweile so viele Gänse auf Eiderstedt rasten, liegt möglicherweise unter anderem an den milderen Wintern. Jetzt fressen sie zu Tausenden die kultivierten landwirtschaftlichen Wiesen hinter dem Deich kahl, aufgrund der Gründung des Nationalparks Wattenmeer im Jahr 1985. Seitdem ist nämlich die Beweidung des Deichvorlandes stark eingeschränkt. Dort hatten sich die Gänse während ihrer Zugrast von Oktober bis Mai satt fressen können. Aber jetzt, wegen der fehlenden Graswachstum fördernden Beweidung durch das Vieh, sind die Wiesen am Meer voller Unkraut. Deswegen werden die Gänse aus Hunger auf die unter Naturschutz stehenden landwirtschaftlich genutzten Wiesen hinter dem Deich gezwungen. An einem Tag wurden auf Eiderstedt 120 000 Gänse gezählt. Seit ein paar Jahren geht es nun schon so, dass die Nonnengänse in der Zeit von Oktober bis Mitte Mai, bevor sie zum Brüten in die Arktis fliegen, alle Weiden kahl fressen. Das ist ausgerechnet die Zeit in der die Rinder auf die Weide müssen, ausgerechnet in der Hauptwachstumszeit. Also ist der Landwirt in einer Situation in der er zufüttern muss, was enorme Zusatzkosten für den Landwirt bedeutet. Das brachte mit sich, dass von 14 Landwirten in den 1970er Jahren in Westerhever heute nur noch sieben Vollerwerbsbauern übrig geblieben sind. 


Gartenrotschwanz 

In Deutschland nannte man den Gartenrotschwanz auch Brandvogel, weil man glaubte, ein kranker Gartenrotschwanz bringe Feuer aufs Haus. Auch seine guten Gesangskünste brachten ihm die Namen Stein- und Baumnachtigällchen ein. 


Gimpel 

Vor dem Ersten Weltkrieg gab es in Deutschland viele Menschen die Kanarienvögel züchteten und durch den Verkauf dieser beliebten Sänger ihr mageres Einkommen aufstockten. Alsbald besann man sich darauf, dass auch der heimische Gimpel bis zu drei vorgepfiffene Lieder nachpfeifen kann und obendrein günstiger und leichter zu haben war. In Deutschland genossen wenige einheimische Vögel die Sympathie des Menschen so ungeteilt wie der Gimpel.
Er war ein idealer Käfigvogel was dazu führte, dass man ihm über die Zeit viele Namen gab: Gimpel, Dompfaff, Rotgimpel, Blut-, Rot-, Loh-, Gold-, Laub- und Quitschfink, Rotschläger, Rotvogel, Domherr, Pfäfflein, Gump, Gilzer, Lübich, Lüff, Lüh, Lüch, Schnil, Schnigel, Hale, Bollenbeißer und Brommeis.
Der Gimpel ist als einziges Mitglied der Finkenfamilie imstande, ganze Lieder zu erlernen.
Im vorigen Jahrhundert lebte in Trätzhof, einem kleinen Dorf bei Fulda, ein tüchtiger, erfolgreicher Landwirt – Christian Grösch. Er war der Nachfahre einer Familie berühmter Vogellehrer und war derzeit einer der letzten Meister des aussterbenden Gewerbes, den Gimpel mit Können, Wissen und Geduld zum gesangsvirtuosen zu machen. Dieser Mann, weltweit bekannt als Vogelgrösch, hielt rund hundert Gimpel in seinem rot gedeckten Bauernhaus. Tagaus, tagein stand er früh auf und machte sich beim Morgengrauen mit seinem Taktstock an die Arbeit. Er ging in die „Singakademie“, ein Raum wo die Holzkäfige der Lehrvögel neben- und übereinander standen und weckte durch auf den Boden klopfen des Taktstockes seine Schüler aus dem Schlaf. Ei großes Gezwitscher und Flügelstrecken hob an und alsbald begann der Unterricht. Es war wichtig, dass er beim Vorpfeifen jeder Melodie, jeden Tag dieselbe Tonhöhe und Tonart einhielt. Wie Schulkinder lauschten die Vögel ihm mit unterschiedlicher Aufmerksamkeit. Die schwach begabten Schüler hörten schon nach wenigen Takten auf und gegen Ende des Liedes sang nur noch die Hälfte mit. Unaufgefordert begannen diese dann auch mit einer zweiten Melodie. Die hoffnungslosen benahmen sich wie die bösen Buben einer Schulklasse, denn während des Gesangunterrichts verzogen sie sich mit einem scheuen Seitenblick auf den Lehrer in eine Käfigecke, wo sie sich unbeobachtet glaubten und taten, als hätten sie gerade ein paar ganz wichtige Körner entdeckt.
Christian Grösch war kein studierter Ornithologe und dennoch gab es kaum jemanden, der über Gimpel mehr wusste als er. Er konnte dank lebenslanger Erfahrung schon bald nach Beginn der sechs bis acht Monate dauernden Lehre vorhersagen, welcher Vogel einmal ein Virtuose, auch Kommandovogel genannt, und welcher eine Niete sein würde.
Vogelgrösch wusste, dass die Vögel eine Melodie nur durch ständiges wiederholendes Pfeifen und gleich bleibender Weise gut lernen und so kaufte er sich eines Tages ein Tonbandgerät, pfiff seinen Lehrstoff auf ein Tonband und glaubte, den idealen automatischen Lehrer gefunden zu haben. Auf diesen Versuch reagierten seine Vögel nur mechanisch und er schlussfolgerte, dass die Schüler nur erfolgreich seien, wenn sie auch Zuneigung bekämen, die das gerät nicht geben konnte. Mit einer Sondergenehmigung durchstreifte Vogelgrösch in jedem Spätfrühling mit einem Rucksack auf dem Rücken ein 130 Quadratkilometer großes Gebiet, auf der Suche nach Jungvögeln für seine Singakademie. Er wusste aus Beobachtung, dass Gimpel Zugvögel sind, die gern an ihre vorherigen Brutplätze zurückkehren und kannte schon die Stellen an denen Gimpeleltern mit talentiertem Nachwuchs ihre Nester hatten. Schon seit Jahren suchte er in den Wäldern nach Gimpeln, die besonders gut sangen, merkte sich ihre Nester und holte sich dort Jungvögel, in der Erwartung, dass sie etwas von der Gesangskunst des Vaters abbekommen hatten. Bei sich zu Hause fütterte er sie erst mit hart gekochtem Ei, bis sie Körner fressen konnten und sich im Einzelkäfig selbst ernähren konnten. Dann auch begann der dreimal tägliche Gesangsunterricht. Nach der Lehre schickte Grösch seine Zöglinge zu Nachbarn, damit sie sich an fremde Menschen gewöhnen konnten, bevor sie letztendlich zu Kunden in alle Welt verschickt wurden.
Bevor es Düsenflugzeuge gab, war es ein Problem, Vögel über größere Entfernungen zu versenden. Später wurden die eigens hierfür angefertigten Kartons mit Fütterungsinstruktionen und dem Vogel als Inhalt von Fulda zum Frankfurter Flughafen und von dort mit Düsenmaschinen in alle Welt verschickt. Bei seinen weltweiten Vogelhandelgeschäften bediente sich Vogelgrösch klugerweise der internationalen Verbindungen der Deutschen Bank, die in Fulda eine Filiale hatte. Der Leiter der Fuldaer Filiale sagte einmal: „Es hat etwas Bezauberndes, wenn solche entzückenden Tierchen durch unsre Bücher laufen.“ Vier seiner Kunden betrachtete Grösch als Stammkunden. Nämlich einen Stuttgarter Ingenieur, der jedes Jahr zu Weihnachten Gimpel verschenkte, einen Essener Bauern, einen Düsseldorfer Börsenmakler und einen Athener Kaufmann, der ihn aus Begeisterung über die Gesangkünste der Gimpel schon mit griechischen Weinen überraschte. Der Börsenmakler war ein Junggeselle und hatte die Gewohnheit sich jedes Jahr zur Weihnachtszeit zu verlieben und schenkte der jeweiligen Dame jeweils einen Gimpel. In seinem Auftrag verschickte Christian Grösch seit 1950 Vögel schon an dreizehn Damen. Manche Kunden hatten Spezialwünsche. Ein Argentinier bestellte einen Gimpel der die argentinische Nationalhymne pfeifen konnte. Grösch Bedingung war jedoch, dass der Kunde den gesamten Jahrgang nehmen musste, da Grösch nämlich, um einen zuverlässigen Kommandovogel zu bekommen, die gewünschte Melodie mit einem ganzen Jahrgang üben musste. Zur Examenzeit hatte sich dann ein Meistersänger (Kommandovogel) rauskristallisiert, aber der Kunde nahm wie vereinbart auch die zahlreichen anderen Gimpel die nur die Hälfte oder noch weniger der Nationalhymne beherrschten.
Damals war die Vermarktung jeglicher Ware nicht einfach und deswegen ist es umso erstaunlicher das Christian Grösch international erfolgreich war. Anhand eines von ihm geschriebenen Brief wurde sein Verkaufstalent deutlich: „Christian Grösch Züchterei und Abrichtung von Dompfaffen Versand nach allen Ländern Trätzhof über Fulda 25. November 1945 Sehr geehrte Herren, da all unsere Verbindungen mit dem Ausland durch den Krieg unterbrochen wurden, erlaube ich mir, Ihnen eine Rarität anzubieten, die sie nirgendwo in der Welt wieder finden werden. Ich biete Ihnen zwei wundervolle rotbrüstige Dompfaffen an, handzahm, zwei Volkslieder singend. Ich könnte ihnen auch die amerikanische Nationalhymne Beibringen, was mein Vater schon gemacht hat, bevor unsere Verbindungen durch Die wahnsinnige Politik der Nazis unterbrochen wurden. Die Dompfaffen würden Ihnen viele schöne Stunden bescheren. Gern schicke ich Ihnen ein detaillierteres Angebot. Ich verbleibe als Ihr sehr ergebener Christian Grösch“ 


Goldammer 

Um auf die Gefährdung der Goldammer durch die Intensivierung der Landwirtschaft aufmerksam zu machen, wurde dieser Vogel 1999 in Deutschland als Vogel des Jahres gekürt.
Der meist von einer erhöhten Warte vorgetragene Gesang des Goldammer Männchen wird im Volksmund gedeutet mit: “Wie wie wie hab ich dich lieb”.
In der Volksmedizin des Mittelalters galt die Goldammer als bewährtes Wundermittel zur Heilung der Gelbsucht. 


Graulärmvogel 

Die volkstümliche Bezeichnung Kwävogel ist eine Nachbildung seines Warnrufs.
Zu der Zeit als die im südlichen Afrika lebenden San Buschmänner noch von der Jagd abhängig waren, war dieser Vogel bei ihnen recht unbeliebt. Dies begründete sich darauf, dass wenn die San mit Pfeil und Bogen auf Jagd gingen und sie sich durch das Pirschen anders als gewöhnlich bewegten, erregte dieses Verhalten die ohnehin von Natur aus mitgegebene Neugier des Graulärmvogels. Von Baum zu Baum fliegend folgte er ihnen. Hatten die Jäger ein potentielles Beutetier erspäht, galt es für sie, sich mit größter Vorsicht an das Tier zu pirschen. Dieses in den Augen des Graulärmvogels immer ungewöhnlicher werdende Verhalten, weckte beim Graulärmvogel so sehr den Argwohn, dass er vor Aufregung lauthals anfing zu kreischen: „Kwä, kwä!“ Das Beutetier, bei dem es sich meistens um Antilopen handelte, kannte aus Erfahrung her die Bedeutung dieses Schreies, und ergriff die Flucht. Die enttäuschten Jäger richteten sich auf und schrieen verärgert: „Geh weg Vogel!“ Hieraus resultierte die offizielle englische Bezeichnung Go-away bird (Geh weg Vogel) für diesen Vogel. 


Heiliger Ibis 

In Ägypten verkörperte der Heilige Ibis den Gott der Weisheit, daher stammt auch die Namensgebung. Sein Erscheinen kündigte das Fruchtbarkeit bringende Nilhochwasser an. In der biblischen Geschichte der Arche Noah taucht der Ibis auch auf. Nach dem Ende der Sintflut führte ein Ibis Noah vom Berg Ararat talwärts zum oberen Euphrat, wo Noah und seine Sippe sesshaft wurde. Aus diesem Grund wurde der Ibis in der Gegend von Birecik mit jährlichen Festen verehrt. Heute ist er in Ägypten, wie so viele andere einstmals wichtige Tiere, in Ägypten ausgestorben und lebt an Sümpfen und Seen südlich der Sahara. In Ägypten sind sie leider nur zu tausenden in einbalsamierter Form erhalten. 


Honiganzeiger 

Einige Honiganzeiger bedienen sich der Hilfe von Menschen, Honigdachsen, Pavianen, Ginsterkatzen und Mungos um an Bienenwachs zu gelangen.
In manchen Gegenden Afrikas, wo der Honiganzeiger sich an die Hilfe der Menschen gewöhnt hat und dessen Hilfe benötigt, gibt er, sobald er einen Menschen findet, einen bestimmten Ruf von sich um auf sich aufmerksam zu machen. Der auf den Vogel aufmerksam gewordene Wanderer folgt den aufgeregt schnatternden, mit dem Schwanz zuckenden und von Baum zu Baum, Strauch zu Strauch fliegenden Vogel. So führt der Honiganzeiger den neugierigen Menschen auf den honigreichen Bau wilder Bienen zu. Am Bienenstock wartet der Honiganzeiger geduldig, bis sein Gehilfe sich mit Honig bedient hat, ehe er sich an die umherliegenden Wabenstücke heranmacht.
Für alle anderen Lebewesen ist Bienenwachs unverdaulich, aber es wurde bewiesen, dass die Darmflora des Honiganzeigers das Wachs in für ihn nützliche Nahrung umzuwandeln vermag.
In Nordkenya handhabt das Nomadenvolk der Boran noch heute diese Gemeinschaftsarbeit zwischen Vogel und Mensch weil sie dadurch bedeutend schneller ein Bienennest finden.
Laut einer Studie braucht ein Boran ohne die Hilfe des Vogels im Durchschnitt fast 9 Stunden für eine Bienennestsuche, mit Hilfe der kundigen Führung eines Honiganzeigers jedoch nur knapp über 3 Stunden. 
Nur mittlerweile wartet der Nomade nicht mehr bis der Vogel ihn ruft, sondern ergreift selber die Initiative. Er wandert in den Busch und erzeugt schrille Pfeiftöne, indem er über die geschlossene Faust oder ein leeres Schneckenhaus bläst. Meistens kommt innerhalb weniger Minuten ein Honigfresser angeflogen und meldet sich mit lautem Gezwitscher zum „Dienst“ an. Der Vogel übernimmt die Führung und leitet den Menschen zu einem Bienennest, wo der Nomade den begehrten Vogelführer mit Schlemmereien als Führerlohn bezahlt. 


Honigfresser 

Als besonders exotisches Zahlungsmittel galt das „Feder-Geld“ der Salomonen-Inseln. Die purpurrot leuchtenden Federn der auf den Inseln lebenden Kardinal-Honigfresser wurden dort als Währung benutzt.
Gefangen wurden die Honigfresser indem der Fänger ein lebendiges, als Lockvogel dienendes, Männchen an einen Stock befestigte. Alsbald kamen andere Honigfresser, die den Lockvogel als Eindringling betrachteten, und blieben an dem mit einer gummiartigen Klebe versehenen Stock haften. Die gefangenen Honigfresser wurden auf einer Kette aufgereiht und zum Rupfen des purpurroten Teils des Federkleids gebracht und wieder frei gelassen. In eine leere Kokosnuss gefüllt, wurden die Federn an einen Geldhersteller verkauft. Dieser klebte die Honigfresserfedern auf kleine aus Taubenfedern bestehende Plaketten, welche dann weiter an Handwerker verkauft wurden, wo sie dann zu 10 Meter lange Gürtel verarbeitet wurden. Die bunten Gürtel dienten dann bei Vermählungen als Brautgeld. Man konnte dieses exotische, aus geflochtenen Federgürteln bestehende Geld, gegen australische Pfunde umwechseln. Der Wert der Gürtel war durch den Standardpreis für eine Santa-Cruz-Braut festgelegt. Ein neuer leuchtend-roter Gürtel war 25 Dollar wert und ein verblichener grauer Gürtel nur einen Schilling. 


Huhn 

Kein anderer Vogel dieser Welt besitzt eine engere Beziehung zum Menschen und kein Vogel hat mehr zu seinem Wohlergehen beigetragen als das Bankivahuhn Gallus gallus, eine Fasanenart aus Südostasien, welche die Stammform aller Haushühner ist. Die Weltbevölkerung sind heute einige Milliarden.
Es kann davon ausgegangen werden dass es seefahrende Polynesier waren, die die ersten Hühner in die Neue Welt brachten.
Zunächst sind die Hühner nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern für kultische Zwecke gezähmt worden und für die Hahnenkämpfe, die als Volksbelustigung eine wichtige Rolle spielten.
Im kultischen Sinne diente der Hahn den Nomaden als Wecker, denn sie mussten die kühlsten Stunden des Tages bei Sonnenaufgang für die Wanderung nutzen.
Im Iran nennt man den Vogel deswegen „Sonnenvogel“ und wegen der Fähigkeit des Hahnes die Zeit zu künden wurde das Huhn im chinesischen als ki oder kai bezeichnet, was so viel bedeutet wie „das Tier das die Zeit kennt“.
In Babylon benutzte man die Bezeichnung dar-lugu, das bunte Huhn. Aus alten Schriften geht hervor, dass das Huhn in Babylon schon im 3. Jahrtausend vor der Zeitwende bekannt war und von dort gelang es etwa 1500 vor der Zeitwende nach Ägypten.
Das Huhn diente den Römern sogar als Orakel. Wenn wichtige Entscheidungen zu treffen waren, wurden den zu diesem Zweck gehaltenen Hühnern Futterkörner vorgestreut. Es gab Sonderbeauftragte, die so genannten „Auguren“, die Hühner nun bei der Körneraufnahme beobachteten und die Beobachtungen dann bewerteten. Fraßen sie gierig, so galt es als günstiges Zeichen. Die beste Bewertung erhielt der „Dreischlag“, bei dem das Korn erst nach nochmaligen Aufpicken endgültig gefressen wurde. Hatten die Tiere wenig Fresslust, so deutete dies auf einen schlechten Ausgang der geplanten Schlacht und sofern die Hühner ihren Verschlag gar nicht zum Fressen verließen, so galt dies als schlechtestes Zeichen.

Die Verbindung mit dem Menschen brachte den Hühnern Schutz vor Feinden und sichere Nahrung, aber dafür bezahlen Hühner mit ihren Eiern und ihrem Fleisch.
Bei den Griechen gab es schon 400-500 vor der Zeitwende verschiedene Hühnerrassen und die Römer unterschieden 50 nach der Zeitwende schon neun Rassen.
Mittlerweile gibt es durch Züchtungen mehr als hundert Standardrassen von denen einige das ganze Jahr hindurch fast täglich ein Ei legen.
Bei anderen Rassen wurden Hähne als Kampfhähne zur Unterhaltung des Menschen genutzt. 

In den Vereinigten Staaten von Amerika, ist die Hühnerzucht heutzutage eine Milliarden-Dollar Industrie mit rund 300 Millionen Legehennen. Knapp zwei Milliarden Hühner werden dort pro Jahr verspeist und 64 Milliarden Eier werden in einem Jahr produziert. Würde man diese Menge gleichmäßig über die gesamte Bevölkerung verteilen, dann könnte jeder Bewohner der USA täglich ein Ei erhalten. 

Noch einige interessante Fakten zu dem Hühnerei:
- Eine Legehenne produziert binnen 24 Stunden ein Ei, und kommt so auf gut 300 Eier im Jahr.
- Eier lassen den Cholesterinspiegel nicht steigen, weil das meiste Cholesterin im Blut des Menschen über die Leber selbst produziert wird. Nur jeder fünfte Mensch reagiert empfindlich auf Cholesterin in der Nahrung.
- Gefärbte Eier aus dem Supermarkt können bis zu drei Monate haltbar sein, weil die Farbe Harze enthält, welche die Schale versiegeln.
- Wider allgemeinem Glaubens, lassen sich gekochte Eier durchs Abschrecken nicht leichter pellen. Das hat was mit dem Alter des Eis was zu tun: Frische Eier lassen sich schlechter pellen, ab sieben Tage wird es besser.
- Eier die drei Tage alt sind, sind am schmackhaftesten.
- Das dickste Ei wurde 2005 von einer Henne in Niedersachsen gelegt. Es wog 169 Gramm. Vergleichsweise wiegt ein Ei der Größe „L“ (Large) 73 Gramm.
- Der Deutsche isst im Durchschnitt vier Eier pro Woche, einschließlich der in anderen Nahrungsmitteln verarbeiteten Eier.
- Wider Erwarten steckt das meiste Eiweiß eines Eis im Eigelb.
- Die Luftkammer am stumpfen Ende des Eis dient dem Küken für die ersten Atemzüge kurz vor dem Schlüpfen.
- Die Luftkammer wird mit der Zeit immer größer und darum schwimmt ein älteres Ei oben beim Einlegen in Wasser. Ein sehr frisches, bei dem die Luftkammer noch sehr klein ist, sackt ab im Wasser.


