Nötige Distanz zu wilden Tieren halten!
Wenn Dank eines jeden Besuchers eines Landes zehn Arbeitsplätze geschaffen werden, sprich zehn Menschen eine Arbeitsstelle erhalten, dann ist Tourismus ein bedeutsamer Wirtschaftsaspekt. Und genau so ist es im südlichen Afrika. Somit bedeutet es das Juwel, welches den Tourismus lockt und der Bevölkerung Arbeitsplätze beschafft, zu erhalten. Und dieses Juwel ist im südlichen Afrika die Natur; Tiere, Pflanzen und Landschaft. Damit aber die Bewohner des südlichen Afrika auch in Zukunft etwas von dem Tourismuskuchen abbekommen, muß die Natur, das Juwel, nachhaltig bewirtschaftet werden. Aber diese einfache Rechnung scheint von manchen Menschen und Ländern noch nicht begriffen worden zu sein. Während einer 9-tägigen Reise durch ein gewisses Land war in einem bekannten Nationalpark zu erleben wie Elefanten nach dem durchschwimmen eines Flusses erschöpft an Land angelangt, von einem mit Gästen beladenen Boot bewußt angescheucht wurden. In einem weiteren Nationalpark steuern Fahrer und Gästeführer die mit Gästen beladenen offenen Geländewagen vom Wege ab und umzingeln eine sichtlich nervöse Gepardin mit ihren zwei Welpen an deren frisch gerissener Impala Antilope. Im selbigen Nationalpark wird bewußt nah an Wasserböcke rangefahren um sie in Galopp zu versetzen. Etwa 80 Meter ab vom Wege befindet sich ein Löwe und daneben ein Selbstfahrer Auto. Der Gästeführer, gleichzeitig auch Faher des offenen Geländefahrzeuges, sagt zu seinen Gästen: Es sei illegal vom Wege abzufahren, aber sobald kein sich näherndes Fahrzeug in Sicht sei, würde er schnell dorthin fahren damit seine Gäste den langersehnten Löwen sehen könnten. In einem kurz zuvor unter UNESCO Weltnaturerbe gestellten Sumpfgebiet wird ein Gästeboot direkt an einen Busch mit einer Riedscharben Brutkolonie angelegt, worauf die Altvögel panisch ihre Brutnester verlassen. Eindeutig passiert dieses regelmässig, denn sofort fliegen Nesträuber ein. Angola Spornkuckucks, Glockenreiher und Schlangenhalsvögel machen sich über ungeschützte und wehrlose Küken her. Teilweise springen ein paar Küken aus lauter Verzweiflung ins Wasser, können jedoch noch nicht schwimmen. Oder es wird so nah an am Ufer liegende und sich an kalten Wintertagen sonnende Krokodile gefahren bis diese sich bewegen und fluchtartig ins Wasser springen, worauf Kameras nur so klicken und ein Raunen durch die Reihen der Gäste geht.
Gilt dies Raunen der Begeisterung oder der Empörung? Ein Raunen der Begeisterung kann nur von einem entweder unaufgeklärten oder völlig egoistischem Gast, dem das Morgen egal ist, kommen. Denn diese Ereignisse sind ganz sicher kein nachhaltiger Tourismus! Auch erwirkten sie vielleicht einmalige Fotos, aber dies darf die Antwort nicht sein. So braucht es nicht nur er staunen wenn in wenigen Jahren keine dieser betroffenen Tiere mehr zu sehen sind, sondern dies Land nicht mehr bereist wird weil Armut oder Ähnliches zu Unruhen oder Sonstigem im Land führten. Heisst es dann wie so häufig zu hören: Typisch Afrika!? Oder sind wir als an solchen Ereignissen schweigend teilnehmende Gäste stückweit mit Schuld an dem Dilemma?
Deswegen folgender Aufruf: Sagt NEIN zu einem zu naherücken an Wildtiere. Die Erfahrung hat bewiesen daß es die Mitverantwortung der Gäste ist, einen in dieser Hinsicht verantwortungslosen Gästeführer (Guide) zur Vernunft zu bringen und aufzuklären.
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