196
Art. # 196
TROTZ VERLUST DURCH FEUERTOD VERSCHENKT NAMIBIA BEDROHTE
ARTEN AN KUBA
Nashorn, Elefant und Löwe
verschenkt
Fotos und Text
von Stefan Rust
2012
(In terms of the Geneva Convention the copyright of these texts belong to
Stefan Rust)
Im Vorfeld zur
Erläuterung – Warum beteiligt sich ein Vogelschutzunternehmen am Schutz anderer
Tierarten als Vögel? BirdsConTour als Vogelschutzunternehmen beteiligt
sich deswegen am und unterstützt den Schutz anderer Arten aus Anlass zum Erhalt
der für viele Vogelarten lebensnotwendigen Grassavannen.
Informierung und Aufklärung des Menschen über Fakten
und Geschehnisse einer schützenswerten Art ist ein wichtiger Aspekt des
erfolgreichen nachhaltigen Artenschutzes und unter anderem beteiligt sich
BirdsConTour über diese Schiene am Schutz anderer Arten. Das gab Anlass zu
folgenden lesenswerten Artikel in Birds in Words: 195, 197
Afrikanische Elefant Loxodonta africana
Fast erschien es
mir wie ein Aprilscherz, aber nein, kann es leider nicht sein. Dass Namibia 146
wertvolle Wildtiere, wertvoll nicht nur im finanziellen Sinne (Gesamtwert von
7,5 Millionen Namibia-Dollar) sondern und vor allem im ökologischen Sinne
betrachtet, an Kuba für einen Zoo-Park verschenkt, ist unbegreiflich! Was
bekommt Namibia laut Schenkungsabkommen im Gegenzug? Aber vielleicht gilt auch
hier das Sprichwort: “Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul”.
Es wird der
Eindruck geweckt als sei der Wohlstand in unserem von Arbeitslosigkeit und
ähnlichen Problemen gebeutelten Land ausgebrochen, eben mal 146 für den
wichtigen und ertragreichen Tourismus wertvolle und teils seltene und
geschützte Wildtiere zu verschenken. Es scheint vergessen zu werden dass die
Fauna und Flora der wichtigste Verkaufsschlager im Bereich des Tourismus in
Namibia ist.
Vor nicht allzu
langer Zeit, im Oktober 2011, sind durch ein verheerendes Veldfeuer und
verschlimmert durch scheinbar unprofessionellen Löschversuchen, im Etoscha
National Park 30 Nashörner, 11 Elefanten, 3 Löwen und 37 weitere Tiere
verbrannt. Anstelle diesen Verlust durch Tiere vom Waterberg National Park zu
ersetzen, werden 10 Nashörner, 5 Elefanten 4 Löwen und 127 weitere Tiere nicht
etwa nach Kuba verkauft, sondern verschenkt, und das auch noch auf Kosten der
wenigen Steuer zahlenden Buerger. Namibia, das heißt Gezwungenerweise die
Steuer zahlenden Buerger (48 Prozent der namibischen Bevölkerung), zeigt sich
nämlich so großzügig auch noch für die Fang-, Veterinär- und Flugkosten
aufzukommen.
Bei dieser
Schenkaktion sind auch 6 Geparden, 6 Leoparden und 4 Löwen betroffen. Diese
Tiere sind im Anhang 1 und 2 des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES)
aufgeführt. Dies bedeutet im Klartext, dass diese Tierarten vom Aussterben
bedroht sind und ein internationaler Handel mit ihnen und derer Produkte
verboten oder nur unter strengen Auflagen möglich ist. Wie bitte sehr hat
Namibia für diese betroffenen Tiere eine Genehmigung erhalten, etwa mit der
Begründung als Geschenk für einen Zoo-Park?
Internationale
Artenschützer sind wegen des drastischen Rückgangs der Löwenpopulation auf dem
afrikanischen Kontinent mit Recht auf höchster Alarmbereitschaft. Binnen
knappen 30 Jahren ist die wildlebende Löwenpopulation von zirka 200 000 auf
zirka 25 000 Löwen gesunken. Das bedeutet einen Verlust von 175 000 Löwen. Das
ergibt folgende erschreckende Verlustzahlen: 5833 pro Jahr, 486 pro Monat oder
16 pro Tag! Und was macht Namibia? Verschenkt 4 Löwen nach Kuba an einen
Zoo-Park!
Diese Aktion
fördert keineswegs Namibias guten Ruf als ein führendes Land auf dem Gebiet des
Artenschutzes.
Hoffentlich haben
meine Gäste hierüber nichts erfahren, weil ich wüsste nicht wie ich als
landestreuer Gästeführer, dieses Geschenk erklären sollte.
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