Jagdfasan 

Obwohl der Fasan schon Jahrhunderte hindurch in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern Heimatrecht genießt, verrät sein bunt schillerndes Kleid, dass er ein Einwanderer ist. Seine Urheimat ist Kleinasien und Kaukasien. 
Schon die Griechen und Römer bezogen im Altertum (Zeitraum von den ersten schriftlichen Quellen bis zum Beginn der Völkerwanderung, 375 n.Chr.) den wohlschmeckenden Vogel aus dem Orient.
In Rom wurde mit der Einbürgerung, Zucht und Mästung des Fasans viel Mühe gemacht. Genaueste Übermittlungen über die Zucht bestehen.
Von Italien gelangte der Fasan im Mittelalter (Zeit zwischen dem Untergang des Weströmischen Reiches, 476, und der Entdeckung Amerikas, 1492, bis etwa 1500) nach Deutschland.
Karl der Grosse (747 – 814) hielt schon den Fasan auf seinen Landgütern und später auch Fürsten und Burgherren. Der Fasan wurde als Braten geschätzt, noch mehr aber die Jagd auf diesen prachtvollen Vogel. Der Fasan wurde vielfach mit dem Jagdfalken gejagt. Dieser Sport wurde auch von Damen gepflegt. Bis zum Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) haben die Fasanenbestände in Deutschland stark zugenommen. Während der Kriegszeit und in der Nachkriegszeit trat eine Abnahme ein und aus manchen Gegenden war der Fasan fast gänzlich verschwunden. Das neue Jagdgesetz (Saison bedingtes Jagen, das bedeutet erst wenn die Zeit der Brut und Aufzucht vorüber war), welches der Reichsjägermeister Deutschland auferlegte, hatte für die Verbreitung und Vermehrung dieses prächtigen Vogels durchschlagend gewirkt. 


Kanarienvogel 

Aus Überlieferungen waren es spanische Mönche, die Ende des 15. Jahrhunderts begannen, die auf den Kanaren entdeckten Girlitze zu züchten. In Spanien wurden Kanarienvögel begehrte Käfigvögel, wegen ihres angenehmen Gesanges und auch wegen ihrer Eigenschaft, leicht gezähmt zu werden. Sie entwickelten sich zu regelrechten Modevögeln, für deren Beschaffung die Käufer keine Kosten scheuten. Insbesondere bei spanischen Frauen waren Kanarienvögel sehr begehrt.
Über hundert Jahre bestand für weibliche Kanarienvögel ein Ausfuhrverbot, wodurch die Zucht absolut unter spanischer Kontrolle gehalten wurde. Erst als Mitte des 16. Jahrhunderts ein Schifftransport mit Männchen im Mittelmeer nahe der Insel Elba verunglückte und die „Schiffbrüchigen“ sich mit den dort lebenden Girlitzweibchen verpaarten, nutzten die Italiener dieses historische Unglück und entwickelten aus den daraus hervorgegangenen Bastarde mit züchterischem Geschick, die den spanischen bei weitem überlegenen hübsche gelbe Kanarien. Der Handel mit ihnen breitete sich schnell aus und um das Jahr 1645 gelangten sie nach Nürnberg in Deutschland, wo sie mit Direktimporten von den Kanarischen Inseln aufgefrischt wurden und dann als „Nürnberger Vögel“ gezüchtet und verkauft wurden. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Andreasberger Rollerzucht und erlangte Weltruhm. So ist der Harzer Roller, eine Gesangskanarie, die Ausgangsform des modernen Kanarienvogels. Zu Anfang hielten überwiegend nette alte Damen und körperlich behinderte Menschen die Kanarienvögel. Alsbald entstanden Kanarienvogelvereine und Hobbyfotografen und Menschen mit Spaß an den damals neuen HiFi-Anlagen fanden Gefallen an der Kanarienhaltung um sie für Fotografien und Tonaufnahmen zu nutzen. Wie mit anderen Haustieren bekam auch die Kanarienhaltung einen Wert als therapeutische Wirkung geistig behinderter Menschen. Zu dem Zeitpunkt galt der Kanarienvogel als beliebtester Käfigvogel. Vor allem deshalb weil es eine unkomplizierte und preisgünstige Angelegenheit war. 
Weitaus komplizierter war die Haltung und Zucht der Farb-, Gesang-, Farben-Gesang-, Gestalt- und Positurkanarien. Mit den Gesangskanarien war Deutschland führend und es entstanden zuerst drei Grundrichtungen: Landrasse, Harzer Edelroller und Nachtigallenschläger. Die Qualität der unterschiedlichen Töne mit den Bezeichnungen wie Hohlrollen, Knorren, Wassertouren, Hohlklingeln, Schokkeln, Pfeifen, Glucken und Klingeltouren galten hierbei als wichtige Bewertungskriterien der Zuchtrichter. Bei den Farbkanarien war der gelbe Vogel die klassische Form. Die Farbkanarienzucht entstand durch die erfolgreiche Kreuzung orangefarbener Mischlinge mit dem Kapuzenzeisig (Feuerzeisig). Einige dieser weiblichen Bastarde erwiesen sich als fortpflanzungsfähig und konnten zur Weiterzucht Verwendung finden. Die hieraus resultierende erstaunliche Farbvariationsbreite wurde im Wesentlichen durch die Kombination von Dunkelfarben (Melanine) und Fettfarben (Lipochrome) sowie durch das Vorhandensein oder Fehlen der einen oder der anderen bewirkt. Vögel mit Anlage zur Melaninbildung erkannte man an ihren dunklen Federbasen, diejenigen ohne die Anlage zur Melaninbildung haben weiße Federbasen. Der richtigen Fütterung der Farbkanarien war große Beachtung zu schenken, denn obwohl die Anlage der Lipochromen ebenfalls vererbt wird, wird die Ausprägung der Farben über die Nahrungsaufnahme gesteuert. Der Nahrung werden nämlich die dementsprechenden Farben (Farbstoffe) entnommen und sind besonders reichlich in Grünfutter und Gemüse, besonders in Möhren, vertreten. In der Farbkanarienzucht spielten die Engländer eine führende Rolle. Bei den Farben-Gesangskanarien wurde durch züchterische Weiterentwicklung Betonung darauf gelegt, dass eine hervorragende Qualität der Farb- und Gesangeigenschaft in den Vögeln vertreten ist. Bei den Gestalt- und Positurkanarien handelte es sich um das Aussehen und der Figur der unterschiedlichen Rassen. Die Schönheit hierbei ist Geschmackssache. Im herkömmlichen Sinne als formschön zu bezeichnende Rassen war die Haubenkanarie Harzer Roller und die Rassen englischen Ursprungs, wie der untersetzte Norwich Kanarienvogel, der Border Fancy, der hochgestellte Yorkshire, die Haubenkanarien Gloster Fancy, Crested Corona, Crested Consort und der Lizard (Eidechse) mit seiner schuppenartigen Federzeichnung und gelben Kappe. Die in Frankreich, England, Belgien und in der Schweiz gezüchtete hochgestellte, überschlanke, frisierte oder gelockte Kanarienvogelrassen, auch als krausgefiedert bezeichnet, trugen Namen wie Pariser, Trompeter oder Nordholländer. 
Vor etwa 20 Jahren dienten Kanarienvögel an der Grenze von Nord- und Südkorea im Krieg. Die Nordkoreaner hatten Tunnel nach Südkorea gegraben und wurden von den Südkoreanern aus Angst vor einem Gasangriff überwacht. Mithilfe kleiner Kanarienvögel in Käfigen gehalten, dienten sie in den Tunneln als Gasangriffsfrühwarnsysteme. Wenn einer von der Stange fiel, dann war es das Zeichen, Gasmasken aufzusetzen. 


Kapstelze 

Die Xhosa in Südafrika betrachten diesen munteren kleinen Vogel als Glücksbringer. Das Erscheinen dieses Vogels bei einer weidenden Rinderherde ist ein Zeichen von Glück und Harmonie. Sie verbinden diesen kleinen Vogel insbesondere mit dem Schicksal ihrer Viehherden. Einer der Xhosa Bezeichnungen für die Kapstelze ist intaka yenkomo und bedeutet „Vogel der Rinder“. Sie glauben, dass wenn die Kapstelze den Kraal des Viehs besucht, dann vermehrt sich das Vieh gut und die Tiere werden gut fett. Die Vorliebe für Vieh verleiht der Kapstelze den Titel als Hirte und die Xhosa meinen er pfeift auch wie ein Hirtenjunge und bevorzugt es, sich in der Nähe der Vieherde aufzuhalten weil er sich dann im Pfeifen üben kann. Verlässt ein Vogel aus irgendeinem Grund eine gewohnte Umgebung, so bedeutet dies Unglück für die dort ansässige Sippe. Besonders heilig sind die Stelzen dem Rinderhirten und wird eine Stelze versehentlich getötet, dann ist es Tradition, die Vogelleiche mit zwei weißen Perlen zu beerdigen und die Ahnen und Gott um Nachsicht zu bitten. 


Kaptölpel 

Der Mensch profitiert schon lange vom Kaptölpel und sie gelten in Südafrika als einer der für die Wirtschaft wichtigsten Vögel. Das trockene Klima der Westküste fördert die Anhäufung erstaunlicher Mengen von Guano Ablagerungen, auf der Ichaboe Insel zum Beispiel zehn Meter hoch. Im 19. Jahrhundert fand ein Ringen um den wertvollen Guano statt und führte 1844 bis 1845 zum Guanokrieg, bei welchem einige hundert Schiffe um den Zugang zum Guano wetteiferten und manchmal kam es sogar zu Kämpfen. Der Guanovorrat wurde rasant schnell abgebaut und Ruhe in den Abbau kam erst als Südafrika die Herrschaft der Inseln übernahm. Seitdem konnten die Kaptölpel dort wieder in Ruhe leben. Heutzutage werden jährlich etwa 4000 Tonnen Guano im Wert von fast Einer Million Rand. In den 1950er Jahren begannen Fischer anhand fischender Kaptölpelschwärme große, zum Fang lohnende, Fischschwärme auszumachen. Vor Südafrikas und Namibias Küste führte dies zur Überfischung der Sardinen. Diese dem Kaptölpel „gestohlene“ Hauptnahrung verursachte drastische Populationseinbussen des Kaptölpels. Kormoran Schon die alten Inka erkannten, dass der getrocknete Mist der Seevögel, der sich über längere Zeit an ihren Nist- und Schlafplätzen angesammelt hat, ein besonders hochwertiges organisches Düngemittel ist. Sie nannten den Vogelmist „Huanu“, später von den Spaniern als Guano bezeichnet.
Die Inka schätzten den Guano so sehr, dass sie jeden, der einen Guano spendenden Vogel tötete, mit dem Tode bestraften. Als Dünger in ihrem kargen Boden verwendet, brachte er ihnen gute Ernten ein, woraus das folgende chilenische Sprichwort entstand: „Obwohl Guano kein Heiliger ist, kann er Wunder bewirken.“ Als das Inkareich unterging, geriet dieser Wirtschaftszweig fast drei Jahrhunderte lang in Vergessenheit. Erst durch die Analysierung der im 19. Jahrhundert eingereichten Proben des Alexander von Humboldt, wurde die Wirkung des Weißen Goldes als Düngemittel wieder entdeckt. Dies geschah zum richtigen Zeitpunkt, denn Anfang des 19. Jahrhunderts suchten die Landwirte Europas nach einem Mittel mit dem sie ihre ausgelaugten Boeden wieder fruchtbar machen konnten. So entstand ein regelrechter Guanorausch zur Guanogewinnung an Amerikas und Afrikas Küsten. Regen laugt den wertvollen Stickstoff aus dem Guano und somit sind regenarme Küstengebiete und große Schwärme Fisch fressender Seevögel Voraussetzungen zur Guanoablagerung. Wegen diesen Voraussetzungen gibt es weltweit nur zwei zur Guanogewinnung geeignete Gebiete, nämlich die Küste Südamerikas entlang des Humboldtstroms und die Küste Namibias entlang des Benguelastromes. Diese kalten Meeresströme bieten reichlich Futter für Fische und locken riesige Vogelschwärme an. Zudem verhindern die ständig anwesenden kalten Winde, Regen in diesen Gebieten. Als wertvollster wild lebender Vogel der Welt, galt zweifellos der Guano-Kormoran des peruanischen Küstenlandes. Obwohl er sich mit dem Hausgeflügel als Einnahmequelle nicht messen kann, beläuft sich der Wert seiner Exkremente auf viele Millionen Dollar jährlich. Im 19. Jahrhundert verschiffte Peru 20 Millionen Tonnen Guano im Wert von 2 Milliarden Dollar.
Ein Deutscher, namens Adolf Winter, erkannte diese günstigen Gegebenheiten für den Guano an Namibias Küste und errichtete in der Nähe von Walfischbucht, vor der Küste, eine 17 000 qm große Holzplattform zur Guanogewinnung. So steht seit 1939 zwischen den Küstenstädten Swakopmund und Walfischbucht, der größte und seltsamste Vogeltisch der Welt. Auf dieser ersten und bisher einzigen künstlichen, im Ozean stehenden Guanoinsel der Welt, sind fast ausschließlich Kapkormorane für die Guanoproduktion verantwortlich. Bis zu 170 000 Kormorane hocken oft gleichzeitig auf der Insel, zehn Vögel pro Quadratmeter, und ein einziger Kapkormoran liefert etwa 10 Kilogramm Guano im Jahr. 1951 unternahm der wohlhabende Adolf Winter mit seiner Frau zum ersten Mal seit dem Verlassen Deutschlands vor 40 Jahren, eine Reise nach Deutschland und machte dort in einem Interview folgende Aussage: “Ich, Adolf Winter, mache aus Mist Gold, während Adolf Hitler aus Gold Mist gemacht hat.“ 


Kormoran

In China und Japan wird die Kormoranfischerei schon seit 600 betrieben. Hierbei handelt es sich um Fischer auf Schilfflössen, die bis zu zwölf Kormorane mit sich führen. Während der Fahrt tauchen die Kormorane nach Fischen, was ihrer normalen Lebensweise entspricht. Mittels am Hals, kurz oberhalb des Rumpfes, befestigter Ringe, an denen wiederum die Leinen befestigt sind, werden die Kormorane am Verschlucken größerer Beute gehindert. Diese Beute übergibt der an der Leine eingeholte Kormoran auf dem Floss seinem „Herrchen“. Um Kämpfe um die Rangordnung zu vermeiden, benötigen die Kormorane eine feste Sitzordnung auf dem Rand des Bootes oder den eigens angebrachten Sitzstangen. Bei Tag und bei Nacht wird gefischt. Nachts werden leuchtende Laternen und Fackeln zum anlocken der Fische benutzt. Es wurden Fangleistungen, dieser in Gefangenschaft bis zu 20-30 Jahre alt werdenden Tiere, von bis zu 150 Fischen in der Stunde beobachtet. Den sich aus religiösen Gründen überwiegend vegetarisch ernährenden Hindus und Buddhisten, ermöglicht die Kormoranfischerei, sich von Fisch zu ernähren, da diese nicht von Menschen sondern durch Tiere getötet werden. Heutzutage wird diese Form der Fischerei hauptsächlich als Touristenattraktion praktiziert. Das Zähmen wilder Kormorane ist mühsam und dauert sieben bis acht Monate bei täglich zwei bis drei Stunden Übung. Sie lernen, auf dem Bootsrand zu sitzen und nur auf Kommando zu fischen und sich an den Halsring zu gewöhnen. Beim Lernen, den Fang ihrem Herrn abzuliefern, werden sie mit kleineren Fischen, Fischstücken oder Garnelen belohnt. In China werden diese Kormorane teilweise nachgezüchtet. Weil die Weibchen ihre Gelege in Gefangenschaft vernachlässigen, lässt man die Eier von Hühnerhennen ausbrüten. Die Küken werden von Hand aufgezogen und im Alter von etwa 100 Tagen wird mit der Abrichtung begonnen. 


Krähe 

In frühchristlicher Zeit galten Krähen in Germanien als die Boten des heiligen Oswald und Aufzeichnungen zufolge sollen sie im Stande gewesen sein, Krieg, Streit und Tod anzuzeigen.
Für die Volksmedizin des Mittelalters war das Krähengeschlecht sehr ergiebig. Aus den gedörrten Eingeweiden einer Krähenart wurde, mit Kümmelsamen vermischt, ein Pulver gegen Epilepsie hergestellt. Mit Krähenfett und Krähenblut hat man sich das Haar geschwärzt, mit gekochtem Hirn die Augenwimper vergrößert und verschönert und das Herz war als Heilmittel gegen Asthma sehr begehrt. In einigen Gegenden herrschte sogar der Glaube, Krähen bringen den Menschen die Kinder. 
Krähen sind bekannt für ihre Klugheit und mit unterschiedlichen Krähenarten durchgeführte Experimente zeugen von einer ausgesprochen hohen Intelligenz, die sogar noch die der von bekanntermaßen Werkzeug gebrauchenden Tierarten wie Schimpansen übertrifft. In Kalifornien werfen Krähen Walnüsse auf die Strasse und sind, wenn sie von darüber fahrenden Autos geknackt sind, blitzschnell zur Stelle um den Inhalt der Nuss zu vertilgen. In Japan gehen die Krähen sogar so weit, dass sie zu knackende Nüsse gezielt bei Zebrastreifen auf die Fahrbahn werfen, damit sie die von den Autos geknackten Nüsse in der Zeit während die Autos vor der auf rot umgeschalteten Ampel verharren müssen, gefahrlos einsammeln können. Schwedische Nebelkrähen ergreifen sogar die ins Wasserloch hängenden Angelschnüre der Eisangler mit ihren Schnäbeln und ziehen sie rückwärts laufend aus dem Wasser, bis der Köder oder ein am Haken gefangener Fisch für sie erreichbar wird. 

Die Krähe gilt als Größenwahnsinnig. Jedes Jahr sorgen Krähen in gewissen Städten im Mai oder frühen Juni für Schlagzeilen. Zur Brut- und Jungtierzeit drehen einige Krähen aus Angst um ihren Nachwuchs hormonell dermaßen auf, dass sie nahe kommende Menschen attackieren. Teilweise werden sie so gefährlich, dass über Pressemitteilungen, Flatterbändern und Warnschildern mit der Aufschrift: „ACHTUNG!!! Aggressive Krähen“, ahnungslose Fußgänger, Radler und Jogger auf Strassen, Gehsteigen und in Parks vor der Gefahr aus der Luft gewarnt werden müssen. Sogar im Internet warnt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf ihrer Homepage vor Krähenübergriffen. Im Jahr 2010 ist der Krähenvogel in Berlin gruppiert aus der Luft über ahnungslose Menschen hergefallen und hat sie mit Schnäbeln, Krallen und Flügeln dermaßen attackiert, dass die Polizei einschreiten musste und die Vögel in die Flucht treiben musste. Verletzte Menschen wurden im Krankenwagen abtransportiert. 


Kranich 

Bereits im alten Ägypten kannte man den guten Geschmack des Kranichfleisches und die früher in Ägypten zahlreich rastenden und überwinternden Tiere boten den Menschen ergiebige Jagdchancen. Kranichbraten war so begehrt, dass man die Tiere sogar wie Gänse hielt und mästete. Sie waren aber nicht nur für den Kochtopf bestimmt, sondern dienten auch als Opfergabe, die vor allem wohlhabende Ägypter ihren Göttern darboten. Auch in Griechenland und in Rom galt Kranichbraten als Delikatesse. Die Haltung und Mast von Kranichen in Gehegen war hier ein uralter Brauch. Aber nicht nur des Fleisches wurden Kraniche gehalten, auch ihre Schmuckfedern waren begehrt. In Ungarn wurden noch bis in die fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts Kranichfedern gesammelt. Um leichter an die Federn zu gelangen, hat man Kranicheier von Gänsen ausbrüten lassen. Um wildlebende Kraniche zu fangen war es Sitte, einen ausgehöhlten Kürbis innen mit Leim zu bestreichen und einen Köder, etwa einen Käfer, reinzulegen. Beim Versuch des Kranichs, den zappelnden Käfer zu ergreifen, blieb sein Kopf im Kürbis kleben und die Vogelfänger konnten das hilflose Tier mühelos einfangen. Im Sudan stellt die Bevölkerung Kranichen mit Netzen und Schlingen nach, neuerdings auch mit Gewehren. Auch in der Volksmedizin war der Kranich begehrt. In der Vergangenheit heilte man Fisteln, Krebs und alle Arten von Geschwüren durch das Einnehmen des Kopfes, der Augen und des Magens des Kranichs in gedörrtem und pulverisiertem Zustand. Obendrein glaubte man, eine Kranichbrühe verleihe dem Menschen eine helle Stimme und steigere die Fruchtbarkeit. 

Kraniche dienten unterschiedlichen Völkern auch als Tanzlehrer. Die prachtvollen Tänze dieser eleganten Vögel inspirierten den Menschen zur Nachahmung. In der Nähe von Malaga gibt es die wahrscheinlich älteste Zeichnung, die einen tanzenden Kranich darstellt. Auch aus Schweden sind ähnliche Felsbilder aus der Bronzezeit bekannt, wo die Bevölkerung früher Figuren des Kranichtanzes nachahmte indem sie ihre Arme mit Federn schmückte und Vogelmasken trug. Menschliche Tanzformen die durch Kranichtänze beeinflusst wurden und noch heute getanzt werden, finden wir bei Naturvölkern in Australien, Afrika und Nordamerika. Im östlichen Teil Deutschlands standen Kraniche Pate für den Hüpfreigen Tanz. Auch das Kinderhüpfspiel Himmel und Hölle soll auf den Kranichtanz zurückzuführen sein. 

Der Kranich hat in der Kulturgeschichte des Menschen große Bedeutung erlangt. Die Chinesen sehen im Kranich das Sinnbild für ein langes Leben und früher glaubten sie, die Seele eines Verstorbenen wird auf dem Rücken eines Kranichs zum Himmel getragen. Auch gab es die Glaubensvorstellung, Pinienbäume verwandeln sich in Kraniche. Für die Japaner gilt der Kranich als Sinnbild für ein glückliches, erfülltes und langes Leben. Die alte japanische Vorstellung war nämlich, dass der Kranich tausend Jahre alt wird. Noch heute existiert der schöne Brauch, jemandem zum Geburtstag, zur Hochzeit und bei Krankheit gefaltete Papierkraniche zu überreichen. Die Kranichfaltkunst wird schon in der Schule erlernt. Bei den Eskimos am Beringmeer gibt es die Sage, Kraniche entführen junge Mädchen. Man sagt, ihre Hilferufe seien weithin zu hören. Diese Sage ist nicht völlig unberechtigt, denn die beschriebenen Hilferufe sind die hellen Rufe der in einem Kranichschwarm mitfliegenden Jungvögel.

Schon in der Vergangenheit wurde versucht, Erklärungen für die Orientierung der Kraniche während ihrer Migration zu finden. Eine Erklärung war der Glaube, sie transportieren Steine in ihren Krallen als nötigen Balast, damit Stürme sie nicht vom Weg abtreiben. Andere meinten, die mitgetragenen Steine dienen als Orientierungshilfe, welche sie während des Nachtzuges fallen ließen um dann am Aufprallgeräusch erkennen zu können ob sie sich über Wasser oder über Land befanden.

Schon frühzeitig hatte man erkannt, dass Kraniche sehr aufmerksam und somit gute Wächter sind. Daher stammen alte Zeichnungen auf denen Kraniche auf einem Bein stehen und das andere Bein angewinkelt halten mit einem Stein in den Zehen. Man erklärte dieses Verhalten, dass Kraniche während der Nachtruhe mit Steinen ausgestattete Wächter aufstellen. Bei drohender Gefahr werfen sie die Steine ins nahe liegende Wasser. Durch das platschende Geräusch wurde der Schwarm geweckt und konnte die Flucht ergreifen. Auch soll das Halten des Steines den Wächter am Einschlafen gehindert haben, welcher ihn beim Einschlafen durch den Aufprall am Boden wieder wecken sollte. 

In Deutschland wurde der Kranich sogar zum Wappentier vieler Familien, was Namen wie „Krahns“ und „Krohns“ belegen. Als Wappenvogel der Deutschen Lufthansa AG ist der Kranich zu einem Synonym für Zuverlässigkeit geworden und durch Lufthansa erfährt der Kranichschutz in der Bundesrepublik Deutschland Hilfe und Förderung. In den letzten Jahren boomt der Kranichtourismus in einigen Ländern der Welt. Vor allem in solchen Ländern, die von den Zugkranichen als Rast- und Transitgebiete genutzt werden. Wenn diese Vögel während des Kranichzugs in Massen an den Rastplätzen auftauchen, ist es ein spektakulärer Anblick. Die Vögel des Glücks bescheren dem Umkreis der Raststätten ausgebuchte Pensionen und Hotels. Die Kranichzugzeit wird in der Tourismusbranche auch als 5. Jahreszeit bezeichnet, in der für den Tourismus im wahrsten Sinne des Wortes das Glück vom Himmel fällt. Eingenommene Spendengelder während dieser Zeit fördern wiederum den Kranichschutz. 


Kuckuck 

In Afrika, in seinem Winterquartier, ist der Kuckuck ein stiller Gast und deswegen recht unbekannt. In Europa, in seinem Brutgebiet, hingegen, kennt ihn fast ein jeder, aber fast niemand hat ihn gesehen. Häufig ist sein typischer „Guh-guh“ Ruf zu hören und manch einer ist stehen geblieben und hat die Jahre gezählt, die ihm noch beschieden sind, oder auch die Kinder, mit denen er rechnen darf. Weil sich dieser Vogel, der hinter dem „Guh-guh“ Ruf steckt, so selten zeigt, erschien es geheimnisvoll und seltsam, was der Kuckuck so treibt.
Aber es war Aberglauben, wenn man sich einst erzählte, er verwandle sich in einen Sperber oder rupfe sich die Federn aus und überwintere in einem hohlen Baum bei Vorräten, die er im Sommer gesammelt hat. 
Eine Kuckucksart, der Jakobinerkuckuck, ist jedoch im Frühling in Afrika zu hören und die Zulu glauben, dass dort wo er ruft, werden ihre Rinder gut gedeihen und sie werden reichlich Milch produzieren. Sie waren der Auffassung der Kuckuck deute mit seinem Ruf die guten Weiden an. 

Interessant ist auch die Geschichte der Kuckucksuhr. Der italienische Architekt Dominico Martinelli erwähnt in seinem Buch Horologi Elementari 1669, alternativ zum Gong für die Anzeige der Stunden in einer Wanduhr den Ruf des Kuckucks zu verwenden. Das könnte die Geburtsstunde der Kuckucksuhr gewesen sein. Klassische Kuckucksuhren sind mechanische, mit Pendel, Kettenzug und Schlagzeug ausgestattete Wanduhren. Ihren Namen haben die Kuckucksuhren vom künstlichen Kuckuck, der sich im Gehäuse hinter einer kleinen Tür über dem Ziffernblatt verbirgt und je nach Ausführung der Kuckucksuhr zu jeder vollen und halben Stunde herausschwenkt und seinen Ruf erschallen lässt. 


Laubsänger 

In Zypern gilt der Laubsänger laut Berner Konvention (Recommendation No 90, 2001) als geschützter Vogel, aber noch heute, trotz zusätzlicher Überwachung und Patrouillen in gewissen Regionen, wird er als Delikatesse angeboten. Vor allem im Herbst werden die Vögelchen mit Netzen und mit selbst zubereitetem Leim bestrichenen Ruten gefangen. Ein Teil Pflaumen, ein Teil Honig und ein Teil industrieller leim ergibt diesen Leim. Der Verkauf der, mittels illegaler Fangmethoden, gefangenen Vögel als Delikatesse ergeben eine lukrative Einnahme. Der Speisenkartenwert von nur einem Vögelchen liegt bei fast sechs Euro. Diese stattliche Summe regt die Vogelfänger an, sich mit abwechselnden Autos, Handys, CD-Spielern, Netzen, Leimruten, Lockvögeln und mit ausgeklügelten Tag/Nacht-Strategien auszustatten und zu organisieren und somit Verfolger erfolgreich abzuschütteln. 


Lerche 

Es ist fast in Vergessenheit geraten, dass es früher ein Nahrungsprodukt namens Lerchenpastete gab. So wird in „Schünemanns Praktisches Kochbuch“ beschrieben, dass für die Zubereitung einer mittelmäßigen Lerchenpastete mindestens sechzig Lerchen benötigt wurden. Schon alleine diesen Lerchen die Beine zu entfernen nahm einen halben Tag in Anspruch. In einigen Teilen der Welt wurden und werden teilweise immer noch, Lerchen als Stubenvögel gehalten. Damit sie sich wohl fühlten und ihre bemerkenswerten Lieder sangen, fütterte man sie früher gerne mit Eierbrot und Kalbsherz. 


Marabu 

Die Araber nennen den Marabu „Abu Sein“ was so viel wie „Vater des Dudelsacks“ bedeutet. Diese Bezeichnung stammt von dem einem Dudelsack ähnelndem Gebilde am Hals des Tieres. Auch wenn der Marabu als Aas- und Insektenfresser für den Menschen nützlich ist, so wurde er teilweise doch intensiv wegen seiner Federn gejagt. Begehrt waren vor allem die Unterschwanzdecken, die in der Mode und in der Kriminalistik Verwendung fanden. Die starken Federkiele wurden dazu verwendet, Hüte oder Abendkleider in Form zu trimmen, und die Federn zu Federboas (Marabous) verarbeitet. In der Kriminalistik wurden sie dazu benutzt, Russpulver auf eine Oberfläche fein aufzutragen – um auf diese Art Fingerabdrücke sichtbar zu machen. 


Meise 

Damals galt die kleine Meise in einigen Ländern Europas als gute Speise. In Deutschland wurden sie noch bis vor einem Jahrhundert im Meisenkasten, mit dem Kauz und auf der Meisenhütte, auch Meisentanz genannt, gefangen. Hierbei hielten sich zwei Vogeljäger in der Hütte auf, die den Lockruf der Meisen auf einer aus dem Flügelknochen einer Gans hergestellten Pfeife nachahmten. An der Außenwand der Hütte hingen Sprenkeln, und die Kloben schauten hervor, deren Spalt vom Hütteninneren in dem Augenblick zugeklappt wurde, da die Meisen mit den Zehen hineinfassten. Andere verhedderten sich in den Zwirnschlingen der Sprenkeln und die Vogeljäger konnten an einem guten Morgen einige hundert Meisen einheimsen.
In Frankfurt am Main erkannte Kaiser Ludwig schon im Jahr 1328 die Nützlichkeit der Insekten vertilgenden Meisen. Eine Meise kann nämlich in einem Jahr einundeinenhalben Zentner meist schädlicher Insekten vertilgen. Eine von ihm in einem Forstgesetz festgesetzte Strafe für das Fangen einer Bermeise (Schwanzmeise) beinhaltete Königsbann, sechzig Schillinge, eine Henne und zwölf Küken. Für die damalige Zeit war dies eine drakonische Strafe, aber bezeugt das Erkennen der Nützlichkeit dieser Tiere als Schädlingsbekämpfer. 


Moa 

Es wird vermutet, dass die Ausrottung der elf auf Neuseeland heimisch gewesenen flugunfähigen Moa-Arten, Ende des 13. Jahrhunderts begann. Zu dieser Zeit fingen polynesische Einwanderer an, das zuvor wahrscheinlich menschenleere Neuseeland zu besiedeln und die geschlossenen Wälder zu roden. An polynesischen Siedlungsplätzen hat man große Mengen Knochen jeder Moa-Art gefunden, mit Ausnahme von Pachyornis australis. Es gibt keine polynesische Hinterlassenschaft bei der Knochenfunde, stammend aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, getätigt wurden, woraus sich schließen lässt, dass die Maori die Moa in extrem kurzer Zeit ausgerottet hatten. Sogar so schnell, dass die Moa-Jäger nicht einmal die Zeit hatten, spezialisierte Waffen für die Moa-Jagd entwickeln zu können. Die späte Fortpflanzungsfähigkeit der Moa beschleunigte das Aussterben. Im Gegensatz zu heute lebenden Vogelarten erreichten sie das Erwachsenenalter erst nach mehreren Jahren. Viele wurden getötet bevor sie Nachkommen zeugen konnten. Heute gibt es einige Menschen die auf eine Wiederentdeckung noch lebender Moas hoffen und suchen vor allem im wilden Fjordland nach Moa und es bleibt uns eine Erinnerung an dieses imposante Geschöpf, nämlich ein populäres neuseeländisches Lied: No moa, no moa, In old Aotearoa. Can’t get ’em. They’ve et ’em They’ve gone and there ain’t no moa! 


Möwe 

Im ersten Moment überlegt man, worin ein Zusammenhang zwischen ihr und dem Menschen bestehen mag. Obwohl sie als Aas- und Abfallfresser gilt, diente und dient sie teilweise heute noch dem Menschen als Nahrung. Hierbei sind die Betrachtungen bezüglich des Fleischgeschmacks der Möwe sehr unterschiedlich, was anhand zweier Auszüge deutlich zum Ausdruck kommt: „Nur ihre Eier sind zu gebrauchen, die Federn saugen sich bald voll Tran und sind nicht besonders geachtet: das Wildbret ist gänzlich ungenießbar...“ (Deutsche Jäger-Zeitung 1920). Brehm hingegen schreibt im Jahre 1879: „An dem Fleisch alter Möwen finden nur die Mongolen des Nordens Geschmack; junge hingegen werden auch von den Helgoländern, Isländern und Grönländern gerne gegessen und geben, geschickt zubereitet, wirklich ein erträgliches Gericht.“ Der Einfluss des Menschen auf Wildtierbestände ist in hohem Masse vom jeweiligen Zivilisationsstand abhängig. Dies bedeutet vom Stand der technischen Entwicklung, vom Lebensstandard und von den derzeitigen Wertvorstellungen.
Heutzutage unterscheiden wir fünf Formen jagdlicher Einflussnahme auf Wildtiere: Die Nahrungsjagd als ländliche Selbstversorgungswirtschaft, die kommerziell ausgerichtete Marktjagd, die angebotene Freizeitjagd als finanzielle Einnahmequelle (z.B. Trophäenjagd), die Freizeitjagd ohne jegliche Abhängigkeit von der Beute und schließlich die Jagd auf ein Tier aufgrund eines Volksglaubens oder eines durch das Tier ausgelösten Problems (z.B. dort wo ein Tier die Einnahmequelle des Menschen negativ beeinflusst). Die Nutzung der Möwen durch den Menschen widerspiegelt einige dieser Jagdformen. Zur Selbstversorgungswirtschaft hat man Möweneier, dort wo sie erreichbar waren, gesammelt als willkommene Ergänzung des oft kargen Speiseplans und die Möwe selbst diente als Nahrungszweck. Diese intensive Nutzung der Möwen fand vor allem an entlegenen Küstenstrichen und auf Inseln statt, wo Ackerbau und Haustierhaltung nur eingeschränkt möglich waren. Schon etwa 300 bis 1300 n.Chr. wurden auf der Insel Öland Möwen gefangen und verwertet. Bei Grabungen fand man in einer bäuerlichen Siedlung Überreste von Mantel-, Herings-, Silber- und Sturmmöwen. Auf der Insel Utsira, vor der Südwest-Küste Norwegens, findet man heute noch Reste ehemaliger Möwenfallen, auch als Steinhäuser bezeichnet. Jeder Haushalt hatte zumindest eine solche aus Felsblöcken errichtete Einsprungfalle, mit denen die Inselbewohner bis Mitte dieses Jahrhundert alljährlich während der winterlichen Heringsfangsaison die zahlreich anwesenden Großmöwen fingen. Bis zu 100 Großmöwen wurden mit ausgelegten Fischresten angelockt und erbeutet. Jedes Produkt der getöteten Vögel wurde verwertet. Ihre Federn wurden zur Füllung von Federbetten genutzt (für ein Federbett benötigte man etwa 80 Großmöwen), das Fleisch wurde frisch gebraten gegessen oder eingesalzt gelagert und mit dem Rest wurden die landwirtschaftlich genutzten Flächen gedüngt. Auf der süd-norwegischen Halbinsel Lista wurden vorbei fliegende Möwen von Möwenansitzen aus durch das Wedeln mit Möwenflügeln herangelockt und dann mit Schusswaffen erlegt.
Zur Zeit dieser Selbstversorgungswirtschaft hielt sich die Jagd auf Möwen im Gleichgewicht und deswegen war das Absammeln von Möweneiern der traditionellen Regelung unterworfen, die im Interesse des Bestandserhalts eine maßvolle Nutzung vorschrieb. Mitte des 19. Jahrhunderts gerieten diese Regelungen aus dem Gleichgewicht aufgrund der Küstenstädte die sich zu aufnahmefähigen Märkten entwickelten, die Küstenräume verkehrsmäßig erschlossen wurden, der Tourismus sich zu entwickeln begann, einsame Inseldörfer zu Kurorten ausgebaut wurden und dadurch ortsfremde Personen in großer Zahl an die Küste gelangten. Zunehmend betätigten sich Insulaner und nicht ansässige Personen als Eierdiebe. Mit einem hieraus resultierenden für alle Menschen geltenden Verbot des Eiersammelns hatten die Vögel ihre Vogelschützer verloren, nämlich diejenigen die sich aus Tradition her im Interesse des Bestandserhalts einer maßvollen Nutzung betätigten. Mit dem neuen Gesetz wurde das Gegenteil der beabsichtigten Schonung erreicht; der illegale Raubbau an Möwenkolonien wurde ungewollt gefördert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts blühte eine marktorientierte Jagd auf Möwen auf, weil die Modeindustrie einen schier unerschöpflichen Bedarf an Schmuckfedern entwickelte. Jeden Herbst gelangten kistenweise Vogelleichen und Bälge (hauptsächlich Seeschwalben und Möwen) von Neuwerk und Cuxhaven nach Hamburg, um dort als Schmuck für Hüte verarbeitet zu werden. In Hamburg wurde 1907 für eine ausgefärbte alte Möwe 80 Pfennige (4 Cent) bezahlt. Ende des 19. Jahrhunderts kam auf die Möwen zusätzlich zu der ungeregelten Eiernutzung und der kommerziellen Jagd noch die rücksichtslose Freizeitjagd als Bedrohung hinzu. Ein willkürlicher Abschuss der Seevögel zur Brutzeit seitens der Badegäste der aufstrebenden Kurorte. Zusätzlich wurde die Möwe als Problemvogel betrachtet und der Mensch meinte im Dienste vermeintlicher hygienischer Zwänge als Bestandsregulator eingreifen zu müssen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts ließ der Verfolgungsdruck allmählich nach, weil das Interesse des Menschen an einer Nutzung dieser Tiere nachließ, und es wurden Vogelfreistätten gegründet, die während der Brutzeit bewacht wurden. 
Nachdem der Mensch die Möwe und ihre Produkte über Jahrhunderte ausgebeutet hat, hat nun die Möwe die Gelegenheit, den Menschen und die von ihm geschaffene Infrastruktur zu ihrem Vorteil zu nutzen. So wurde in Südafrika beobachtet, wie manche Möwen hartschalige Muscheln knacken um an die inneren, nahrhaften Weichteile zu gelangen, indem sie die Muscheln aus der Luft auf harten Asphalt oder harte Pflastersteine fallen lassen, damit sie beim Aufprall aufplatzen. Es wurde sogar beobachtet, dass Möwen besonders hartnäckige Muscheln vor heraneilende Autos fallen ließen, damit sie von den Reifen durch das Autogewicht geknackt wurden. Die Möwe nutzt unsere Autos nicht wie wir zur Fortbewegung sondern als „Nussknacker“. In einer Swakopmund, einer Küstenortschaft in Namibia, bedienen sich die Graukopfmöwen abends, bei den leuchtenden Straßenlampen, an den durch das Licht angelockten Insekten. Auch die Lachmöwen in Europa haben ihren Vorteil bei der Nahrungsaufnahme erkannt, indem sie pflügenden Traktoren nacheilen und die vom Pflug an die Erdoberfläche beförderten Regenwürmer und sonstiges Nahrhaftes mühelos ergattern. 


Nachtigall 

Ein Land ohne Nachtigall sei ein Land ohne Seele, behauptete der Dichter Lenau aus Baltimore in einem Brief am 16. Oktober 1832. Diese Behauptung entspringt daraus, dass die Nachtigall seit tausend Jahren zu dem poetischen Bewusstsein vieler Völker gehört. „Es ist die Nachtigall und nicht die Lerche“, tröstete Romeo seine Geliebte, die fürchtete, dass schon der Morgen graut. Kaum eine andere Tierstimme ist zu solcher Beseeltheit und Ausdrucksmacht im Stande. Die Vollkommenheit widerspiegelt sich im Lied der Nachtigall und früher wurde gesagt, dass wer beim Erklingen des Nachtigalliedes den Atem nicht anhält, den hat Gott geschlagen und es ist ihm nicht zu helfen. Kaum ein anderer als der mittelalterliche Theologe und Philosoph Albertus Magnus, hat das Lied der Nachtigall besser beschrieben: „Die Nachtigall hat eine wundervoll melodische und reiche Stimme, die getragen und wie schluchzend erklingt, bald in klaren, abgesetzten Tönen, bald in weichen Übergängen. Ihr Lied ist volltönend, tief und hoch, stürmisch und feierlich, jauchzend und klagend, als musizierten Harfen, Geigen und Flöten.“ Wenige Vögel behielten im Laufe der Geschichte denselben Namen. Ihr althochdeutscher Name Nahtagala bedeutet Nachtsänger und weil ihr Gesang das Aussehen bei weitem übertrifft, behielt sie auch nur diesen einen Namen. 
Der Verhaltensbiologe Henrik Brumm fand anhand von Nachtigallen heraus, dass Vögel die Lautstärke ihres Rufes der Lautstärke des Umweltlärms in ihren Territorien anpassen. Unter anderem fand er heraus, dass Nachtigall Männchen in der Nähe von stark befahrenen Autostrassen und Eisenbahntrassen bis zu 14 Dezibel lauter singen als Vögel in weniger Lärm belasteten Gebieten. Ein zu hoher Lärmpegel kann nicht übertönt werden und dann wird die Gegend gemieden. An Wochenenden singen Vögel wieder auffallend leiser, weil dann der Lärm des Berufverkehrs deutlich geringer ist. 


Nandu 

Aus Dankbarkeit dass der Nandu gefährliche Schlangen und Schädlinge wie Nagetiere vertilgt, wird er in Brasilien und Argentinien von den Ranchbesitzern und Gauchos geschützt. Im Mai und Juni eines jeden Jahres reisen Gauchos in Sechsergruppen über die weiten Felder. Sobald sie eine Herde Nandus erspäht haben, spannen sie ihre Netzfallen auf und treiben die Nandus im Cowboystil dort hinein, überwinden sie einzeln und rupfen ihnen die Schwanzfedern. Der Vogel stirbt nicht dabei, weil die Federn ihm innerhalb eines Jahres wieder nachgewachsen sind. Die gerupften Schwanzfedern werden zu Staubwedeln verarbeitet, die dann zum Kauf angeboten werden. Innerhalb dieser zwei Monate verdient eine Gruppe Gauchos genug Geld, um während der nächsten 10 Monate am Lagerfeuer ein bequemes Leben zu führen. 


Nashornvogel 

Die auffallenden Nashornvögel waren früher fest in die Kultur verschiedener Völker integriert. Einige Arten, etwa wie der Kaffern-Hornrabe, wurden als heilige Vögel betrachtet und konnten somit ungestört leben, sogar in von Menschen dicht besiedelten Gebieten. Mitglieder einiger westafrikanischen ethnischen Gruppen, so wie die Hausa, benutzten die ausgestopften Köpfe der Hornraben als Tarnung wenn sie sich an Wild ranpirschten.
Brütende Vögel einiger kleinerer Nashornvogelarten wurden als Nahrung oder zur Herstellung von Medizin benutzt. 
In einigen südostasiatischen Gemeinschaften, zum Beispiel die der Dajak von Borneo, spielt der Nashornvogel eine besonders wichtige Rolle. Hier gilt der Rhinozerosvogel als Symbol männlicher Kraft. Nicht nur der phallisch gebogene Schnabelaufsatz, sondern auch die Gewohnheit der Männchen, ihr Weibchen zur Brut einzumauern, trug dazu bei. Dieses Verhalten entsprach den Vorstellungen der Krieger von männlicher Überlegenheit und weiblicher Unterwerfung. 
Der große raustimmige Nashornvogel galt bei den Iban als Gott des Krieges, Singalang Burong. Komplizierte, in Holz geschnitzte Bildnisse, auf denen die gebogenen Schnabelaufsätze in übertrieben dramatischen Spiralen dargestellt sind, wurden in heiligen Stätten gehisst. Als Teil ihrer militärischen Rituale schnitzten sie stilisierte Holzfiguren von Nashornvögeln mit übertrieben großem Schnabelaufsatz. Vor Überfällen wurden diese Totemfiguren während Zeremonien „erweckt“ und diese Geisterfiguren wurden dann vorausgeschickt, um den Feind anzugreifen. Diese Holzschnitzereien werden heutzutage immer noch verehrt, aber leider nicht mehr der lebende Vogel. Er hat seine Spiritualität verloren und findet bei den Iban vornehmlich als Nahrung Verwendung. 
Heutzutage ist der Nashornvogel das Wahrzeichen des malaysischen Staates Sarawak. Bekannt ist Sarawak als Bumi Kenyalang (Land der Nashornvögel) und deshalb vermarktet sich das Land in der Tourismusbranche als das „Land der Nashornvögel“. Seine weißen Schwanzfedern mit dem schwarzen Streifen spielte einstmals eine wichtige Rolle und war ein charakteristisches Merkmal auf Tanzumhängen. 
Der auf Sumatra und Borneo beheimatete Helmvogel (Rhinoplax vigil) ist mit 1,60 Meter Länge der Längste seiner Sippe. Der solide Teil an der Schnabelspitze des Doppelhornvogels ist einmalig und liefert den Einheimischen den Rohstoff für kunstvolle Schnitzereien. Dieses Nashornvogel Elfenbein war zur Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644) sogar viel begehrter als Elefanten-Elfenbein. Wunderschöne Produkte wie Ohrschmuck, Gürtelschnallen. Zierpferdchen und Schnupffläschchen wurden daraus geschnitzt. Dieses „Elfenbein“ war in der Vergangenheit ein wichtiges Handelsprodukt mit Chinesen die Brunei besuchten. Die Chinesen schnitzten erlesene dreidimensionale Abbildungen in das Elfenbein, verarbeiteten diese dann in dünne Platten und färbten sie dann mit goldrotem Pigment aus dem Öl der Putzdrüse des Doppelhornvogels. Anschließend wurden diese Platten zu Gürtelschnallen geschnitten, welche nur von hohen Beamten der Ming Dynastie des 14. Und 17. Jahrhunderts in China getragen werden durften. 


Nebelkraehe 

Zu den Aaskrähen gehören zwei sehr nahe verwandte Arten. Hier handelt es sich um die Nebelkrähe und Rabenkrähe. Nebelkrähen unterscheiden sich durch ihren grauen Rücken. Krähen galten in frühchristlicher Zeit in Germanien als die Boten des heiligen Oswald. Auch zeigten sie Krieg, Streit und Tod an.
Die Volksmedizin des Mittelalters verwendete die gedörrten Eingeweide der Krähen, mit Kümmelsamen vermischt, in Pulverform als Heilmittel gegen die Epilepsie. Mit Krähenfett und Krähenblut wurde Haar geschwärzt, mit gekochtem Krähenhirn wurden Augenwimpern vergrößert und verschönert und das Krähenherz wurde als Mittel gegen Asthma benutzt.
In einigen Gegenden glaubte man, dass die Krähe dem Menschen die Kinder brachte.
Krähen allgemein, aber vor allem Nebelkrähen, galten in europäischen Hotels und Restaurants bis in die 40er-Jahre des 20. Jahrhunderts als Delikatesse. Dies verleitete die Fischer auf der Kurischen Nehrung als Nebenerwerb im Herbst Krähen mit Netzen zu fangen und diese auf barbarische Art durch einen Biss in den Schädel zu töten. Daher wurden sie auch Krajebieter (Krähenbeißer) genannt.
Da die Nebelkrähe nebst anderen Krähenarten vor allem im Winter gern auf Müllplätzen nach Nahrung sucht, nennt man sie auch Aaskrähe. 


Ortolan 

Der Ortolan ist die einzige mitteleuropäische Ammernart, die Weitstreckenzieher ist. Diese geschützte Art ist durch intensive Landwirtschaft und massiven Fang in Frankreich gefährdet. Gebratene Ortolane werden in französischen Gourmetrestaurants illegal zu hohen Preisen angeboten. In Deutschland wurden im Mittelalter gefangen gehaltene Ortolane und Goldammern durch Tag und Nacht beleuchtete Zimmer so zur ständigen Aufnahme des angebotenen Getreides verleitet, bis sie ihr doppeltes Gewicht erreicht hatten. Dieses mit gelbem Fett überzogene Fleisch galt, wie heute immer noch in Frankreich, als Delikatesse. Ortolan ist aus dem lateinischen hortulus abgeleitet und bedeutet Garten. Früher wurde sie auch Gartenammer genannt. 


Papagei 

Es ist nicht genau verzeichnet, wie weit die Tradition der Vogelliebhaber in der Geschichte des Menschen zurückreicht. Aber schon vor Tausenden von Jahren befassten sich Menschen mit Papageien, sie zählen zu den ältesten Hausgenossen des Menschen.
Ein Steuermann namens Onesikritos, aus der Flotte Alexander des Grossen, brachte die ersten Papageien nach Europa. Hier handelte es sich um Halsbandsittiche, wegen Alexander des Grossen auch als Alexandersittiche bekannt.
Heute gehoeren Papageien zu den beliebtesten Stubenvoegeln und viele Arten lernen auch sprechen. Die bekannteste Papageienart ist der Wellensittich, der 1840 zum ersten Mal nach Europa gebracht wurde. 
Ende des 15. Jahrhunderts gelangte Kolumbus an den Orinoco Strom in Venezuela und Fernando Cortez drang zwanzig Jahre später in die alte indianische Kulturwelt Mexikos ein, und beide berichteten von zahmen Papageien. Noch später, etwa vor 150 Jahren, befand sich Alexander von Humboldt auf einer Forschungsreise in Südamerika. Währenddessen erzählten Eingeborene ihm, dass es einen Ort gebe, in dem ein alter Papagei lebe, der eine Sprache eines schon ausgestorbenen Indianerstammes spreche und daher von niemandem verstanden werden konnte. Auf diesen alten Papagei dichtete von Humboldt folgendes Gedicht: 
In der Orinocowildnis Sitzt ein alter Papagei, Kalt und starr, als ob sein Bildnis Aus dem Stein gehauen sei. Der Aturen allerletzter Trauert hier, der Papagei; Am Gestein den Schnabel wetzt er, Durch die Lüfte tönt sein Schrei. Ach, die Knaben, die ihn lehrten Ihrer Muttersprache Laut, Und die Frauen, die ihn nährten, Die ihm selbst das Nest gebaut: Alle liegen sie erschlagen, Auf dem Ufer hingestreckt, Und mit seinen bangen Klagen Hat er keinen aufgeweckt. Einsam ruft er, unverstanden, In die fremde Welt hinein: Nur die Wasser hört er branden, keine Seele achtet sein. (Gekürzte Version) 
Dies zeigt uns, dass auch die Helden unserer Jugend, die Indianer, Vogelliebhaber waren. 
In Indien galten Papageien als Vögel der Liebe und es gibt dort viele Erzählungen über diesen Liebesvogel. Am berühmtesten sind jedoch die „Sukasaptati“, die 70 Erzählungen eines Papageien, aus dem Indien des 11. Jahrhunderts. Darin erzählt ein weiser, grün gefiederter Papagei der jungen und einsamen Frau eines Kaufmanns, der geschäftlich längere Zeit außer Hauses ist, an 70 aufeinander folgenden Abenden je eine andere Geschichte, um sie während der Abwesenheit ihres Gatten von Liebhabern fernzuhalten. Der Kauf dieses klugen Papageis soll dem Kaufmann 1000 Goldstücke gekostet haben. 

Zurzeit vor der Bevölkerung Neuseelands durch Menschen, teilten sich Kea und Moa den Lebensraum. Der olivgrüne Kea passt so gar nicht in unsere Vorstellung von einem Papagei. Er nistet in Felshöhlen und ist ein Allesfresser. 70% seiner Nahrung ist vegetarisch. In den kalten vegetationsarmen Wintermonaten sucht er sich auch fleischliche Nahrung, die er sich damals, belegt anhand von Fossilfunden, von verendeten Moas bezog. Moas waren eine bis zu 3,6 Meter große Straußenart. Feinde der Kea waren Haast-Adler (Harpagornis moorei) und Riesenhabichte. Innerhalb fünf bis sechs Jahrhunderte starben diese natürlichen Feinde während der Besiedlung der Maori aus. Ihr Überleben hat diese Vogelart allein ihrer Anpassungsfähigkeit bei der Nahrungssuche und der Möglichkeit sich unter harten Umweltbedingungen erfolgreich fortzupflanzen zu verdanken. Die erste Bekanntschaft welche der Kea mit Menschen in Form der Maori machte, war leider keine gute. Seit Ankunft der Maori im 12. Jahrhundert, wurde das Maori Habitat für immer verändert. Schon im 16. Jahrhundert hatten die Maori den größten Teil der östlichen trockenen Strandwälder mittels Feuer zerstört. Die Moas waren durch direkte Jagd und Eierraub ausgerottet. Auch die Kea wurden wegen der Federn und des Fleisches bejagt. Das gleiche Schicksal wie das der Moa drohte die Kea hinzurichten, gäbe es nicht das unwirtliche Bergland in das sich die Kea zurückziehen konnten, wo die Maori nur selten und wenn dann nur in kleinen Gruppen hinwanderten um Grünspan zu schürfen. Obwohl die Maori den Kea durch das Ausrotten ihrer gefürchteten Feinde, dem Haast-Adler und Riesenhabicht, einen Dienst erwiesen, überwog der zugefügte Schaden durch den Habitatsverlust. Widersprüchlicherweise betrachteten die Maori den Kea als Schutzengel während ihrer Bergwanderungen. Das Maori Volk war ein schlimmer Feind der Kea, aber ihr schlimmster Feind kam in den 1850er Jahren in Form europäischer Siedler mit ihren großen Schafherden. Die Schafe waren vor allem in den kalten und nahrungsknappen Wintermonaten für Kea ein willkommener Fleischersatz für die von den Maori ausgerotteten Moa. Im Jahre 1867 meldeten Schaefer von der Lake Wanaka Station an den Südalpen der Südinsel die ersten Zeichen einer neuen Schafkrankheit. Schnell wurde festgestellt, dass die wunden Stellen an den Lenden der Schafe durch bis zu dem Zeitpunkt als unidentifizierte Tiere bezeichnet, verursacht wurden. Zu Anfang glaubte man an Wilde Hunde, Fleisch fressende Falken und Möwen, woraufhin Auftrag gegeben wurde vergiftetes Hammelfett als Köder auszulegen um die Übeltäter zu erwischen. Die einzigen Tiere die jedoch gefangen wurden, waren Kea. Augenzeugen zufolge balancierten die Kea mit ausgestreckten Flügeln auf den Rücken der Schafe, in Höhe der Hüften, und ritten, sich in der dicken Wolle festkrallend, mit den Schafen mit und hackten immer wieder mit ihren spitzen Schnäbeln in die Lenden und Becken der wehrlosen Tiere. Die in Panik davon stürmenden Schafe konnten die Kea nicht abwerfen und rannten bis zur totalen Erschöpfung. Anscheinend waren Schafherden in Größe bis zu 120 Stück vor „Kea Angriffen“ nicht sicher. Angestiftet durch verärgerte Schafbesitzer und ermutigt durch die Regierung, begann ein organisiertes Massaker. Der Kea wurde Neuseelands Kanadischer Wolf oder Tasmanischer Tiger, den es galt mittels Jagd und Vergiftung auszulöschen. Die Regierung bot Fangprämien pro abgelieferten Keaschnabel an, finanziert vom Landesrat und Ministerium für Landwirtschaft. Im Jahre 1925 beinhaltete die Prämie pro Schnabel 10 Schilling, umgerechnet heute etwa $65.-., ein attraktiver finanzieller Anreiz zur Vollzeit Jagd auf den Kea. Obwohl Kea Jäger nur innerhalb der Stationsgrenzen in denen sie eingestellt waren, und dann auch nur in solchen Regionen welche die Prämien subventionierten, jagen durften, hielten sie sich kaum an diese Vorschriften sondern jagten auch oft im Westland und in dem in 1929 gegründeten Arthur’s National Park, um ihre Einnahmen zu erhöhen. Am effektivsten galt das Erschießen der Kea mit Keagewehren oder mit .22 Büchsen. Die Keagewehre waren speziell gefertigte Pistolen mit denen .410 Schrotflintenpatronen geschossen werden konnten. Manchmal warteten die Jäger mit dem Abschuss bis die Kea sich satt gefressen hatten weil sie dann nicht so schnell entfliehen konnten. Andere Jäger wiederum legten mit Strichnin vergiftete Schafkadaver aus und lauerten die Kea dort auf. Die Kea die nicht am Gift starben wurden erschossen. Waren keine lebenden Schafe oder Kadaver vorhanden, dann war die Jagd mit einem Lockvogel eine gute Alternative. Hierbei wurde ein oder zwei zahme Kea angekettet oder in einem Käfig hingestellt um mit ihren Rufen weitere Kea anzulocken und sie dann aus seinem Hinterhalt zu erschießen. Kea ließen sich auch durch grelle Farben, besonders rot, anlocken. Zum Auslegen scharlachroter Tücher eigneten sich Berghänge sehr gut, weil sie dort für den Kea weit sichtbar waren. Andere Jäger ahmten anhand selbst gefertigter Instrumente die Lockrufe der Kea nach und lockten damit die Vögel in den Hinterhalt. Von Natur her sind die Kea sehr neugierige Tiere. Diese Neugier machten einige Jäger sich zunutze indem er sichtlich auffällig umherlief und dann plötzlich hinter einem Felsvorsprung verschwand. Aus Neugierde folgten die Vögel um zu sehen wo er denn stecke und wurden dann überraschend aus des Jägers Versteck erschossen. Weitere Gruppenmitglieder folgten um das Fernbleiben ihrer Kameraden zu erkunden und schon erwischte sie dasselbe Schicksal. Also entstand eine Kettenreaktion bis der Argwohn dann siegte und die Übriggebliebenen die Flucht ergriffen. Die Prämienaufzeichnungen von 1898 bis 1929 sind vollständig und somit konnte errechnet werden dass die Regierung allein in dieser Zeit 8959 Pfund für 54 204 gelieferte Keaschnäbel bezahlt hat. Aufzeichnungen aus der Zeit von 1943 bis 1945 bestätigen eine Tötung von weiteren 6819 Kea. Laut Schätzungen wurden innerhalb 100 Jahren, 1870 bis 1970, 150 000 Kea ermordet. Die Findigkeit neue Nahrungsquellen zu erschließen und das schnelle Anpassungsvermögen retteten diese Vogelart vorm Aussterben und es dauerte 40 Jahre bis man aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen herausfand, dass Kea Schafen sehr wohl schreckliche Wunden im Beckenbereich zufügen konnten, die verwundeten Schafe jedoch in den seltensten Fällen den zugefügten Wunden zufolge erlagen, sondern anhand einer Blutvergiftung, verursacht durch ein Bakterium namens Clostridium welches den Keaschnabel als Überträger benutzt. Infizierte Schafe starben dann über Nacht, nicht selten mit nur geringfügigen Wunden. Im Jahre 1986 erlangten die Kea völligen Schutzstatus nachdem ein Abkommen zwischen Schaffarmern und der Regierung erlangt wurde, wobei Farmer ihr Kea Jagdrecht aufgaben und das Tierschutzministerium im Tausch jede Meldung einer Kea Attacke auf Schafe untersuchen muss und gegebenenfalls das oder die Problemtier/e entfernen und umplatzieren muss. Mit einer unlängs geschätzten Keapopulation von 10 000 Tieren, besteht die große Herausforderung darin zu verhindern, dass diese Vogelart auf die Rote Liste der bedrohten Tiere gelangt.
Es darf nicht passieren, dass diese Papageienart ausstirbt, weil sie gehört, genau so wie die Kiwi, zu Neuseeland. 

Ein afrikanischer Graupapagei namens Alex galt als klügster Papagei der Welt und er hat bewiesen, dass die Wissenschaft die Leistungsfähigkeit von Vogelhirnen lange unterschätzt hat. Alex besaß die Denkleistung eines vier bis fünfjährigen Menschen, er begriff nämlich, dass Null nichts ist, kannte den Sinn von etwa 100 Wörtern, konnte sieben Farben unterscheiden und bis sechs zählen. Hierbei plapperte er nicht nur das ihm Vorgegebene nach, sondern wusste was er sagte. Sogar Alex Tod war hochdramatisch. Am 6. September 2007 verabschiedete er sich von seinem Frauchen, der amerikanischen Verhaltensforscherin Irene Pepperberg, mit den Worten „Pass auf dich auf, ich liebe dich!“ In dieser Nacht starb der 30-jährige Papageien-Genie Alex an einem Herzinfarkt. 

Der fast unbeschreiblich hübsche Goldsittich wurde zum Nationalvogel Brasiliens, weil er in den Farben der brasilianischen Flagge befiedert ist. 


Perlhuhn 

In Afrika dienten Perlhühner schon seit Ewigkeiten als Fleischlieferanten und ihre Federn manchmal als Schmuck. Das Perlhuhn gilt als einer der ersten Vogelarten die domestiziert wurden.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Perlhühner umfasst Afrika südlich der Sahara, ausgenommen völlig vegetationsloser Wüsten. Es gibt ein isoliertes Vorkommen nördlich der Sahara im Nordwesten Marokkos. Auch in Ägypten gab es während des frühen Altertums Perlhühner. Es wird vermutet das die Domestikation hier ihren Anfang nahm.
Noch bevor das Haushuhn in Europa bekannt wurde, hielten die Phönizier und Griechen Perlhühner, und im Römischen Reich galt es als eine beliebte Delikatesse. Nach dem Ende der Römerzeit verschwanden domestizierte Perlhühner. Im 15. Und 16. Jahrhundert begann die Domestikation in Europa ein zweites Mal, als die Portugiesen Perlhühner aus Westafrika mitbrachten. 
Der wissenschaftliche Name Numididae stammt von Numidien, da die Römer dachten das sei die Herkunftsregion des Perlhuhns. Bei den Griechen hieß das Perlhuhn ursprünglich Meleagris, abgeleitet von dem griechischen Sagenhelden Meleagros. Nach dessen Tod wurden seine Schwestern von den Göttern in Perlhühner verwandelt und man sagt, die Punkte auf dem Gefieder sind die aus Trauer um den verstorbenen Bruder vergossenen Tränen. Der wissenschaftliche Name des Helmperlhuhns lautet heute noch Numidia meleagris. 
Durch den Menschen sind Perlhühner heute in zahlreichen Regionen der Erde heimisch geworden. Dabei handelt es sich vor allem um verwilderte Hausperlhühner. Selbst auf vielen karibischen Inseln, auf der Arabischen Halbinsel und auf Madagaskar gibt es sie. 
Perlhühner haben eine mystische Bedeutung in den Ritualen im Norden Ghanas. Sie werden in den traditionellen Religionen als Orakel gebraucht. Verendet das geköpfte Huhn auf dem Bauch, bedeutet es „Ja“ auf eine Frage oder Entscheidung. Verendet es auf dem Rücken, heißt das Orakel „Nein“. 

Das weiß gepunktete Gefieder des Perlhuhns hat den Menschen schon immer fasziniert, sogar so sehr, dass der bekannte deutsche Dichter, Christian Morgenstern (1871 – 1914), ein Gedicht über das Perlhuhn geschrieben hat:
 Das Perlhuhn Das Perlhuhn zählt: eins, zwei, drei, vier... Was zählt es wohl, das gute Tier, dort unter den dunklen Erlen? Es zählt, von Wissensdrang gejückt, (die es sowohl wie uns entzückt): die Anzahl seiner Perlen. 

Das dunkle Fleisch des domestizierten Perlhuhns ist zart, saftig und erinnert im Geschmack an Fasan. Wildlebende Perlhühner sind scheu und ihr Fleisch ist recht zäh. Dies wird durch folgende Jägerlatein Geschichte bekräftigt: Um ein scheues Perlhuhn zu fangen legt man eine Mischung aus Maiskörnern und Pfeffer vor einen Stein aus. Das hungrige Perlhuhn pickt gierig die Maiskörner auf wobei es wegen des Pfeffers niesen muss und sich dabei den Kopf auf den Stein aufschlägt. Von der Wucht des Aufpralls ist es sofort tot. Dann nehme man das gerupfte und ausgenommene Perlhuhn und tue es in einen mit Wasser gefüllten gusseisernen Dreifusstopf, füge einen Backstein hinzu und entfache unter dem Topf ein Feuer. Drei Tage lang lasse man das Perlhuhn im Wasser kochen, fülle von Zeit zu Zeit das verdampfte Wasser nach und lege nach Bedarf Holz ins Feuer. Am dritten Tag nehme man den Topf vom Feuer, gieße das Wasser ab, hole das zähe Perlhuhn raus und schmeiße es weg und verzehre den zarten Backstein der etwas von dem Perlhuhngeschmack abbekommen hat. 


Phönix 

Phoenix ist ein oft benutzter Name für Produkte, Firmen und Orte. Doch wer kennt die Bedeutung dieses häufig benutzten Wortes? Einige kennen sicher die Redewendung „Wie ein Phoenix aus der Asche“ für etwas das schon verloren geglaubt war, aber in neuem Glanz wieder erscheint.
In der Mythologie der Menschen ist Phoenix ein mythischer Vogel, einen Reiher oder Storch darstellend, der regelmäßig verbrennt, um aus der Asche neu geboren zu werden. Das Interessante ist, dass dieser Mythos in Legenden von sehr weit voneinander entfernt liegenden Ländern auftaucht, wie Ägypten, China und Griechenland. Im antiken Griechenland sprach man von Phoenix, in der ägyptischen Mythologie von Benu. Benu wurde in Form eines Reihers dargestellt, der alle paar hundert Jahre erschien, in der Morgenröte verbrannte und aus der Asche wieder verjüngt auferstand. In der Sage aus der Zeit des Hellenismus wird berichtet, dass Phoenix aus der Asche des Osiris hervorging und das stolze Alter von 300 bis 500 Jahre erreichte. Am Ende seines Lebens begibt er sich in das selbstgebaute Nest und verbrennt. Nach dem Erlöschen der Flammen liegt ein Ei im Nest, aus dem in kürzester Zeit ein neuer Phoenix schlüpft. Christen symbolisieren mit dem Phoenix die Wiederauferstehung und Unsterblichkeit. 


Purpurhuhn 

Die zauberhaften Federfarben des Purpurhuhns haben seit Jahrhunderten den Menschen in ihren Bann gezogen. Die Ägypter verewigten das Purpurhuhn in Heiligtümern in Form von Wandmalereien und die Griechen und Römer benutzten Purpurhuhnabbildungen zur Verzierung ihrer Palast- und Tempelgärten. 


Quetzal 

Der Quetzal gilt als Vogel der Götter der präkolumbianischen Kulturen Mittelamerikas. Heute noch genießt dieser sehr seltene Vogel bei den Indianern sehr hohes Ansehen und ist im Wappen bedeutender Familien und Firmen abgebildet. Auch auf der Flagge von Guatemala ist der Quetzal abgebildet. Wer sich an der Maya-Ruinenstätte Chichen Itza vor die Steintreppen der Kukulcan-Pyramide stellt und in die Hände klatscht, hört ein eigenartiges Echo, das wie der zwitschernde Ruf des Quetzals klingt. Dieser metallisch schillernde Urwaldvogel mit seinen langen Schwanzfedern war den Maya heilig. Seine grünen und roten Federn dienten den Adeligen und Priestern als Kopfschmuck. Tötete ein Maya einen Quetzal, so wurde derjenige hart bestraft. Der kalifornische Akustikforscher David Lubman vermutet, dass der Klangeffekt an der Maya-Pyramide kein Zufall ist, sondern von den Erbauern beabsichtigt war, damit die Priester die Stimme des Göttertiers jederzeit heraufbeschwören konnten. Einer Sage zufolge erhielten die Quetzal ihre rote Unterseite von dem Blut der von den Spaniern getöteten Maya als sie nach einer Schlacht auf das Schlachtfeld flogen und die Toten bedeckten. 


Rabe 

Raben sind historische Vögel und gelten als Ur- und Fabelwesen des Menschen. Seit Jahrtausenden begleiten sie wie auch Hund, Pferd und Kuh den Menschen durch die Geschichte. Es gibt kaum ein Volk der Erde, in dessen Phantasie und Glauben der Rabe keine Rolle spielt. Wahrscheinlich verführte das schwarze Gefieder den Menschen, an etwas Geheimnisvolles oder Unheimliches, Göttliches oder Teuflisches zu denken. Matthias Claudius meinte auf die Frage, wie alt der Mond ist, - „Alt ist er wie ein Rabe“, Bezug nehmend auf das hohe Alter dieser Vögel. Die Skaldenpoesie nennt Odins Raben Hugin (Gedanke) und Munin (Gedächtnis). In Deutschland gab es früher kaum jemanden, der nicht das Märchen von den sieben Raben kannte, kaum jemanden der als Kind nicht die krächzenden Raben gesehen hat welche den „Kyffhäuser“ umflogen und kaum jemanden der sich nicht vor den hungrigen Galgenvögeln fürchtete, welche die Gehenkten umkreisten. Der nicht der Wahrheit entsprechende Glaube, dass Rabeneltern ihre Jungen nicht vor dem achten Tage fütterten und, um sich Arbeit zu sparen, einen Teil ihrer Brut einfach aus dem Nest würfen, trug zu dem sprichwörtlichen „Rabeneltern“ bei. Schon vor fast zweitausend Jahren lehrten Menschen den sprachbegabten Raben die menschliche Sprache. Ein zahmer Rabe rief damals dem siegreichen Kaiser Augustus zu: „Ave Caesar Victor Imperator!“ Alte Jahrgänge der „Gefiederten Welt“ aus 1881 – 83 berichten auch von Sprachkünsten der Raben.
Ein alter Runenstein zeugt davon, dass die Bezeichnung Rabe als Name verwendet wurde. Auch Rab, Ram, Wolfram und Hraban sind vom Raben abgeleitete Personennamen.

Bei den Tlingit Indianern genießt der Rabe eine gute Portion Respekt weil er eine Hauptfigur in den Schöpfungsmythen der Erde spielt. Die Tlingit sagen, der Rabe spricht für die Armen, so wie es Jesus Christus tat. Deswegen trennen sie teilweise heute noch ein Stückchen Fleisch oder Fisch von ihrem Mahl um es dem nimmersatten Raben zu geben, der einst ein Sohn der Tiermenschen war. Sein Vater Ashamed steckte ihn in eine Rabenhaut und nannte ihn Wigyet. Ashamed schickte ihn weg in die weite Welt weil Wigyet sein Dorf arm gefressen hatte. Er bekam einen Stein mit auf den Weg, damit er einen Platz habe um sich darauf auszuruhen. Die Tlingit behaupten, aus diesem Stein entstand die Welt auf der wir leben und mit einem ausgeklügelten Trick stahl Wigyet das Sonnenlicht und brachte es auf die neu entstandene Erde. 

Im östlichen Simbabwe wurde auf dem Troutbeck Golfplatz wegen Golfball stehlender Raben eine eigene Rabenregelung eingeführt, bei der ein Golfspieler einen Ersatzball an die nächstmöglichste Stelle zu der an welcher der Diebstahl stattfand, platzieren durfte. 

In Europa dienten Raben lange als Wappenzeichen an dem über Jahrhunderte hinweg einige Veränderungen vorgenommen wurden. Den Beginn machten jene Vorfahren, die auf die linke Seite des Niederrheinflusses gewandert waren und sich dort im ehemaligen Kohlenwald an der Schelde niederließen und ein neues Siedlungsgebiet schufen. Sie wählten den heiligen Vogel ihres germanischen Hauptgottes Odin, einen Raben, zu ihrem Familienwappen. Fortan wurde diese Sippe die Hemhrabans genannt, die Sippe aus dem Haus der Raben. Später schworen sie ihren alten Glauben ab und wurden Christen, dennoch behielten sie das von der Kirche verteufelte heidnische Symbol bei. Immer wenn die Hemhrabans im Gefolge der Merowingerkönige in den Krieg zogen, trugen sie den Raben auf ihren lederbespannten Holzschilden als Sippenzeichen. Manchmal erschien er auch auf dem Panier, wie die mittelalterliche Darstellung eines Kampfgetümmels aus dem 5. Jahrhundert zeigt. Anastasius, der Führer der Hemhrabans, hielt laut Überlieferungen den Wappenvogel seiner Sippe bei sich zu Hause in einem Käfig und als Anastasius’ jüngster Sohn einmal den Käfig öffnete, wurde er kräftig in den Finger gebissen. Lange bevor der Schutzschild vor Hieb und Stich zum Wappenschild der Heraldik wurde, hatten die Hemhrabans ihr Sippenzeichen auf einen gewinkelten Ast gesetzt. Grund hierfür dürfte wohl gewesen sein, dass sich das Rabengeschlecht zu verzweigen begann. Als der ostfränkische Koenig Arnulf von Kärnten, der 893 beim Rückweg aus Mähren in einen lebensbedrohlichen Hinterhalt geriet und sein gleichnamiger Neffe ihm das Leben rettete, erhielt dieser für diesen Beweis der Treue einen goldenen Ring. Anhand dieser Begebenheit werden die Verzweigungen deutlich: Koenig Arnulf gehörte zu den ostfränkischen Karolingern und sein Neffe, Graf Arnulf, kam aus der Familie der Konradiner. Dies war für die weitere Entwicklung des Rabenwappens von großer Bedeutung. Nicht nur weil die Konradiner diesen Ring symbolisch ihrem Wappenvogel in den Schnabel legten, sondern die Konradiner vom neustrischen Ast der Hemhrabans sind in direkter Linie die Ahnherren der Hawraneks, deren Wappen weithin Tradition hat. Dies wurde noch bekräftigt, nachdem der Konradiner Graf Arnulf von Hückeswagen als unmittelbarer Reichsgraf in Mähren eine wandalische Fürstentochter geheiratet hatte, derer Sippenzeichen die stilisierte Sichel des abnehmenden Mondes war. Als Beweis seiner Verbindung fügte Reichsgraf Arnulf sie dem Familienwappen bei. Vorerst saß der Rabe also auf einem Aststumpf, ein goldener Ring umkreiste seinen Schnabel und über ihm schwebte die wandalische Mondsichel. Hierbei blieb es auch für eine lange Zeit. Erst im 13. Jahrhundert führten zwei gewichtige Umstände zu einer Änderung. Erstens hatte sich der mährische Ast des Rabengeschlechts nach Polen, Schlesien und Ungarn verzweigt, und zweitens begannen die Heraldiker feste Regeln der Wappenkunde aufzustellen. Es kam zur Herausbildung von Schild und Helm, Helmzier und Kleinod, Helmdecke und Wappenfeldern. Zusätzlich wurden noch zehn unterschiedliche Farben eingebracht, die Raben hielten sich jedoch mit Ausschmückungen zurück. Zwischen Herzog Mieszko von Oppeln, Ratibor und Teschen und Angehörigen des Rabengeschlechts bestanden bis zuletzt enge freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen. Deswegen führte sein Tod, Mitte Mai 1211 zu einem Familientreffen. Zu seinem Begräbnis kam es auch zu einem Meinungsaustausch über die künftige Gestaltung des Wappens. Man war sich einig darin, dass der Rabe das beherrschende Symbol bleiben müsse. In der darauf folgenden Zeit hat das Familienwappen dann jene uns überlieferte Form gefunden. Der gewinkelte Aststumpf wurde durch einen quer liegenden Baumstamm ersetzt. Er symbolisiert die Sippe aus dem „Haus der Raben“. Die vier Astknorren deuten auf die Verzweigungen nach Mähren, Polen, Schlesien und Ungarn hin. Dem unten abgerundeten und schräg gestellten Schild wurden rechts und links eine geschwungene Helmdecke und oberhalb Helm, Helmzier und als Kleinod ein zweiter Rabe hinzugefügt. Was dem Betrachter als links und rechts erscheint, das sieht der Heraldiker genau umgekehrt. Somit blickt der Rabe im Schild nach links, was zwar den Regeln widerspricht, aber ein Beweis dafür ist, dass diese Erneuerung lange vor dem Aufkommen der Heraldik getroffen und beibehalten wurde, also auch ein Beweis für das Alter dieses Familienwappens. Erst als das Wappen mit Helm, Helmzier und Kleinod ausgeschmückt wurde, wurde der zweite Rabe, heraldisch korrekt nach rechts blickend, oben beigefügt. In dieser Gestaltung ist das Rabenwappen einmalig. Sein Schildgrund war Silber, der Baumstamm, die Mondsichel und der Ring sowie Helm und Helmzier waren gold. Die geschwungenen Helmdecken links und rechts sind schwarz-silbern, die beiden Raben natürlich schwarz. Einige Zweiglinien nahmen am Wappen und seinen Farben gewisse Veränderungen vor, indem sie bei Heirat Bestandteile des Familienwappens der Gemahlin übernahmen. Am ungarischen Ast geschah dies am ausgeprägtesten. Von bisher 7272 identifizierten Wappen des ungarischen Adels hatten 21 den Raben im Schild. Unter anderem der Reichsverweser Johann Hunyady und sein Sohn, Koenig Mathias Corvinus (lateinisch: der kleine Rabe = Hawranek). Am Parlamentsgebäude in Budapest ist unter den über dem Hauptportal angebrachten steinernen Wappen deutlich der Rabe auf einem mehrfach verzweigten Ast sitzend zu sehen. Und überall dort, wo solche Wappen gesichtet wurden, konnte die Zugehörigkeit ihrer Besitzer zum Rabengeschlecht zugewiesen werden. 


Regenpfeifer 

Der Regenpfeifer wurde von den Fischern auch Regenflöter genannt. Sie behaupteten, dass er mit seinen leisen, weichen Rufen den Regen ankündigt. 


Riesenalk 

Das Vorhandensein der Riesenalke, auch als Meergänse bezeichnet, veranlasste Schiffskapitäne auf ihren langen Fahrten ins Nordmeer, gar kein Frischfleisch mitzunehmen. Diese etwa 75 bis 92 Zentimeter großen und nach Gans schmeckenden Riesenalke waren an Land schlechte Läufer. Bei Frischfleischbedarf wurde die Fahrt unterbrochen, die Besatzung ging an Land und fing die nötige Menge Riesenalke, schlachtete sie gleich oder, ganz brutal, nagelte die lebendigen Vögel mit den Füssen am Deck fest um sie beim späteren Bedarf zu schlachten. Herrschte bei längeren Nordmeerfahrten schlechte Stimmung an Bord, ließen Kapitäne manchmal Landpausen einlegen bei denen die Matrosen ihre Aggressionen an den Riesenalken abbauen konnten. Aus einem Bericht des Kapitän Jaques Cartier aus dem Jahre 1534 geht hervor, dass seine Besatzung ein paar Tausend Meergänse zum Zeitvertrieb erschlagen haben. Solche sich wiederholende Situationen führten Ende des 18. Jahrhunderts zum Aussterben aller Riesenalke an der amerikanischen Küste. Die Inselbewohner des Nordmeers deckten ihren Nahrungsbedarf für den Winter mit im Herbst gefangenen und in Käfige gesperrten Riesenalken. Auf den Färoerinseln starb der letzte Riesenalk auf den Hebriden im Jahr 1821. In Windeseile verbreitete sich die Nachricht, dass es weltweit nur noch eine Kolonie der Riesenalke gibt und veranlasste den sehnlichen Wunsch der naturkundlichen Museen, einen Riesenalk mit ein paar Eiern zu besitzen. Im Jahre 1830 wurden 80 Taler für einen Riesenalk geboten, dem Jahreseinkommen einem Fischer entsprechend. Einige Sammler und Museen sollen für einen Balg sogar 600 Mark und für ein Ei etwa 1000 Mark bezahlt haben. Die Jagd auf den Riesenalk und seine Eier, veranlasst durch die Hab- und Geldgier des Menschen, forderte viele Vogelopfer. Die letzte, stark geschwächte Meergansbrutkolonie auf der isländischen Insel Geirfuglakar wurde 1830 durch einen Vulkanausbruch ausgelöscht als die Insel versank. Der letzte lebende Riesenalk wurde 1844 gesehen. 


Ringeltaube 

Die Franzosen nennen die Ringeltaube „pigeon ramir“ („die in den Ästen wohnende Taube“) und hatten sie in den 60er Jahren zum essen gern; aber auch deutsche Jäger verschmähten sie nicht. Schoen und imposant ist der Balzflug der großen Ringeltauber. Fachleute nennen dieses Imponierfliegen „Himmeln“, weil der Tauber mit prahlerisch gespreiztem Schwanz schräg himmelan steigt, bisweilen laut die Flügel über dem Rücken zusammenklatscht, so dass es wie bei einer Backpfeife knallt, dann die Flügel anlegt und in kühnem Sturzflug wieder zu Boden schießt. Auch der Flirt zu Fuß ist recht drollig. Der Bräutigam verbeugt sich eifrig vor der Taube, hebt und senkt den Kopf im Wechsel mit dem Schwanz; mit Recht sprechen die Zoologen hier von einer „Schaukelpferdbalz“. Für Tierfreunde, die ein Ringeltaubennest in einem städtischen Baum entdeckt haben, noch eine weitere hübsche Spezialität dieser interessanten Taube: Man kann nach der Uhr feststellen, ob das Weibchen oder das Männchen im Nest sitzt und die beiden (auch drei) Eier bebrütet. Das Brutgeschäft ist nämlich bei diesen Tauben pedantisch eingeteilt: In der frühen Morgendämmerung löst der Tauber seine Frau für einige Minuten beim Brüten ab, damit sie mal kurz das Unumgängliche erledigen kann. Dann kommt sie sofort zurück und sitzt so lange, bis der Tauber – gegen zehn Uhr – an der Reihe ist. Der väterliche Brutanteil am Tag dauert bis nachmittags 16 Uhr. Dann hat der Tauber frei und überlässt der Taube bis zum nächsten Morgen die Nachtwache.
Eine Taubenspezialität ist übrigens auch das Füttern der Jungen während der ersten Tage nach dem Schlüpfen. Die Taubeneltern sammeln anfangs für ihre Kinder noch kein Futter, sondern produzieren es selber in ihrer Speiseröhre. Dort finden sich maschige Falten, die einen nach ranziger Butter riechenden Stoff absondern. Diese „Kropfmilch“ hat einen hohen Gehalt an Eiweiß und Fett. Sie ist so nahrhaft, dass die Jungtauben innerhalb zweier Tage auf das Doppelte ihres Geburtsgewichtes anwachsen. Nach einer Woche wird diese Kropfmilch allmählich mit gequollenen Sämereien und auch Grünzeug vermischt. Das bemerkenswerte bei der Ringeltaube ist, dass beide Elternteile ihre Küken in den ersten Lebenstagen „stillen“.
Das Jäger-Sprichwort „Die Ringeltaube hat auf jeder Feder ein Auge“ hat nicht nur im guten Sehvermögen des Vogels seinen Ursprung, sondern auch in der ausgewogenen Gruppendynamik bei der sie stets aufmerksam und sehr stark auf optische Reize von Artgenossen und anderer Vogelarten reagieren. In Deutschland wurden bis etwa Mitte letzten Jahrhunderts Ringeltaubenküken von Jägern am Nest festgebunden um sie später, von den Eltern fettgefüttert, fluchtunfähig vom Nest zu „ernten“. 


Schnepfe 

Die Schnepfe galt als eines der feinsten Wildgeflügel. Die Waldschnepfe ist die größte aller in Deutschland vorkommenden Schnepfen und erreicht ein Körpergewicht von ca. 400 Gramm. Sie galt als ausgesprochen schwer zu erlegen und dementsprechend selten kam sie auf den Tisch. Schnepfen standen um die vorletzte Jahrhundertwende in den europäischen Breiten auf der Speisekarte. Zumeist wurden sie gebraten serviert, ähnlich wie eine Taube oder Wachtel. Dabei war es üblich, wie auch beim Fasan, den Fuß dranzulassen, damit der Gast erkennen konnte, dass es sich tatsächlich um eine Schnepfe handelte. Auch der Kopf mit dem langen spitzen Schnabel wurde auf den Tisch gebracht, bei dem mit einem kleinen Löffel das Gehirn ausgelöffelt wurde.
Als eine ganz besondere Delikatesse galt der Schnepfendreck. Hierbei handelte es sich um den Darm der Vögel samt Inhalt, daher die Bezeichnung. Um was er da isst, brauchte sich der Feinschmecker keine Sorgen machen, denn Schnepfen sind ausgesprochen wählerisch bei der Wahl ihrer Nahrung. Zur Zubereitung wurden die Innereien fein gehackt, mit Speck, Eigelb, Zwiebeln, Sardellen oder Kapern vermengt und zu einer Art Farce verarbeitet. Die wurde auf geröstetes Weißbrot gestrichen und dann im Backofen überbacken. In einigen Kochbüchern wurde dieses Gericht als Schnepfenbrot bezeichnet. Schnepfendreck galt damals als erlesene Delikatesse, vergleichbar mit Hummer und Kaviar. Dies bestätigen alte Sprichwörter wie „Schnepfendreck ist der beste Schleck“ oder „Schnepfendreck und Pasteten sind dem Bauer nicht vonnöten“ und in „Was teuer ist, geht weg, wär’ es auch nur Schnepfendreck“. Wilhelm Busch schrieb in einem Brief: „Der Gourmand hat im Träume an Schnepfendreck gedacht. Er träumt, es hatt’ ihm ein Engel was auf die Zunge gemacht.“ Feinschmecker sagen: „Köstlich ist wirklich – wenn man sich überwindet – das kleine Schnepfendrecktoast.“
Da die Schnepfen inzwischen auf der Artenschutzliste stehen, empfiehlt sich ein Ausprobieren der Rezepte nicht, beziehungsweise es ist strafbar. 

Das während eines Balzfluges zu hörende Trommelgeräusch einiger Schnepfen erinnert an das Geräusch rennender Tiere auf Asphalt oder Pflastersteinen. In Deutschland verlieh das der Schnepfe den Volksnamen Donnerziege. Die Leute glaubten nämlich die Ziegen zu hören, welche die Kutsche des Donnergottes Donar über die Himmelstraße zogen. 


Schwalbe 

Im Mittelalter glaubte man, dass den Schwalben von den „grimmigen Vögeln“, von Habicht, Sperber und Falken, nichts zuleide getan wird – „recht als ob sie heilig seien“, heißt es im Buch von Konrad Megenberg.
Bis vor einem halben Jahrhundert galten Rauchschwalben in Europa regelrecht als „Haustiere“, denen es sogar gestattet war in Fluren, Wohn- und Schlafzimmern der Bauern- und Wohnhäuser zu brüten. Man erfreute sich an ihrem leichten Gezwitscher, wenn sie sich für eine kleine Ruhepause auf den Dachfirst oder auf eine Ecke des Kamins setzte, in welchem sie häufig ihr Nest gebaut hatten.
Das Sprichwort „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“ gibt es in acht verschiedenen Sprachen und als Vorbote des Frühlings kehrte die Schwalbe anfangs April nach Europa zurück und wie in der Geschichte des zurückkehrenden verlorenen Sohnes, wurde sie von Herzen willkommen geheißen. Doch wo gibt es heute noch Dörfer, in denen Kühe muhen, der Mist intensiv duftet und Fliegen anlockt? Denn dort gefällt es auch den „Stallschwalben“.
Leider hat auch die übertriebene Panik verursachende Vogelgrippe viele Menschen veranlasst alte Schwalbennester aus ihrer Nähe zu entfernen und deren Neuansiedlungsversuche zu verhindern. Bis heute gibt es keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen Schwalben und Vogelgrippe. Eine unbegründete Panik verdrängte die traditionelle Nachbarschaft. Es ist traurig, dass die Ehrfurcht vor dem Leben der Tiere immer mehr verloren geht.
Ein altes Sprichwort lautet: „Wer eine Schwalbe tötet, wird seine Mutter umbringen“. Seit Jahrhunderten hieß es in Deutschland, ein Schwalbennest am Haus bringe Glück und Segen, und nur ein schlechter Mensch sei fähig, es zu zerstören. 

Bevor die Schwalben im Herbst in den Süden ziehen, sammeln sie sich in großen Trupps in Schilfgebieten. Bevor Menschen verstanden wo sie hinflogen gab dieses Verhalten Anlass zu glauben, dass sie im Schlamm überwintern. Bekräftigt wurde diese Theorie durch Funde toter Schwalben im Wasser. Heute wissen wir, dass es sich hierbei vom Vogelzug zu Tode erschöpfte Tiere handelt. Einige Leute unterstützten sogar die Theorie, dass die Zugvögel auf dem Mond überwintern. Beobachtet man zur Zeit des Vogelzuges nachts den Vollmond, so sieht man in gewissen Teilen der Welt Vögel vorm Mond vorbeifliegen, was damals Anlass zu glauben, dass die Vögel zum Mond fliegen.

Schwalben wurden von unseren Vorfahren auch als Wetterkünder bezeichnet. Die Flughöhe der Schwalben richtet sich nach ihrer Beute und damit indirekt nach dem Wetter. Wenn die Insekten und Schwalben hoch fliegen, sind am nächsten Tag warme Temperaturen und schönes Wetter zu erwarten. Fliegen sie niedrig und dicht über dem Boden und oft nur über Wasserflächen, ist ein Tiefdruckgebiet nicht mehr weit. 

Im südostasiatischen Land Laos werden abertausende Rauchschwalben während ihres Zuges gefangen und nicht selten steht sogar eine Schwalbenmahlzeit auf dem Menü. Als Delikatesse wird ein Gericht aus eingelegten, fermentierten Rauchschwalben mit saurer Chilipastete angepriesen. Die auf die Märkte gelangenden gefangenen Schwalben werden für laotische Verhältnisse sehr teuer gehandelt. Der Preis für drei bis vier Schwalben liegt bei einem US-Dollar. Heutzutage dienen diese Vögel nicht mehr zur Deckung des Proteinbedarfs der armen Landbevölkerung, sondern werden der wohlhabenden Schicht als Delikatesse angeboten. 


Schwan 

Das majestätische Aussehen und die graziöse, hoheitsvolle Haltung der Schwäne führten dazu, die in England lebenden Höckerschwäne als königliche Vögel zu bezeichnen und sie unter königlichen Schutz zu stellen. Die für die Helme der königlichen Leibwache benötigten Federn, liefern die Schwäne der Schwanenhaltung Abbotsbury in Dorset. 
Adlige aus aller Welt trugen den Schwan auf ihrem Wappen und führten Schwäne ein um sie auf ihren Schlossteichen und Seen zu hegen und zu pflegen. Schwäne wurden verehrt weil man nie weiß, in welchem Schwan sich ein verzauberter Prinz oder eine holde Jungfrau auf Erlösung wartet, wie in Märchen einiger Völker zu lesen ist. 
Im Mythos der Altägypter entstand die Welt aus dem Ei eines Urschwans und die Inder meinen, die ersten Menschen, ein Mädchen und ein Junge, stammen aus dem Schwanenei. 
Eine schwanförmige Kutsche wurde vom Hindu-Gott Brahma als Reitmittel benutzt und die Kelten spannen verzauberte Schwäne vor ihre Kultwagen. 
Die griechische Mythologie besagt, Apollo der Gott des Lichts, der Sonne und der Kunst, erhalte seine Weissagungen von einem Schwan. Laut Übertragungen flog Apollo auf einem Schwan in den hohen Norden, wo das irdische Paradies Shambala vermutet wurde. 
Der griechische Philosoph Ariston war der Überzeugung, auf dem Mond gäbe es heilige Schwäne, welche die Namen guter Erdenbürger mit schönem Gesang in einen Tempel tragen. 


Seeschwalbe 

Die Insel Norderoog in der Nordsee war für Eiersammler ein Paradies. Jede Brutzeit kamen sie herbei, die Nester auszuplündern. In einem an der Seite getragenen, kleinen mit Wasser gefüllten Gefäß, benetzten sie von Zeit zu Zeit ihre Fingerspitzen und konnten somit an der leicht verwischbaren Farbe die frisch gelegten von den älteren, vielleicht schon angebrüteten Eiern unterscheiden. Tausende von Seevogeleiern wurden in die Städte verkauft, damals für vierzig Pfennig das Stieg, das waren zwanzig Eier. Teilweise wurden die Eier ausgeblasen und mit Süßigkeiten gefüllt in den Handel gebracht. Der ausgeblasene Inhalt wurde dem Vieh verfüttert. Im Jahre 1819 schätzte Neumann, der Altmeister der Vogelkunde, den Seeschwalbenbestand auf Norderoog auf mehr als eine halbe Million und schon im Jahre 1909 musste die Insel unter Schutz vor den Eiersammlern gestellt werden weil der Bestand der Seeschwalbe bedrohlich geschrumpft war. 


Siedelweber 

Die Buschmänner, auch San genannt, sind ein kleinwüchsiges Jäger- und Sammlervolk in Namibia und Botswana mit rund 50 000 Angehörigen. Sie wurden früher von bantusprachigen Völkern und europäischen Siedlern in die Kalaharihalbwüste abgedrängt und entwickelten sich als wahre Überlebenskünstler. Fast alles was die karge Natur ihnen bot, wurde verwertet. Unter anderem wurden ausgeblasene Straußeneier als Wasserbehälter benutzt. In der Kalahari lebt ein spatzenähnlicher Vogel, der Siedelweber, und er gilt als Erbauer des größten Vogelnests der Welt. In einem dieser riesigen, aus Grashalmen erbauten Gemeinschaftsnester können im Sommer bis zu 100 Brutpaare ihrem Brutgeschäft nachgehen und in den Winternächten Schutz vor der klirrenden Wüstenkälte finden. Solch eine riesige Vogelkolonie produziert eine beachtliche Menge Kot, der sich auf dem Boden unter dem Nest anhäuft und als Dung für den Baum in dem sich das Nest befindet, dient. Oder aber es kamen die Buschmänner des Weges, sammelten den von der Sonne getrockneten Kot ein und brauten sich mit dem als Hefe dienenden Kot ihr Nxannetjiegoup Bier, nach natürlichem Reinheitsgebot gebraut. 


Specht 

Es gerät immer mehr in Vergessenheit, dass auch der Specht in der Mythologie des Menschen eine wichtige Rolle gespielt hat. In einem Märchen des römischen Dichter Ovid, wurde ein italienischer Koenig von einer enttäuschten Nymphe in einen Specht verwandelt. Der Kriegsgott Mars soll zur Aufzucht seiner Söhne Romulus und Remus, eine Wölfin geschickt haben um die Kleinen zu säugen und einen Specht um ihnen nach dem Säugen ein paar feste Brocken zu reichen. Der Specht galt als des römischen Krieggottes heiliger Vogel. Auch hatten die Römer den Brauch, aus dem Trommelwirbel und des stürmischen Flug des Spechtes weiszusagen. In Russland gab es die Wodjaken, die den Specht als Gott verehrten und ihm Opfer brachten. Wer erinnert sich noch, wie der große schwarze Schwarzspecht mit seiner roten Kappe zum überlieferten Volksname „Gertrudsvogel“ kam? Und zwar aus einem norwegischen Volksmärchen in dem erzählt wird, dass Jesus und der Heilige Petrus auf der Erde wanderten und sehr hungrig waren, als sie einer Frau begegneten, die damit beschäftigt war, Brotteig zu kneten. Sie hieß Gertrud und trug eine rote Mütze. Die beiden hungrigen Wanderer baten sie um ein Stückchen Brot. Hierzu war sie bereit und knetete ein Stück Teig, welches sehr groß wurde. Das können die beiden nicht haben weil es zu viel sei, sagte sie. Nach zwei weiteren Versuchen mit immer kleineren Stücken Teig aber dem während des Knetens wie durch ein Wunder groß werdenden Brot, schickte die Bäckerin Jesus und den Heiligen Petrus mit hungrigen Mägen davon. Aus Zorn verwandelte Jesus die Gertrud in einen Specht mit einer roten Kappe und ließ ihn durch einen Russgeschwärzten Schornstein ins Freie fliegen wodurch er die schwarze Farbe erhielt. Seitdem hackt der Gertrudsvogel in den Bäumen nach Futter und piept wenn es regnen will, denn sie wurde mit dem Hunger und Durst bestraft. 
Im südlichen Deutschland sprachen die alten Leute vom Lande noch in den 1950er Jahren vom „Gießvogel“. Gemeint war der heute unter dem Namen Grünspecht bekannte Vogel. Das Verhalten dieses Vogels, bei Regen besonders aktiv zu rufen, verführte die Menschen damals zu glauben, der Ruf des Grünspechts lockt den Regen. Springwort oder Springwurzel ist die volkstümliche Bezeichnung für die Kreuzblättrige Wolfsmilch, der heute noch nach Ansicht der Diebe nachgesagt wird, sie hätte die Wirkung, dass alle mit ihrem Saft bestrichenen Schlösser geöffnet werden können. Laut den Sagen ist es fast unmöglich die Springwurzel zu finden und nur durch das überlisten eines Spechts zu erlangen. Dies geschieht indem man den Eingang einer Spechthöhle zukleistert. Der Specht, der die Zauberwirkung und das Versteck der Springwurzel kennt, holt die geheimnisvolle Wurzel und kehrt zu seinem Nest zurück um den Eingang zu öffnen. Es gilt, diesen Zeitpunkt abzupassen, und den Specht zu erschrecken, damit er die begehrte Springwurzel vor Schreck fallen lässt. 

Die von Spechten verursachten Schäden an Bauwerken, die sie als Resonancekörper verwenden indem sie mit ihrem Schnabel auf die Dämmfassaden klopfen um ihr Territorium bekannt zu geben oder zur Kommunikation mit ihrem Partner, nehmen in den letzten Jahren drastisch zu. Den teuersten Schaden haben Spechte in Cape Canaveral, Florida, durch in die Trägerrakete der Raumfähre Spaceshuttle gepickte Löcher angerichtet. Das verursachte eine wochenlange Startverzögerung und aufwendige Reparaturmaßnahmen. 
Menschen, die seit 1989 die Berliner Mauer zerhämmerten und zerstörten und somit zum Sturz der Mauer beitrugen, wurden als Mauerspechte bezeichnet. 


Sperling 

Wahrscheinlich war der Haussperling ursprünglich in den baumarmen Steppenlandschaften Südostasiens und Vorderasiens beheimatet, in denen er sich vor allem von Grassamen ernährte. Vor etwa 10 000 bis 15 000 Jahren begann der Haussperling, sich dem Menschen als Kulturfolger anzupassen. Zu dieser Zeit begann der Mensch sesshaft zu werden und erfand den Ackerbau. Manchmal brachten Menschen den Sperling in neue und ihnen unbekannte Gegenden. Haussperlinge wurden absichtlich in neuen Gebieten der Welt freigelassen, weil Mensch einen Teil seiner Heimat bei sich haben wollte, auch sei es nur durch ein ihm bekanntes Vogelgezwitscher. Ein weiterer Grund war auch die Hoffnung, die Spatzen könnten Insektenplagen verhindern. Haussperlinge sind deshalb so erfolgreich verbreitet, weil sie das Talent besitzen, sich unterschiedlichsten Lebensbedingungen anzupassen und weil sie mit dem Menschen koexistieren können. Man kann fast sagen, dort wo sich der Europäer angesiedelt hat, gibt es Haussperlinge, selbst auf ferne Inseln wurde er eingeführt. Europäische Auswanderer brachten den Haussperling 1852 mit nach New York. Innerhalb nur 30 Jahren, verbreitete sich der neue Amerikaner vom Friedhof in Brooklyn bis zur 4700 Kilometer entfernten Westküste. Teilweise benutzte er für diese flächendeckende Eroberung auch Getreidezüge.

Früher nannte man die Sperlinge in Deutschland „Sparo“. Dieser Name bedeutet Straßenvogel oder Gassenbub. So wurde und wird der Haussperling zum Teil heute noch als „frecher Geselle“, „Korndieb“, „Leps“, „Lüning“, „Mistfink“, „Mösche“, „Müsche“, „Spatz/Spätzchen“ oder „Speicherdieb“ bezeichnet. Auch war er nicht immer so beliebt wie heute. Es gab eine Zeit da war er sehr unbeliebt in der Bevölkerung und wurde in großer Zahl verfolgt und getötet, unter anderem weil er dem Gärtner und Landwirt die Saat und das Korn aus dem Speicher wegpickte, Schaden am Getreide anrichtete, die Obsternte beeinträchtigte, durch fast jedes offene Fenster in die Stuben eindrang und weil er Lärm empfindliche und musikalische Leute mit seinem „unmusikalischem Lärm“ störte. Ein Agrarökonom behauptete sogar, ein Sperling frisst an einem Tag die Menge Futter, die ein Ochse in drei Tagen benötigt. Selbst in Deutschland, wo der Vogelschutz schon damals relativ gut betont wurde, durfte der Sperling gefangen und gejagt werden. Die Eier und seine Brut durften verspeist werden obwohl Conrad Gessner schon im 16. Jahrhundert kritisierte, dass Spatzenfleisch angeblich zur Unzucht reize.
Franzosen glaubten im 16. Jahrhundert, das Fleisch der Sperlinge erzeuge glühende Liebe und schürt die Unzucht.
Schon die alten Römer und Griechen erzählten ähnliche Aberglauben. Bei Aristhophanes ritten die sehnsüchtigen Frauen auf Spatzen von der Akropolis zu ihren Männern herab.
Noch Ende des 18. Jahrhunderts behauptete ein Giessener Wirtschaftsprofessor, dass das Fleisch und die Eier nicht gegessen werden sollte, da diese Produkte zufolge der häufig stattfindenden Kopulation der „unzüchtigen“ Sperlinge, zur Unzucht verführe.

Im fast gesamten Deutschland galt das Ziel, die Sperlinge auszurotten oder wenigstens beträchtlich zu dezimieren. Es wurden Prämien für jeden getöteten Sperling und für jedes abgelieferte Sperlingsei ausgesetzt und später fand massenhafte Vergiftung statt. Zwischenzeitlich gab es eine Periode in der Grundbesitzer gezwungen wurden, eine festgelegte Anzahl Sperlingsköpfe zu einem bestimmten Termin bei den Behörden abzuliefern. Pro nicht gelieferten Kopf wurde eine Geldstrafe gefordert. Diesen Verpflichtungen nachzukommen wurden unterschiedliche Sperlingsfallen erfunden, das Schiessen blieb aus Sicherheitsgründen verboten. Dieser hohe Ablieferungsdruck veranlasste einige kluge Leute, Sperlinge zu züchten, um am Ablieferungstermin die vorgeschriebene Menge an Sperlingen abliefern zu können. Um den Haussperling von den Kornfeldern fern zu halten, galt es damals in Mecklenburg, Deutschland, als heißer Tipp, in der Johannisnacht an allen vier Ecken des Ackers nackt einige Ähren zu mähen. Der Kampf gegen die Sperlinge ging so weit, dass sogar einige namhafte Ornithologen und Vogelschützer die Vernichtung der Sperlinge forderten. Sie vertraten die Meinung dass diese Verfolgung Vogelschutz sei und wurde von der Behörde mit der Begründung belohnt, dass Verfolgung stärkt, während Sicherheit schwächt. Erst mit dem zunehmenden Umweltbewusstsein in den 1970er Jahren nahm die offizielle Sperlingsbekämpfung in Deutschland ein Ende. Es hieß der Sperling sei unverwüstlich, aber der Mensch hat mit seiner Brutalität das Gegenteil bewiesen, denn heute gilt der Sperling in einigen Ländern Amerikas und Europas, unter anderem in Deutschland, als bedrohte Art. Es wird also deutlich, dass nicht nur die moderne Städtegestaltung zu Mangel an Nahrung und Brutmöglichkeiten und somit zur Bedrohung der Art führt und führte, sondern dass auch die dementsprechende Reaktion des Menschen auf die „Propaganda“ gegen den „grenzenlos anpassungsfähigen, des um auszusterben zu gewöhnlichen“ Sperlings auch einen großen Teil zu der bedrohlichen Situation beitrug. Viele Millionen Sperlinge fielen in ganz Deutschland dem Fang und der Vergiftung zum Opfer. 

Ein ungewöhnliches Schicksal traf am 3.7.1936 einen Spatz im Londoner West End, als er von einem Kricketball des Werfers Jehangir Khan von der Universität Cambridge tödlich getroffen wurde. Dafür ziert er heute noch als Präparat das Clubhaus des Vereins. 

Dem Betrachter des Münsterturmes zu Ulm fällt auf, dass an der Stelle eines Hahnes ein einen Strohhalm im Schnabel tragender Spatz angebracht ist. Dies ist der weithin bekannte Ulmer Spatz. Damals, als die Ulmer ratlos vor dem Stadttor standen und grübelten, wie sie die langen Balken durch das Tor schaffen konnten und schon so gut wie beschlossen hatten das Stadttor zu verbreitern, flog just in dem Moment ein Spatz vor den Augen der Grübelnden mit einem langen Halm längs im Schnabel tragend in eine Turmnische. Aus Dank, dass dieser Spatz ihnen zeigte, wie sie die langen Balken der Länge nach in die Stadt schleppen konnten, und nicht wie schon beschlossen, durch Verbreiterung des Stadttores, errichteten die Buerger diesem Spatz ein Denkmal, den Ulmer Spatz. 


Star 

Wolfgang Amadeus Mozart war nicht nur ein Star, sondern er hatte auch einen Star als Haustier. Er war ein Vogelliebhaber. Dieser Star war nicht der erste Vogel, den Mozart besass, aber es war der erste dessen Kaufpreis er im Mai 1784 in sein Ausgabenbuch eingetragen hatte, naemlich 34 Kreuzer. Dass er diesen Star sehr mochte erkennen wir daran, dass als der Vogel im Jahr 1887 starb, Mozart ihm ein ordentliches Grabmal errichtete und dieses mit folgender Grabinschrift versah: 
Hier ruht ein lieber Narr Ein Vogel Staar. Noch in den besten Jahren Musst er erfahren Des Todes bitteren Schmerz. Mir blu’t das Herz, Wenn ich daran denke O Leser! schenke Auch Du ein Tränchen ihm. Er war nicht schlimm, Nur etwas munter Doch auch mitunter Ein lieber loser Schalk Und drum kein Dalk. Ich wett, er ist schon oben, Um mich zu loben Für diesen Freundschaftsdienst Ohne Gewinnst. Denn wie er unvermuthet Sich hat verblutet Dacht er nicht an den Mann, Der so schön reimen kann.
Den 4 ten Juni 1787.

Mozart Stare waren auch die allererste Vogelart für die der Mensch vor Jahrhunderten künstliche Nistplätze gebaut hatte. Die Motivation hierzu war nicht Tierliebe oder Schutz der Tiere sondern Hunger. Die künstlichen Nistkästen nannte man damals auch Starentöpfe, mit denen man Stare zum Brüten anlockte und kurz vor dem Ausfliegen entnahm man die gut genährten Jungvögel für den Kochtopf. 


Strauss 

Bei einer Körpergröße von bis zu 2.50 Meter und einem Gewicht um die 135 Kilogramm ist der wissenschaftliche Name „Struthio Camelus“, der Kamel-Spatz, eher verwunderlich. Struthion, aus dem Altgriechischen abgeleitet, bedeutet nämlich „der Spatz“, worunter man sich eher etwas Kleines vorstellt und unter Camelus stellt man sich doch eher etwas Grosses vor. 
Heutzutage ist der Strauss südlich und östlich der Sahara verbreitet. Früher war er sogar in Europa, im Orient und in Asien verbreitet.
Der letzte arabische Strauss verstarb 1966 in Jordanien.
Selbst in China fand man gut erhaltene, prähistorische Abbildungen. 

Es waren die Straußenfedern, die das Weltinteresse auf diesen seltsamen Vogel lenkte. Eine etwa 5500 vor Christus alte Felszeichnung, die einen Strauss darstellt, beweist die Kenntnis dieses flugunfähigen Vogels. Schon in der Zeit der alten Ägypter waren Straußenfedern hochgeschätzt, denn dort galt sie als Symbol der Wahrheit und Gerechtigkeit, weil sie, im Vergleich mit anderen Federn, wunderbar symmetrisch sind. Die römischen Kaiser nutzten die Strauße, sie den gaffenden Volksmassen vorzuführen, sie vor Kriegswagen zu spannen oder das Straußenhirn als eine Festmahlzeit anzubieten. Im südlichen Afrika wurden Strauße wegen ihres Fleisches, ihrer Haut, Federn und Knochen von den Khoisan gejagt. Mit den großen Straußeneiern wurde sorgfältig umgegangen weil die geleerten Eier dienten als Wasserbehälter. Sogar der Inhalt des Eis wurde nicht verschmäht, sondern als Straußenrührei verspeist. Vor allem Entdeckungsreisende ernährten sich von den nahrhaften und 15x12.5 Zentimeter großen Eiern, indem sie die 4 Millimeter dicke Schale an beiden Enden durchbohrten und den Inhalt in eine Pfanne auspusteten. Ein Ei des Straußes wiegt etwa 1500 Gramm und entspricht vom Inhalt etwa dem von ungefähr 24 Hühnereiern. Gern wurden die Eier auch für Omelett, Kuchen, Pudding oder sogar als hart gekochtes Ei benutzt. Das Ei muss eine volle Stunde gekocht werden, um es als „hart“ bezeichnen zu können und vom Rührei eines Eis können 20 Personen satt werden. Von den gebrochenen Eiern, nehmen die San Buschleute noch heute die Eierschalen, schleifen die kleinen Stücken und fertigen daraus attraktiven Schmuck, überwiegend Armbänder, Ohrschmuck und Halsketten, und die Knochen werden in Knochenmehlform als Tierfutter benutzt. Der Strauss ist eins der wenigen Tiere dieser Welt von dem jedes Produkt verwertet wird. Die anhaltende Nachfrage nach Straußenfedern während des Viktorianischen Zeitalters für Hutschmuck, Fächer und Umhänge als Mode, veranlasste Farmer in Südafrika, wildlebende Strauße zu fangen und mit ihnen zu züchten. Im Gegensatz zu Nordafrika, wo man schon sehr lange Strauße in Gefangenschaft hielt und jährlich rupfte und sie ohne Nachkommen starben, bestand der Fortschritt in Südafrika darin, den Strauss in Gefangenschaft zu züchten. Den ersten Brutkasten führte der südafrikanische Farmer Arthur Douglass ein und baute ihn um, dass er für Straußeneier geeignet war. Im Jahre 1875 gab es bereits 32 247 Brutvögel in Südafrika und die Ortschaft Oudtshoorn hatte sich zum Weltzentrum der Straußenfederindustrie entwickelt. Zwanzig Jahre später, im Jahr 1895, hat sich die Brutvogelanzahl in Südafrika fast verachtfacht. Um 1910 produzierten 746 736 Brutvögel jährlich 741 078 Pfund (333 485 Kilogramm) Federn im Wert von über 2 Millionen Pfund (2 389 000 Euro). Im darauf folgenden Jahr begann der Niedergang der Straußenindustrie in Südafrika. Schuld wurde der Erfindung des Autos mit ihrer hohen Geschwindigkeit gegeben, und die Damen seitdem keinen Wert mehr auf große, elegante Hüte mit Straußenfedern legten, sondern sie brauchten Staubmäntel, enge Schleier und Brillen um sich gegen Staub und Wind im offenen Auto zu schützen. Vorbei war es mit dem romantischen Zeitalter.
Die Hauptgründe des Zusammenbruchs waren jedoch die USA, die als bisheriger größter Abnehmer, selbst begannen, Strauße zu züchten. Auch eine Überproduktion der Federn verhinderte eine weitere Preiserhöhung. Im Jahre 1945 wurde die Straußenindustrie durch die damalige Königin von England, Prinz Charles und Prinzessin Diana vorübergehend gerettet, denn sie ließen die Straußenfedern als Schmuck wieder beleben.
Seitdem spricht man von der modernen Straußenzuchtindustrie. Sie hängt jedoch nicht mehr nur von der Mode ab, denn nunmehr werden Federn auch zu Staubwedeln verarbeitet, aus dem Straußenleder werden luxuriöse Schuhe, Handtaschen und Geldbörsen hergestellt, das fettarme Straußenfleisch wird von Südafrika nach Übersee exportiert und Eier werden für Speisezwecke und als Souvenirs verkauft. 


Sturmvogel 

Nicht nur die Federn aasfressender Vögel duften, sondern die der Seevögel riechen bestimmt um einiges mehr. Schon so manchem Urlauber erging es, dass er einen toten, an die Küste gespülten Sturmvogel mit nach Hause nahm, ihn dort von fachmännischer Hand hat präparieren lassen und ihm bei sich in der Wohnung einen Ehrenplatz als Erinnerung an den Urlaub gegeben hat. Etwa einen Tag später wird das Erinnerungsstück aus der Wohnung verbannt, weil die Federn des Sturmvogels einen fast unausstehlichen moschusartigen Duft ausströmen. 
Einige Sturmvogelarten werden wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches im englischen als Muttonbird (Hammelvogel) bezeichnet. Die noch nicht flüggen Kurzschnabel-Sturmtaucher kommen als „Tasmanische Tauben“ auf den Markt. 


Taube 

Die Domestizierung der Felsentaube (Columba livia), der Stammform der heutigen weltweit verbreiteten Straßentauben, geht auf das Ägypten 4500 Jahre vor unserer Zeitrechnung zurück. Ursprünglich wurde die Taube wegen ihres schmackhaften Fleisches gezüchtet. Weitere Züchtungen fanden statt, um ihnen bestimmte Formen, Farben oder Federstrukturen aufzuzwingen.

Ihren Ausgang als Brief- und Sporttaube hat sie den Römern zu verdanken. Sie nutzten den stark geprägten ortstreue Charakter der Taube, siedelten sie in Türmen und Schlägen an, und machten sich die bemerkenswerte Fähigkeit der Taube, über Tausende von Kilometern in ihren Schlag zurückzufinden zunutze, indem sie ihnen am Körper befestigte Mitteilungen mitschickten. Dieser scharf geprägte Orientierungssinn der Taube ist erstaunlich, und das obwohl die Felsentaube (Die Stammform) kaum zieht. Die Römer meldeten Caesars Eroberungen mit Brieftauben nach Rom, und die erste Nachricht über Napoleons Niederlage bei Waterloo erreichte England per Brieftaube. Das Wort Sieg und das Gegenteil, hat immer eine wichtige Rolle gespielt in der Kommunikationsfunktion der Taube, zum Beispiel in der Sport Arena. Während der Olympischen Spiele der Antike wurde eine Luftflotte bestehend aus Brieftauben zusammengestellt um die Namen der Gewinner selbst zu den entlegensten Teilen des Landes zu tragen. 
Taubenrennen als Sport findet heute noch statt. Als das bedeutendste Taubenrennen weltweit gilt das „Sun City Million Dollar Pigeon Race“ in Südafrika. Im Jahr 2012 wurde dieses Rennen von dem Taubenweibchen „Rubellos“ aus dem Ruhrgebiet stammend gewonnen. Auf einer Gesamtstrecke von 580 Kilometern konkurrierte sie gegen fast 3 500 Mitstreitertauben. Sie flog diese Distanz in 8 Stunden, 56 Minuten und 16 Sekunden. Der Besitzer Hans-Werner Schink kassierte für den Sieg 150 000 Euro Preisgeld. 
Mitte des 12. Jahrhunderts lieferten Tauben einen regelmäßigen Nachrichtendienst zwischen Bagdad und großen Städten Syriens. Der Sultan gab den Bau von Taubenschlägen in seinem Koenigreich in Auftrag und bestückte sie mit Tauben welche er zur täglichen Nachrichtenverbreitung nutzte.
Die Nachricht der Niederlage Napoleons bei Waterloo wurde von Nathan Rothschilds schnellen Fliegern überbracht. Nathan Rothschild hat einen Teil seines Erfolges im Bankwesen den schnellen Tauben als Informationsträger an der Londoner Börse zu verdanken. 

Militärtauben wurden bis zur Zeit des koreanischen Krieges als Mittel der Kommunikation benutzt. Sie wurden als Truppenkommunikation und zur Kommunikation belagerter Städte mit der Außenwelt genutzt.
Sehr bekannte Beispiele sind die „geflügelten Botschafter“ die während der Belagerung von Haarlem und Leiden im 16. Jahrhundert eingesetzt wurden. Während der Belagerung von Paris in 1870 waren auch hunderte Tauben im Einsatz. Der Einsatz von Tauben war von solch einer Wichtigkeit, dass die Taubenschläge der Taubenbesitzer, welche die Opposition unterstützten, regelrecht bewacht wurden. Auch im Ersten Weltkrieg wurden sehr viele Brieftauben sehr häufig für militärische Zwecke eingesetzt. Die Deutschen hatten nicht weniger als 1 Million belgische Tauben im Einsatz. Sie wurden nicht nur mit Botschaften auf den Weg geschickt, sondern wurden auch mit einfallsreich gebauten Kameras ausgestattet mit denen Aufklärungsfotos der feindlichen Positionen aus der Luft gemacht werden konnten.
In Brüssel wurde zum Dank der Bemühungen der Taubenzüchter und deren Vögel ein Denkmal errichtet und bei Lille in Frankreich steht ein Denkmal für die etwa 20 000 Tauben die im Krieg starben. Im 2. Weltkrieg begleiteten Brieftauben Feldpatrouillen, Marineflotten und Unterseebote. Sogar Fallschirmspringer nahmen ausgestattete Tauben mit um sie dann je nach Bedarf aus Bombenfliegern abfliegen zu lassen. Dies geschah mit Hilfe einer einfachen Papiertüte mit einem vorgesehenen Loch. Die für die Taube benötigte Zeit, sich aus der Tüte zu befreien reichte zur Verhütung, Opfer des vom fliegenden Flugzeug verursachten Sogs, zu werden. Manche Mitglieder dieser fliegenden Brigade kehrten mit einem zerschossenen Bein oder einem schwer verletzten Flügel aber mit noch intakten wertvollem Mikrofilm oder Geheimbotschaften zu ihren mobilen Stationen zurück.
Ein Beispiel hierfür ist Mary, eine englische Taube die während ihrer 5 jährigen Dienstzeit 22-mal verletzt wurde. Für ihre tapferen Leistungen wurde sie mit der Dickin Medaille ausgezeichnet. Deutsche Truppen hatten in der in Berlin stationierten SS Tauben Dienststelle etwa 50 000 Brieftauben im Dienst und etwa 600-800 für sie verantwortliche Personen.

Als am 29. November 1942 ein mit Passagieren und wertvollem Kriegsgerät beladener Passagierdampfer, die „Dunedin Star“, Kurs von Liverpool in Richtung Kapstadt, etwa 16 km vor der Küste des damaligen Südwestafrikas (heute Namibia) auf Felsen aufläuft geraten die mehr als 100 Menschen an Bord in eine lebensbedrohliche Situation. Wegen gefährlicher Riffe um den Unfallort und der Abgeschiedenheit dieser als Skelettküste bekannten Gegend ist eine Rettung sehr schwierig. Ein Rettungsschiff hat als Ersatz für die nicht vorhandene weit reichende Funkausrüstung Brieftauben an Bord. Diese mit Nachrichten ausgestattetenTauben legen eine Distanz von 600 km über ihnen unbekanntes Gelände mit nur ein oder zwei Wasserlöchern per Flug zurück. Etwa die Hälfte der vom Unfallort abgeflogenen Brieftauben traf nach 10 Stunden im nächstliegenden Hafen Walvis Bay ein und überbrachte wichtige Mitteilungen zur weiteren Planung der Rettungsaktionen. 

Tauben spielten auch in Inspiration und Omen eine wichtige Rolle. Die Taube wurde mit Aphrodite, der Göttin der Schönheit, assoziiert. Die Abbildung einer fliegenden und im Schnabel einen Olivenzweig tragenden weiße Taube, ist das traditionelle und weithin bekannte Symbol des Friedens und guten Willens. Dieses Symbol findet sich auch in dem Logo der Vereinten Nationen. Seit jenem Tage in grauer Vorzeit, an dem die Geschichte erzählt, dass Noah eine seiner Tauben aussandte, damit sie melde, wie es mit dem Wasserstand sei, scheint die Taube immer vom Menschen geehrt worden zu sein. Sie durfte in Tempeln nisten und in manchen Ländern bestand ein Verbot Tauben zu töten.
In der hebräischen Poesie ist ihr Name ein Kosewort für die Braut und im Christentum des Mittelalters war es der Ehrenname für Maria.

Aufgrund der Sanftmütigkeit der Taube, glaubten einige Menschen, sie besäße keine Galle. 

In China haben Konzerte mit Pfeifentauben eine lange Tradition. Die Asiaten praktizieren sie schon seit etwa 3000 Jahren. Bei diesen Konzerten der besonderen Art, kreisen weiße Tauben in der Luft derweil sie für die Dauer des Konzertes kleine Flöten auf ihren Rücken tragen, meistens an den mittleren Schwanzfedern befestigt, über deren Öffnungen der Wind im Rhythmus der Flügelschläge streicht und Melodien erklingen lässt. Je nach Größe, Form und Material erzeugen die Pfeifen unterschiedliche Töne. Kleinere Instrumente erzeugen hellere, größere dunklere Töne. Die Auswahl der Flöten ist also über Harmonie und Klang beim Konzert ausschlaggebend. Die Grundkörper der Pfeifen können aus Balsaholz, Schilf- und Bambusrohr, Walnuss- und Mandarinenschalen, aus Plastik oder sogar aus kleinen Weihnachtskugeln bestehen. Gewichtstechnisch betrachtet, ist das Tragen der Flöten mit einem Gewicht zwischen zwei und zehn Gramm, für die Taube kein Problem. Eine Brieftaube zum Beispiel, darf bis zu 45 Gramm transportieren.
Der Ursprung der Pfeifentaubentradition liegt darin, dass Mönche Taubenpfeifen an Brieftauben befestigten, um mittels des durch einfliegenden Botschaftertauben verursachten Geräuschs über das Eintreffen von Botschaften informiert zu sein. Gleichzeitig wurde der Verlust der wertvollen fliegenden Botschafter durch Greifvögel reduziert, weil diese von den Tönen der Taubenpfeifen irritiert waren. 

Ein in Kiel, Deutschland, lebender Rentner ist seit Jahren jeden Sommer damit beschäftigt, Wochenende Brautleute mit seinen weißen Hochzeitstauben zu beglücken. Diese weißen Tauben kutschiert er von einem Termin zum anderen und lässt sie dann im Verlauf des Hochzeitzeremoniells in den Himmel steigen, währenddessen er ein rührendes Taubengedicht aufsagt. Dieses Zeremoniell lässt die Herzen der frisch Vermählten höher schlagen und sie erhoffen sich eine glückliche Ehe, weil wie bekannt, symbolisiert die fliegende weiße Taube Frieden und guten Willen. 

Die Zerstörung der Lebensräume ist der Hauptgrund für den Rückgang vieler Vogelarten. Manchmal stellt auch die direkte Verfolgung durch Jäger oder Eiersammler eine starke Bedrohung dar. Ein typisches Beispiel der Fähigkeit des Menschen zum rücksichtslosen Abschlachten und Ausrotten einer Tierart ist die Geschichte der Wandertaube Ectopistes migratorius. Einst galt sie als der häufigste Vogel der Erde und Millionen große Schwärme zogen über Nordamerika. Es gab so viele, dass z.B. im Jahr 1878 ein einziger Händler allein 3 Millionen Vögel für die Kochtöpfe verkaufte. Dies und ähnliche Beispiele ließen die Art innerhalb von 35 Jahren bis auf ein einziges Exemplar aussterben. Diese letzte Wandertaube trug den Namen Martha und starb 1914 im Zoo von Cincinnati einen einsamen Tod. 


Trauerdrongo 

Obwohl er ein unauffälliger und kleiner Vogel ist, wird der Trauerdrongo häufig in der Anwesenheit weidender Rinder gesehen. Und weil der Trauerdrongo sich gern in der Nähe von Rindern aufhält und die Fähigkeit besitzt mit seinem Pfeifen Rinderherden zu hüten, ist er von den Zulu und den Xhosa hoch angesehen. Das Pfeifen ist im Ton und in der Tonhöhe des einen Hirten sehr ähnlich. Ertönt der Pfeifton des Drongo, rücken die Rinder zusammen wie sie es tun würden wenn der Menschenhirte pfeift. Sollte es vorkommen, dass Hirtenjungs während ihrer Hütezeit zuhause erscheinen, heißt es, er habe die Führung der Herde einem Drongo übergeben. Einem Mann ohne Söhne wird humorvoll geraten, einen Drongo als Hirten seiner Rinder einzustellen.
Die Rufe der Drongos in der Abenddämmerung sind mitunter die letzten Laute des Tages und es wird behauptet, dass das Thema ihrer „Unterhaltung“ über Heirat und Rinder handelt. 


Truthuhn 

Benjamin Franklin (1706-1790) haette lieber den Truthahn anstatt den Weisskopf Seeadler als Amerikas Nationalvogel gesehen. In einem Brief an seine Tochter beschrieb er den Adler als schlechten moralischen Charakter der die Beute seiner Artgenossen stiehlt und den Truthahn beschrieb er als mutigen, seinen Hof verteidigenden Vogel. Nach dem domestizierten Huhn gilt das Truthuhn als zweit häufigster domestizierter Vogel der Welt. Schon seit länger als zwei Millennium wurde mit dem Truthuhn gefarmt. Die Maya haben diese Vogelart in Zentral Amerika zuerst domestiziert. Truthuhnfleisch wird das ganze Jahr gegessen und insbesondere zu Weihnachten und Thanksgiving. Auch für die Azteken von Mexiko diente dieses Tier als wichtige Nahrungsquelle weil es dort keine größeren Tiere gab von denen sie hätten Fleisch bekommen können. Die Indianer in Nordamerika nutzten das Fleisch und die Eier als Nahrung und die Federn fanden Verwendung zur Herstellung von Kopfschmuck. 


Vogelbeobachtung 

In manchen Ländern ist Vogelbeobachtung eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Allein in den USA gibt es 61 Million Vogelbeobachter und 20 Million Menschen füttern regelmäßig Vögel. Vogelliebhaber tragen deutlich zur lokalen Wirtschaft bei durch den Kauf von Beobachtungsausrüstung, Vogelfutter und durch den Vogeltourismus.
Es gibt viele Reiseveranstalter die Orni-Reisen anbieten, auf denen möglichst viele der für das bereiste Land typische Vogelarten gesehen werden können und in manchen Jahreszeiten sind einige Kommunen auf Vogelbeobachter als Hotel- und Restaurantgäste angewiesen.
Unter Vogelbeobachtern zählt man die Spezialisten für einzelne Arten, die aktiven Vogelschützer, die Gelegenheitsbeobachter, diejenigen die Spaß am Füttern haben und die eifrigen Listenjäger. Dies sind Menschen die ihrer Beobachtungsliste immer neue, zuvor von ihnen nicht gesehene Arten, zufügen wollen. 


Vogelzug und Vogelberingung 

Schon immer waren die Menschen vom Vogelzug begeistert. Heute betrachten wir den Vogelzug als Erinnerung an die Änderung der Jahreszeiten, für die Menschen früherer Zeiten diente der Vogelzug als Kalender. Bezüglich des bestellen der Felder richtete man sich nach dem Weg- und Heimzug. In einigen Teilen der Welt konnten Menschen am Erscheinen oder Wegbleiben der Vögel hoffen und eine reiche Jagdzeit erleben, oder aber sich auf eine Hungerzeit einstellen. Kamen die Zugvögel im Frühling ungewöhnlich spät, bedeutete dies für die jeweiligen Menschen ein Engpass in der Fleischversorgung da die Vorräte knapp wurden. Oft wurden Zugvögel als Boten der Götter angesehen. Dadurch wurden wichtige politische und militärische Entscheidungen beeinflusst und demzufolge auch das Schicksal der Menschheit. Bis ins 18. Jahrhundert waren manche Naturgeschichtler der Auffassung, dass manche Zugvögel auf dem Grund der Seen überwintern. Schwalben suchen während der Zugzeit oft Zuflucht und Schlafgelegenheit in Schilfbeständen an Seeufern. Schilfflächen sind beliebte Schlafplätze. Man sah die Schwalben am Abend ins Schilf einkehren und am nächsten Morgen waren sie verschwunden und wurden erst im Frühjahr, Insekten jagend wieder überm See gesichtet. Das war der Anlass zu dem Märchen des auf dem Grund des Sees überwintern. Aristoteles war der Meinung, einige Zugvögel würden sich im Herbst und im Frühjahr in eine andere Vogelart verwandeln. Für einen in der Stadt lebenden Beobachter wie ihn ist es zu verzeihen das er glaubte, das Rotschwänze im Winter zu Rotkehlchen werden und sich dann im Sommer wieder zurück verwandeln zu Rotschwänzchen. Wäre Aristoteles ein Feldornithologe gewesen, hätte er nämlich beobachtet, dass Rotkehlchen im Sommer in den Wäldern leben und im Winter in den Städten und Rotschwänze im Sommer nicht nur in besiedelten Gebieten, sondern auch in Wäldern fernab von Siedlungen anzutreffen sind. Für einen aufmerksamen Beobachter klingen die Rufe beider Arten etwa gleich. Erst mit dem Durchbruch der Beringungsmethode im 20. Jahrhundert wurden neue und richtungweisende Impulse zur Vogelzugforschung gegeben. Die Markierung von Zugvögeln ist keine neue Erfindung. Während des Zweiten Punischen Krieges bekam der römische Offizier Quintus Fabius Pictor eine Schwalbe geliefert, die man in einer vom Feind belagerten Festung von Nest und Jungen weggenommen hatte. Er band eine Meldung bezüglich des besten Zeitpunktes eines Entlastungsangriffes um den Fuß der Schwalbe und ließ sie zurück zu ihrem Nest fliegen. Zweihundert Jahre später benutzte ein Römer eine Schwalbe als Botenträger zwischen Rom und seiner Heimat in Volterra, etwa 200 Kilometer Distanz, für Informationen der Ergebnisse der in Rom stattfindenden Rennen.
Der älteste Wiederfund eines beringten Vogels, ist der eines vor zweitausend Jahren während der römischen Besetzung von Großbritannien beringten Perlhuhns.

Am 18. September 1887 wurde in Westaustralien ein Albatros mit einem aus einer Konservendose gemachten und beschrifteten Ring um den Hals gefunden. Diese in Französisch verfasste dramatische Botschaft lautete: „13 Schiffbrüchige haben sich auf die Crozet-Inseln gerettet, 4. August 1887.“ Nachdem die französischen Behörden die Botschaft telegraphisch erhielten, schickten sie eine Fregatte von Madagaskar zur Rettung zu den Crozet-Inseln im südlichen Indischen Ozean. Man fand heraus, dass sich das Schiffsunglück schon früher, nämlich am 9. März 1887 ereignet hatte und die Schiffsbrüchigen bereits zwei Monate vor der Ankunft der französischen Fregatte auf den Crozet-Inseln am 2. Dezember 1887, auf dem Meer umkamen. Der Albatros mit der Botschaft war in 46 Tagen mindestens 4 800 Kilometer nach Westen geflogen. 


Wacholderdrossel 

Bis ins 20. Jahrhundert galt die Wacholderdrossel auch in Deutschland als Delikatesse. Es hieß dass das Wacholderfleisch durch den Verzehr der früher sehr weit verbreiteten Wacholderbeeren ein wohlschmeckendes, eigenes Aroma erhielt. Singvögel waren nicht nur eine Mahlzeit für die ärmere Bevölkerung sondern galt auch als Festessen in Gutshöfen, Adelshäusern und Schlössern. Im 16. Jahrhundert waren teilweise spezielle Fänger an Höfen zur Beschaffung der Wacholderdrosseln und andere Vögel angestellt. Dieser rücksichtslose Raubfang führte dazu dass schon Ende des 16. Jahrhunderts die gewünschten Vögel kaum noch geliefert werden konnten weil die Bestände zusammengebrochen waren. Ursprünglich galt die Vogeljagd zur Fleischversorgung. Wahrscheinlich gab es die Vogeljagd schon im Eiszeitalter und Schlingen, Netze und Schwerkraftfallen gab es nachweislich schon zur Steinzeit und der Ursprung des vergnüglichen Vogelfangs zum Zeitvertrieb liegt in der römischen Antike. Laut der Lohengrin-Sage “vogelte” der Sachsenherzog Heinrich mit dem Kloben, eine beliebte Vogelfanganlage, eine Klemmfalle. Weitere Fangmethoden waren der Vogelherd bei dem Netze über die mit Futter geköderten Vögel geworfen wurden, die Leimrute, einer mit aus Mistelrinde oder Leinöl hergestelltem Vogelleim bestrichener dünner Stock an dem die durch artgleiche Vögel oder kleine Käuze, Wichtel genannt, angelockten Vögel “auf den Leim gingen”. Aus dieser Zeit des Vogelfangs stammt diese noch heute gebräuchliche Redewendung. 


Wachtel 

Dieser Lautenschläger verursachte mit seinem bescheidenen musikalischen Repertoire und mit einem nur kurzem Lied, eher besser nur als Ruf zu bezeichnen, einen großen poetischen Zauber. Ob Ritter, Bauer, Jäger, wandernder Handwerker, wer auch immer den Wachtelruf in freier Natur vernahm, trug diesen Ohrwurm mit sich und dichtete ungezahlte Verse darauf. So kam „Bück den Rück“ oder „Sechs Paar Weck“ zustande. Ging der Magister Sonntagmorgens durch die Felder, so verstand er den Wachtelruf in klassisch lateinisch als „Dic cur hic“. Auf der Landstrasse fahrendes Volk verstand „Flick de Büx“ und wer sein Brot nicht zahlen konnte, der verstand „Beck verreck“.
Im Altertum hieß die Wachtel „Wahtala“ (sprich: Wachtala), eine direkte Wiedergabe des dreisilbigen Rufes. 
Leider ist der Wachtelruf in vielen Teilen seiner ursprünglichen Verbreitung sehr selten geworden. Habitat Veränderung und die Tatsache, dass die Wachtel sehr gut mundet, trugen hierzu bei. Ein Hinweis hierauf ist die englische Bezeichnung „Quail“ für diesen Vogel. Quail stammt von dem anglo-sachsischen Wort „cwelen“ und bedeutet sterben und bezieht sich auf das massenhafte Töten seit langer Zeit.
In einem Kochbuch, Curiösen Kochin“, aus dem Jahre 1706 in Nürnberg erschienen, steht folgendes Rezept: „Die Wachteln werden in einer guten Weinbrüh gelb eingemacht, so sind sie gut und wohlgeschmack. Die geräucherten Wachteln sind auch nicht bös, unter saurem Kohl gekocht.“ Als Delikatesse galten auch Wachtelbrüstchen mit Zitrone, Butter, Trüffeln, Champignons und Madeirawein hergerichtet. Bis vor einigen Jahren haben Länder in denen der Massenvogelfang noch erlaubt war, pro Jahr Tausende von Wachteln, in engen Ställen eingepfercht, in Länder exportiert, in denen zwar der Wachtelfang verboten war aber nicht der Verzehr derer. Durch die Nachahmung des weiblichen Lockrufs mittels einer Wachtelpfeife, wurden die Hähnchen herbeigelockt und gefangen. Wachteln wurden auch gemästet. Sie eignen sich auch heute noch für Züchtungen in Legebatterien. Unter anderem weil sie rasant gut wachsen. Ein frisch geschlüpftes Küken mit einem Gewicht von etwa 5 bis 7 Gramm bringt nach 85 Tagen 80 bis 100 Gramm auf die Waage. Für einen Wachtelfänger war es paradiesisch wenn er in einen vom Vogelzug erschöpften Wachtelschwarm geriet und leichte Beute hatte.
Im vierten Buch Moses steht geschrieben: „Und der Herr ließ Wachteln kommen vom Meere und streute sie über das Lager, hie eine Tagereise lang, da eine Tagereise lang um das Lager her, zwo Ellen hoch über die Erde.“ Beim Zug über das Mittelmeer erreichen sie häufig völlig ermattet die afrikanische Küste. 
In Griechenland und China wurden die seit altersher als Draufgänger und Hitzköpfchen bekannten Wachtelhähnchen zu blutigen Zweikämpfen abgerichtet.
In Athen wurden jährlich zur Erinnerung an die Perserkriege vom Staat organisierte Wachtelkämpfe im Theater aufgeführt, auch um gleichzeitig auf die Zuschauer pädagogisch zu wirken und den Kampfgeist zu stärken. Gute Kampfhähne waren sehr geschätzt. Ein Statthalter von Ägypten, der eine mehrmals siegreiche Wachtel verspeiste, wurde von Kaiser Augustus hingerichtet. 


Weißstorch 

Der Weißstorch wird in einem Kinderlied sehr treffend beschrieben: „Er hat ein schwarz-weiß Röckchen an und trägt rote Strümpfe.“ Viele Jahre wurde er als Glückspender, Segensvogel und als Symbol der Fruchtbarkeit betrachtet. Das erklärt die altgermanische Bezeichnung Meister Adebar. Adebar setzt sich zusammen aus „auda“ für Heil oder Glück und „bera“ für gebären. Wie es dazu kam dass ausgerechnet der Storch und nicht Kranich oder Adler als Kinderbringer gilt lässt sich folgendermaßen erklären: Des Öfteren schlugen früher in die mit Schilf bedeckten Häuser die Blitze ein. Die Germanen glaubten, Blitz und Donner kündigten die Auskunft von Thor an, dem Wetter-, Schutz- und Fruchtbarkeitsgott. Um Thor gnädig zu stimmen, wurden oftmals Pferde- und Ochsenschädel als Opfergaben am Dachgiebel angebracht welche im Laufe der Zeit mit geschnitzten Pferdeköpfen ersetzt wurden. Den mittlerweile zum Kulturfolger gewordenen Weißstorch boten diese Opferplätze auf den Dachgiebeln eine ideale Basis für den Nestbau und alsbald betrachtete man den Weißstorch als Fruchtbarkeitssymbol und als Kinderlieferant. Wenn neugierige Kinder wissen wollten wo ihr Geschwisterchen herkommt, dann sagte man häufig, dass der Storch es brachte und davon erzählt folgendes alte Kinderlied: „Adebar, du Guter, bring mir ’n kleinen Bruder, Adebar, du Bester, bring mir ’ne kleine Schwester.” Und so kam es dass der Klapperstorch noch heute nicht aus der Geburtenbranche wegzudenken ist und hoffentlich auch weiterhin erhalten bleibt. Schon im Mythenkreis der germanischen Götter und Helden gehörte er ursprünglich zum Gefolge der Göttin Holda und flog ihr auf Reisen als Bote voraus und fischte in deren Auftrag die Neugeborenen aus dem Brunnen des Lebens. Sein heutiger Name Storch stammt von seiner Gangart (im mittelniederdeutschen “stork”). Sein alter Name Knäckerbeen weist auch auf seine Gangart. Bei manchen Vogelarten hat das Verwenden moderner Nestbaumaterialien einen evolutionären Verdacht, bei anderen führt dieses verhalten unbewusst zum Tod. Vor einigen Jahren hatten Störche in Deutschland einen geringen Bruterfolg. Viele Küken ertranken oder starben an Erkältung weil Störche Plastikstücke von Düngersäcken als zusätzliches Nestmaterial benutzt haben was mit sich führte dass das Regenwasser nicht aus dem Nest abfloss und diese verheerenden Folgen hatte. Durch Verpaarung mit nicht ziehenden Zuchtstörchen überwintern immer mehr Weißstörche in Deutschland. Auch die Wissenschaft half er zu bereichern, weil vieles Wissenswerte, vor allem über den Vogelzug, konnte an ihm erforscht werden. 


Wiedehopf 

Dieser in Europa selten gewordene hübsche Vogel gehörte früher in Konstantinopel sozusagen zum Fleischmarkt, weil die Türken ihn verspeisten. Sein typischer „huphup“ Ruf verhalf diesem Vogel in zahlreichen Sprachen zum Namen. Die Deutschen nannten ihn auch Kuckucksküster, weil er fast genau vierzehn Tage vor dem Kuckuck von seinem Winterquartier zurückkehrte.
Wegen seiner weniger gut riechenden Nisthöhlen wurde er auch Stinkhahn genannt und Kothahn weil die Jungen des Wiedehopfs bei drohender Gefahr diese mit Kot aus ihrem Baumhöhlennest zu bespritzen. Weil er sich häufig zur Nahrungssuche auf Fahrwegen und Viehweiden befindet, nannte man ihn auch Fuhrmann und Gänsehirt. 
Die weisen Ägypter nannten ihn Bruder der Sonne und verwendeten seine Figur als heiliges Zeichen für den Wechsel der Jahreszeiten. In Deutschland glaubten die Menschen, dass wenn sie eine Wiedehopfzunge gegen ihre rechte Schläfe hielten, ihnen das Gedächtnis geschärft wurde. Jemandem Unwohl zuzufügen und Albträume zu verursachen, strich man ihm Wiedehopfblut auf die Stirn. Bei den Arabern genoss er eine abergläubische Verehrung, und weil sie glaubten, dass er auch über medizinische Eigenschaften verfügte, nannten sie ihn „Doktorvogel“. Sein Kopf gehört zu den unerlässlichen Bestandteilen ihres Zauberkults. Auch glaubten sie, dass er dem Geflüster lauschte, Geheimnisse verriet und dass er, was sehr wichtig war, die Kraft besaß, Wasser zu entdecken und verborgene Quellen aufzuzeigen.
Auch die alten Griechen und Römer hegten ebenfalls abergläubische Vorstellungen über den Wiedehopf. 


Ziegenmelker 

Dieser nächtliche Jäger wagt sich des Nachts in die Nähe des Menschen, saust um sein Haus auf Suche nach Insekten und ängstigte den Menschen mit seinen dumpfen Rufen. Diese Nachtschwalbe war dem Menschen seit jeher unheimlich, bezeugt durch seine unterschiedlichen Namen im Laufe der Zeit. Im Volksmund nannte man ihn Nachtschade, Nachtschatten, Pfaff, Nachtrab, Hexe und Nachtschwalbe. Offiziell heißt er nicht Nachtschwalbe, sondern Ziegenmelker. Die Wissenschaft übernahm diesen Namen von dem römischen Schriftsteller Plinius, der ihn caprimulgus (Ziegenmelker) nannte. Plinius’ Überlieferung von vor 2000 Jahren, dass der Vogel in der Nacht die Ziegen in den Ställen aufsucht und ihnen die Milch aus den Eutern saugt, wurde europaweit geglaubt. Dieser gespenstige Nachtschatten, dieser Hexenvogel, hat eines der beeindruckendsten Liebesflugspiele der Tierwelt. Klatschend schlägt das Männchen die Flügel aneinander als ob er dem regungslos dasitzenden Schattenweibchen bewundernden Beifall spendet. Es gibt eine Erklärung, wie der Ziegenmelker zu seinem Namen kam. Früher, und heute teilweise noch, haben die Bauern abends die Ziegen oder Kühe und deren Nachwuchs von der Weide geholt und in den Stall gebracht. Die Jungtiere wurden über Nacht von ihren Müttern getrennt, damit sich die Muttermilch bis zum Morgen anstaut. Am frühen Morgen, häufig kurz vor Sonnenaufgang, wenn der Bauer den Stall betrat, flogen die im Stall Schutz suchenden Nachtschwalben an ihm vorbei ins Freie. Als dann der Bauer die nicht selten, von der nächtlichen Milchaufstauung, vor Milch tropfenden Tiereuter sah, glaubte er, dass der kurz zuvor aus dem Stall geflohene Vogel, hierfür verantwortlich war. 



REGISTER Aasgeier Seite 4,5 Adebar 97 Adler 6,62 Afrikanischer Graupapagei 64 Albatros 8,95 Alexandersittich 61 Amsel Andreasberger Roller 39 Auerhahn 11 Auerhuhn 11 Bankivahuhn 36 Baumnachtigällchen 28 Bermeise 52 Blutfink 29 Blutschnabelweber 9,10 Bollenbeißer 29 Border Fancy 40 Brandvogel 28 Brieftaube 89,90 Brommeis 28 Buchfink 12 Bülbül 13 Bussard 22,23 Crested Consort 40 Crested Corona 40 Darwinfink 14 Distelfink 15 Doktorvogel 98 Domherr 29 Dompfaff 29,30,31 Donnervogel 4 Donnerziege 75 Doppelhornvogel 59 Drongo 92 Drossel 16 Eichelhäher 20,21 Eidechse 40 Eiderente 19 Eisvogel 17 Elster 20,21 Emu 18 Ente 19 Erlenzeisig Eule 20 Falke 22,23,24,76 Farbkanarie 39,40 Fasan 36,38 Feldlerche Felsenadler 6 Felsentaube 89 Feuerzeisig 39 Frecher Geselle 83 Fuhrmann 98 Gänsehirt 98 Gans 25,26,27,46,52 Gartenrotschwanz 28 Gaukler 6,7 Gertrudvogel 81 Gesangkanarie 39,40 Gestaltkanarie 39,40 Gießvogel 81 Gilzer 29 Gimpel 29,30 Girlitz 39 Glanzente 19 Gloster Fancy 40 Go-away Bird 32 Goldammer Goldfink 29 Goldregenpfeifer 27 Goldsittich 64 Graubülbül 13 Graugans 25 Graukopfmöwe 55 Graulärmvogel 32 Greifvogel 4,5,6,7,9,10,20,21,22,23,24,62 Großmöwe 54 Grünspecht 81 Gump 29 Haast-Adler 62 Habicht 22,23,76 Hale 29 Halsbandsittich 61 Hammelvogel 88 Harzer Edelroller 39 Harzer Roller 39,40 Haubenkanarie 40 Hausente 19 Hausgans 25,26 Hausperlhuhn 65 Haussperling 83 Heckgans 25 Heiliger Ibis 33 Helmperlhuhn 65 Helmvogel 59 Heringsmöwe 54 Hexe 99 Hexenvogel 99 Hobby 23 Hochzeitstaube 91 Höckergans 26 Höckerschwan 78 Honiganzeiger 34 Honigfresser 35 Hornrabe 59 Huhn 26,36,65 Ibis 33 Jagdfalke 38 Jagdfasan 38 Jakobinerkuckuck 48 Kaffern-Hornrabe 59 Kamel-Spatz 86 Kanarienvogel 29,39,40 Kapkormoran 43 Kapstelze 41 Kaptölpel 42 Kapuzenzeisig 39 Kardinal-Honigfresser 35 Karearea 23,24 Kauz 20.52 Kea 62,63,64 Kiebitz 27 Kiwi 23,64 Königgeier 4 Kommandovogel 30 Kalifornischer Kondor 4 Kondor 4 Kormoran 43,44 Korndieb 83 Kothahn 98 Krähe 45 Kranich 46,47 Kuckuck 48,49 Kuckucksküster 98 Kurzschnabel-Sturmtaucher 88 Kwävogel 32 Lachmöwe 56 Landrasse 39 Laubfink 29 Laubsänger 49 Leps 83 Lerche 50,57 Lizard 40 Lohfink 29 Lübich 29 Lüch 29 Lüff 29 Lüh 29 Lüning 83 Magergans 26 Mantelmöwe 54,55 Marabu 51 Martinsgans 52 Maskenbülbül 13 Mauerspecht 82 Märzgans 25 Mäusebussard 23 Meergans 74 Meise 52 Militärtaube 89 Mistfink 83 Moa 53,62 Moschusente 19 Mösche 83 Möwe 54,55 Müsche 83 Nachtigall 57 Nachtigallenschläger 39 Nachtrab 99 Nachtschade 99 Nachtschatten 99 Nachtschwalbe 99 Nandu 58 Nashornvogel 59 Nebelkrähe 45 Nilgans 26 Nonnengans 27 Nordholländer 40 Norwich Kanarienvogel 40 Nürnberger Vogel 39 Odoboro 97 Ortolan Papagei 61,62,63,64 Pariser 40 Perlhuhn 65,66,94 Pfaff 99 Pfäfflein 29 Pfeifentaube 90 Phönix 67 Positurkanarie 39,40 Purpurhuhn 68 Quetzal 69 Quitschfink 29 Rabe 70,71,72 Rabenkrähe 20,21 Rauchschwalbe 76 Regenflöter 73 Regenpfeifer 73 Reiher 67 Riesenadler 6 Riesenalk 74 Ringeltaube Rotfink 29 Rotgimpel 29 Rotkehlchen 94 Rotschläger 29 Rotschwanz 94 Rotvogel 29 Schnepfe 75 Schnigel 29 Schnil 29 Schopfadler 6 Schwalbe 76,77,94 Schwan 78 Schwanengans 26 Schwanzmeise 52 Schwarzspecht 81 Seeschwalbe 55,79 Seevogel 43,55,88 Siedelweber 80 Silbermöwe 54 Sonnenvogel 36 Sparo 83 Spatz 83,84,86 Spätzchen 83 Specht 81,82 Speicherdieb 83 Sperber 76 Sperling 83,84 Spottdrossel 16 Stallschwalbe 76 Stammgans 25 Star 85 Steinkauz 20 Steinnachtigällchen 28 Stelze 41 Stieglitz 15 Stinkhahn 98 Stockente 19 Storch 67,97 Stork 97 Straßentaube 23,89 Strauss 18,80,86 Sturmmöwe 54 Sturmvogel 88 Sumpfohreule 21 Tasmanische Taube 88 Taube 17,23,24,75,89,90 Tölpel 14 Trauerdrongo 92 Trauerseeschwalbe 27 Treibergans 26 Trompeter 40 Truthahngeier 5 Uferschnepfe 27 Uhu 20,21 Ulmer Spatz 84 Vampirfink 14 Vogelbeobachtung 93 Vogelberingung 94 Vogelzug 76,94,97 Wacholderdrossel Wachtel 75,96 Wahtala 96 Waldkauz 21 Waldohreule 21 Waldschnepfe 75 Wandertaube 91 Weißstorch 97 Wellensittich 61 Wiedehopf 98 Wildente 19 Wildgans 25 Wüstenbussard 23 Yorkshire 40 Ziegenmelker 99 Zinsgans 25 Zugvogel 94

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